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0060 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.4
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.4
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.4 / Page 60 (Color Image)

Captions

[Figure] Temple No.8, Bazaklik (according to Grunwedel)TEMPELANLAGE No. 8, BÄZÄKLIK. (Nach Grünwedel.)

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doi: 10.20676/00000040
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TAFEL 16
Fresco-Fuf3boden

Kat. No. I B 8455. * Größe: 2.37 x 2.22 m. * Fundort: Bäzäklik. * Alter: 9.-10. Jhdt. (?)

Die Tempelhöhle No. 37 (cf. Kultstätten, S. 293) der Siedelung Bäzäklik bei Murtuq war merkwürdig durch einen schön gemalten und ziemlich gut erhaltenen Fresco-Fußboden.

Wie alle uns in Turfan bekannte Fußböden, stellt auch dieses Frescogemälde einen Teich vor; aus dem Teich erhebt sich, an der Mitte der Rückwand, der Sockel für das Kultbild.

In fast allen Tempeln, die wir untersucht haben, hatte vor dem Kultbild ein Tisch fir die Sacralgeräte gestanden. Dieser Tisch war in keinem einzigen Tempel überhaupt mehr vorhanden, übrig waren nur die Spuren, die er in dem stets aus Stucco (gä4 p., Gips) hergestellten Fußböden hinterlassen hatte. Sie bestanden aus mehrere cm tief in den Fußboden eingegrabenen Linien, die der quadratischen Form des Tisches entsprachen.

An Stelle des Tisches zeigt unser Bild eine quadratische Fläche, die von einer Randborte mit schönem, der Spätantike entstammenden Rankenwerk eingefaßt ist. In den 4 Ecken steht das Hakenkreuz (das oben 1. in umgekehrter Drehung !). Auf der wohl einen niederen mit einem Teppich bedeckten Tisch darstellenden Fläche befinden sich 3 Paar Cymbeln (tala) von verschiedener Größe, ein größeres und ein kleineres Räuchergefäß und ein halbzerstörter bräunlichroter Gegenstand.

Das Wasser des Teiches ist rotbraun; ein Wellenmuster ist nicht vorhanden. R. und 1. vom Sacraltisch plätschern zwei Kinder, Pflanzenzweige in den Händen, im Wasser umher. Vor und hinter dem Tisch sind äußerst flott gezeichnete Gruppen von persisch anmutenden Enten gemalt; im Ubrigen ist der Raum gefüllt durch flammende Juwelen (einige mit dem Symbol yin-yang versehen) auf seltsamen hügelförmigen Gebilden, durch Muscheltrompeten (sankha), Blumen und allerhand Kostbarkeiten verschiedener Art.

TAFEL 17

Große Wandmalerei, Kultbild

Größe: 3.45 x 3.25 m. * Fundort: Bäzäktik. * Alter: 9.-10. Jhdt.

Die in der Mitte der Nordterrasse der Siedelung von Bäzäklik gelegene merkwürdige Tempelanlage No. 8 (s. Kultstätten, S. 2S3) enthielt die auf Tafeln 17 und x8 wiedergegebenen Wandgemälde, und zwar das Bild der Tafel 17 auf der mit b, das der Tafel 18 auf der mit B bezeichneten Wand der Cella.

Das Bild der Tafel x7 zeigt in seiner Mitte den Bhaisajyaguru-Buddha im Mönchsgewande, auf einem prächtigen Throne sitzend. Die beiden Löwen sind stark chinesisch abgewandelt, wie der Stil des Bildes überhaupt den fast vollkommen vollzogenen Übergang zur chinesischen Kunst darlegt. Vor dem Thron erhebt sich ein interessanter Aufbau, unter dem eine Namenkartusche mit einer leider unlesbaren chinesischen Aufschrift angebracht ist.

Der Oberteil des Bildes ist z. T. zerstört. Wo der Sand durch die heftigen Stürme jener Landschaft entfernt worden war, sind Farben und Umrisse beschädigt: schräg nach innen ansteigende Linien zeigen, wie die Sandmassen geschichtet waren.

Rechts und links neben dem Buddha sitzen auf niederen, mit Lehnen versehenen Thronen zwei Bodhisattvas unter kostbaren Schirmen, hinter denen Bäume mit großen Blumen ihre Wipfel erheben. Je drei Mönche, und wie es scheint, je drei Devatäfiguren füllen auf jeder Seite den Zwischenraum zwischen dem Buddha und den beiden Bodhisattvas. Zwischen den letzteren und den Außenrändern des Bildes stehen r. noch drei mit Nimbus versehene Devatäfiguren, deren oberste mit einem Tigerfell, dessen Kopf den Helm bildet, bekleidet ist.

Von der entsprechenden Gruppe 1. ist nur ein Teil eines anscheinend Europäertyp zeigenden Gesichts erhalten.

R. und 1. vom Throne des Buddha stehen je vier mit Nimbus versehene anbetende Devatä- oder Bodhisattva-Figuren, eine jede mit ihrem Namenstäfelchen. Die Aufschriften fehlen und scheinen nicht ausgeführt gewesen zu sein. Hinter der Gruppe der 1. Seite sind, von Wolken umgeben, die zwölf Vertreter des ostasiatischen Tiercyclus in drei Reihen aufgestellt (vergl. Stein, Serindia III, S. 1409). Es sind menschliche Gestalten in chinesischer Tracht; auf den Häuptern tragen sie den Kopf oder das

Kat. No. I B 8451. *

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TEMPELANLAGE No. 8, BÄZÄKLIK.
(Nach Grűnwedet.)

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