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0145 Am Tor von Asien : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / Page 145 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000243
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Abb. 35. Stoff j`' Nr. 10 nat. Gr.

besonders aber im Umriß, der in vielen Künsten das Entscheidende und Bestaufgefaßte ist, sehr glücklich ausgedrückt.

11. Steinböcke in einfachen Reihen von entgegengesetztem Richtungsinn, Tfl. LXI m, Seidenstoff im Museum zu Lyon, vgl. O. V. FALKE 1. C. Abb. 50.

Dieser erhaltene Seidenstoff und das Relief helfen einander: das Relief indem es den Seidenstoff als sasanidische Arbeit der Zeit um 600 erweist, der Stoff, indem er Farbe, Durchzeichnung und Handwerk des

Reliefs kennen lehrt. Die Treue ist überraschend. Die Steinböcke des Stoffes tragen Halsketten und flatternde Binden, Merkmale sasanidischerTierbilder auch in östlicher, westlicher oder nachsasanidischer Nachahmung. Die Binden, die Götter und Könige in Verschwendung tragen, dienen zur Kennzeichnung der Tiere als Tiere der königlichen Jagd, der königlichen Paradeise. Eine chinesische Nachbildung v. J. 731 Chr. gibt es im Schatz von Shösöin, v. FALKE Abb. 113.

12. Hähne und Palmetten, neben und

übereinander mit verschiedenem Richtungsinn der Reihe wechselnd, Tfl. LXIII, u. m. Seidenstoff des Kunstgewerbe-Museum zu Berlin, vgl. O. von FALKE, 1. c. Abb. 103.

Festes, köperartiges Seidengewebe mit mattgelbem Muster auf weinrotem Grunde. Die Hähne, ohne Kamm und Bart, aber mit den schönen Federn des Hahnenschwanzes, entsprechen genau den in ihrer Gattung unbestimmten Hähnen von den Gewändern des Mahauts, Nr. B. Die Palmetten sind selbständige zieratliche Einheiten aus drei Teilen. Sie haben den sasanidischen trapezförmigen Fuß aller baumlichen Gebilde, beiderseits einen kleinen Zweig mit geschwungenem Blatt oder Knospe, und über einem kleinen Volutenkelch die große Blüte in halber Vollansicht, mit vorwiegender Seitenansicht der Kelch- und Volutenteile, also in ägyptischer Art. Vgl. diese dreiteilige Einheit an den Bäumen der Wandpfeiler oben pg. 108s., und die gleichen Elemente des ganzen Musters, sowohl die Vögel wie die Palmetten, aber auf Scheiben, also als Dinar-Muster, auf dem Stoff Nr. 19.

II. RAUTENMUSTER. Daß Rautenmuster ein sehr verbreitetes Schema der sasanidischen Weberei waren, ist von vornherein wahrscheinlich, denn diese einfachsten Muster von unendlichem Rapport, unendlicher Fortsetzungsmöglichkeit, sind geborene Webemuster und werden daher stets von der Weberei bevorzugt. Auf der Silberschüssel aus Wereino der Sammlung Stroganoff in Petersburg, SMIRNOFF Tafel XXIX Nr. 57, auf der Shäpûr II. Eber jagend abgebildet ist, hat die Satteldecke ein Rautenmuster; und ebenso der Köchelüberzug auf der Silberschüssel SMIRNOFF Tafel CXIV Nr. 287. Die mittelasiatischen Malereien zeigen die Gewänder ihrer Fi-

seltene Vertreter dieser verbreitetsten Klasse erblicken.

13. Rauten mitRosetten,Abb.36. Vom Besatz des Gewandes einer Harfnerin im Boot.

Die Rosette ist die gleiche, die

guren häufigst mit Rauten ge-   r

mustert, SO GRÜNWEDEL 1. C. Abb. 61, 65, 89, 94, 244, 664, 666. So wird man mit Recht in

den drei im Täq i bustän erhaltenen Rautenmustern nur zufällig

Abb. 36. Stoff Nr. 13 nat. Gr.