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0017 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.1
中央アジアの仏教古代後期 : vol.1
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.1 / 17 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000040
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äußerlich ein gefälliges Bild zu schaffen, die Art, wie man dies Ziel erreicht, wird immer gleichgültiger und die „Echtheit der Stoffe" ist ganz Nebensache.

Der Steinkern zeigt die rohen Umrisse der Buddhafigur und den großen Ausschnitt für den Dübel, mittels dessen das Haupt des Buddha in die Statue eingepaßt wurde. Ob Stucco oder bloß Lehm hier verwendet worden ist, war nicht mehr festzustellen.

Lehm bildet den üblicheren Stoff für Götterbilder aller Art. Das Rohmaterial wurde mitHäcksel, aber oft auch mit Pflanzenfasern oder Tierhaaren vermengt und wahrscheinlich, genau wie man es heute noch macht, längere Zeit geknetet und gestampft.

Mit den Formen wurden dann aus diesem Stoff die einzelnen Glieder hergestellt, gewissermaßen gedruckt, und darauf die Zusammenstellung der Figur bewerkstelligt. Sie vollzog sich auf sehr primitive Art, denn man verband die Glieder durch roh zugehauene Dübel aus Pappel- oder Tamarisken-Ästen, zuweilen bloß durch Strohseile, und an Stelle eines Steinkernes steckt in mancher äußerlich imposanten Statue ein Bündel von einem Strohseil zusammengehaltener Schilfrohre. Hatte man die Statue auf diese Weise zusammengesetzt, so begann feinere Arbeit. Gesicht, Hände, Drapierung usw. wurden mit einer feinen Schicht gut geschlemmten Lehmes überzogen und nachmodelliert und die ganze sorgfältig geglättete Figur mit einer dünnen Stuckschicht bezogen und auf das reichste bemalt und vergoldet.

Es ist erstaunlich, welchen Effekt die auf so einfache Weise hergestellten Figuren machen; die künstlerische Tradition blieb erhalten und empfing neue Kraft und neues Leben, sobald die buddhistische Propaganda Länder erreichte, in denen dem Bildhauer bessere Materialien zur Verfügung standen.

Durch die mechanische Art, in der die geformten Figuren hergestellt wurden, wird klar, warum die antike Formengebung sich länger in der Plastik als in der Malerei unverändert erhalten hat. Eine Form diente zur Herstellung vieler Figuren, die wohl auch nach anderen Orten geschickt wurden und dort zur Herstellung neuer Formen gedient haben mögen. Zerbrach eine Form, oder wurde sie aus irgend einem anderen Grunde unbenutzbar, so wurde über einer früher mit derselben Form gemachten Figur auf mechanischem Wege eine neue Form hergestellt, mit der man denselben Typ dann immer weiter „prägen" oder „drucken" konnte.

Bei den sich durch fortschreitende Blutmischung vollziehenden Änderungen des Schönheits-Ideals wurden die Gesichtszüge absichtlich entsprechend verändert, Schmuck und Frisuren mißverstanden und so allmählich aus einem antikisierenden Köpfchen ein ostasiatisches entwickelt. In der Malerei vollzog sich, obwohl sie mit Schablonen arbeitete, die Entwickelung ungehemmter, und wir sehen in Turfan, wie die Former noch hellenistische Buddhas usw. schaffen, während in der Malerei dieselben Typen bereits durchaus ostasiatisch abgewandelt sind.

Holzskulpturen wurden in Ostturkistan zwar hier und da, wie uns die Uberreste lehren, in ziemlich bedeutender Größe und großer Schönheit hergestellt; aber gutes Holz war ebenfalls selten, da nur die Uhne und der für diese Zwecke zu kostbare Futterbaum der Seidenraupe, der Maulbeerbaum, solches zu liefern vermochten; die Weiden- und besonders Pappelarten, die das Bauholz lieferten,waren für Skulpturen schlechtverwendbar. KleinereFigurenwurden häufig aus Fruchtbaumholz hergestellt.

Von Bronzestatuetten sind verhältnismäßig wenige und nur von geringer Größe gefunden worden.