National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.4 | |
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.4 |
The ruins of Qara-sahr (according to Sven Hedin and A. Stein)Die Ruinen bei Qara-šahr nach Sven Hedin und A. Stein. |
TAFEL 9
Verschiedene Wandmalereien
a) Schwimmer in einem Strom. b) Brahmane
Kat. No. I B 8398, 8399. * Größe a u. b: 47 x 45 cm. * Fundort: Qyzil. * Alter: 6.-7. Jhdt. (?)
Die beiden hübschen Bruchstücke wurden in der „Seefahrerhöhle" der zweiten Anlage, Qyzil, im Schutt auf dem Fußboden des Tempels gefunden. Es sind abgestürzte Bruchstücke der Bilder, die früher das Tonnengewölbe des Tempels verziert hatten.
Die Schwimmer sind vielleicht als Badende, vielleicht auch als verunglückte Seeleute aufzufassen. Es ist aber nicht unmöglich, daß das Bildchen einer Höllenszene entstammt.
Von besonderer Schönheit ist der Kopf des Brahmanen in seiner Umrandung (Blätterguirlande).
c) Wandgemälde aus der „Teufelshöhle"
Rat. No. I B 8431. * Größe: 1.5o x o.8o m. * Fundort: Qyzil. * -Alter: 6.-7. Jhdt. (?)
In der Höhle A fand sich auf der Langwand des Korridors 2 (vergl. Plan, Text zu Taf. 8) das hier wiedergegebene Bruchstück einer ursprünglich sehr viel längeren Bilderreihe.
Die Grundierung des Bildes ist mit ziegelroter Farbe ausgeführt, was in den westlichen Siedelungen weit seltener als in den östlichen vorkommt.
Leider ist der Gegenstand der Darstellung uns unbekannt und wir müssen uns mit einer Beschreibung begnügen.
Die Schilderung beginnt (?) am r. Ende des Tafel. Dort sehen wir einen Brahmanen in seiner Laubhütte auf seinem geflochtenen Stuhl sitzen, während vor ihm ein Jüngling in Wadenstrümpfen aus Pantherfell, heftig gestikulierend, niederkniet. Hinter diesem Jüngling erscheint ein zweiter Mann; er wendet sich nach 1. und tritt auf die Einfassung eines Teichs, in dem fünf fast nackte junge Frauen Waschungen zu vollziehen scheinen. Uber dem Teich schweben vier devata oder kinnart.
L. erblicken wir eine weibliche Person in der Stellung der Tänzerin; sie hat mit der 1. Hand abwehrend eine Schlinge ergriffen, die der vor ihr stehende Jüngling ihr über den Kopf zu werfen versucht. Die Schnur mit ihrem durch eine Kugel beschwerten unteren Ende ruht in der Hand des Jünglings. Prof. Grünwedel erwähnt dieses Bild (Kuksi., S.138) mit den Worten: „Beachtenswert ist die Szene des Mannes, welcher mit einer Schlinge Kinnarîs fängt«
Der Hintergrund enthält stilisierte Bäume (man beachte den seitlichen Knorren am Stamm) mit seltsamen Vögeln. Den Abschluß des Gemäldes bildet r. eine Rankenborte, unten eine rot-grüne Steinsetzung.
d) Höllendarstellung aus der „Teufelshöhle"
Kat. No. I B 8432. * Größe: 2.70 x o.6o m. * Fundort: Qyzil. * Alter: 6.-7. Jhdt. (?)
Auf der 1. Seitenwand (I) der Cella des Tempels A (s. Plan im Text zu Taf. 8) fand sich unterhalb zweier Bilderreihen mit Darstellungen von Buddhapredigten die hier wiedergegebene Höllenszene als unterste Reihe. Den oberen Rand der Bilder faßt ein Ornamentstreifen ein, unter dem sich das (unbeschriebene) Schriftband befindet; den Abschluß nach dem Fußboden hin bildet eine rot-blaue Steinsetzung.
Das erste Bild der Reihe (ganz r.) ist zerstört, das nach 1. folgende zeigt eine Anzahl Köpfe in einem grünen, flammenumgebenen Mörser, über dem, in den Händen eines stark zerstörten Höllengeschöpfes, eine blaue Mörserkeule zum Stoß bereit gehalten wird. Weiter 1. scheint ein Höllendiener eine Ladung Menschen
köpfe auf dem Rücken herbeizuschleppen, um sie in den bereits vollen, blauen Kessel zu werfen, der auf drei Steinen in der Gluth steht. Der Deckel schwebt über dem Topfe.
Das nach 1. folgende Feld war früher hellgrün grundiert; es zeigt eine Höllenlandschaft mit lodernden Flammen, in deren Mitte eine gefesselte Gestalt rotbrauner Hautfarbe kniet. Eine graubraun gemalte Gestalt mit blauem Nimbus (?), ein Dämon, scheint den knienden Sünder aus einem blauen Gefäße tränken zu wollen: hinter dem Gefäß schlägt eine wallende Lohe (?) in die Höhe. Zwei weiße, ganz nackte menschliche Gestalten zeigen sich 1. und
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Die Ruinen bei Qara-§ahr
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