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0026 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.5
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.5
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.5 / Page 26 (Color Image)

Captions

[Figure] Temple No.8, Bazaklik (according to Grunwedel)TEMPELANLAGE No. 8, BÄZÄKLIK. (Nach Grünwedel.)

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doi: 10.20676/00000040
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Da die Bezugsquelle für Ultramarin wahrscheinlich in Iran zu suchen ist, wird man vielleicht annehmen dürfen, daß die Uiguren, als sie ihre Eroberungen weiter nach Westen ausdehnten, durch kriegerische Ereignisse von dem Bezug dieser Ware

abgeschnitten wurden.

Auf dem blauen Grunde ist ein äußerst gefälliges Ranken- und Blumen-Ornament in Gold, Grün, Schwarz, Weiß, Rötlich-

braun (oder Braunrot, in verschiedenen Abstufungen) aufgemalt.

Wir sind der Ansicht, daß diese Ornamentik persisch resp. iranisch ist. Sie findet sich in vielen Beispielen in den Tempeln der Schlucht von Sängim, der Siedelungen bei Murtuq und in den chinesischen Höhlentempeln von Tun-hwang — lauter

Bauten, deren Architektur ebenfalls iranischen Ursprungs ist.

TAFEL 22

Bruchstücke von 2 Votivbildern

Kat. No. IB 8490 u. 8491. * Größe: a) 39 cm hoch, 2,8 cm breit, b) 1,13 cm hoch, 2,7 cm breit. * Alter: 9.-1o.Jhdt.(?). An den Türwänden der aus Luftziegeln errichteten Cella des mittleren Baues der großen Anlage Nr. 8 (Kultstätten, S. 254) fanden sich die beiden Votivbilder, die wir hier wiedergeben. Die Wand a (1. vom Beschauer) trug das Bild a, die Wand A (r. v. B.) trug das Bild b.

Abb. a) Grünwedel schreibt: »Der obere Teil desBildes ist stark beschädigt, die Ecke oben weggebrochen. Die Mitte nimmt ein kolossaler (2,20 m!) stehender Buddha ein in der gewöhnlichen Stellung der Pranidhi-Bilder mit bunter Vesica und Aureole, die r.

Hand hängt herab, der Ärmelumschlag darüber ist von grüner Farbe. Die Figur ist nach

dem Ausgang fi. e. der Tür] zugewendet. Vor ihr kniet mit gefalteten Händen ein anderer kleiner Buddha, vor dem noch eine kleine uigurischelnschrift war, hinter ihm noch ein kleiner

Mönch. filier dieser Gruppe Vajrapâni mit Donnerkeil und Wedel. Hinter dem Buddha ein betender kleiner Bodhisattva en face stehend, darüber Kopf und Brust eines Arhat mit Flammen

~-

11..e   O.   hinter den Schultern, unddariiber noch ein nachrückwärtsblickender weißer, spitzohriger Gott

OE/mit feuerrotem Haar.

„Der große Lotus, auf welchem der Buddha steht, wird von einem Mönche (einer kleinen Figur, die in dem unteren Streifen des Zentrum bildet) mit hochgestreckten Armen hochgehalten. Er ist der Stifter des Bildes. Im übrigen ist der ganze untere Streifen des Bildes mit

den Angehörigen der Familie des Stifters bemalt."

Soweit der Originalbericht Grünwedels. Ich bin der Ansicht, daß der Stifter dieses Bildes kein Mönch ist sondern ein Familienvater, während die Stifterin des Bildes auf der entgegengesetzten Wand seine Frau sein wird. Auf einer Kartouche (r.) eine längere Aufschrift mit s. Namen (unten Nr. 1).

Der Stifter (oder die Stifterin) von Wandbildern, Hängebildern (kakemono) etc. wird in dieser Stilart regelmäßig als den Lotusthron der Votivgottheit mit beiden (der Etikette nach verhüllten !) Händen hochhaltend dargestellt.

Diese Gepflogenheit geht zurück auf spätantike (Gandhära) Darstellungen des von der Erdgöttin gestützten Lotusthrones Buddhas (vergl. Bilderatlas, Fig. 161-62).

Auf der 1. Seite des pater familias steht ein junger Mann in späterer uigurischerTracht anbetend da. Sein Name (und Titel) ist unleserlich auf seinen Körper geschrieben.

Sechs weitere anbetende Figuren, in derselben Tracht, folgen; eine jede kniet zur L. der vorhergehenden. Die erste ist die eines Greises mit grauem Bart und Haaren; er trägt die merkwürdige schwarze Kappe von Pilzform, von der wir bisher nicht

genau gewußt haben, ob es eine Kappe oder das aufgebundene Haupthaar sei — da sie schwarz ist, bei grauem Haar, ist es nunmehr ganz gewiß, daß es eine Kappe ist. Die Kartouche vor dem Greis — er ist wohl der Vater des Stifters — enthält seinen Namen (s. unten Nr. 2).

Sein Gewand ist vollkommen schmucklos bis auf den roten Schalgurt.

Auf ihn folgt, etwas kleiner dargestellt, ein Jüngling im grünen Kleid und Kopftuch mit schwarzer Umrandung. Seine Kartouche trägt die Aufschrift Nr. 3.

Noch etwas kleiner sind die folgenden 4 Figuren, von denen die erste als „unser Schwiegersohn" (Aufschrift Nr. 4) bezeichnet

TEMPELANLAGE No. 8, Bi1ZAKLIK
(Nach Grünwedel)

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