国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
| |||||||||
|
Chotscho : vol.1 | |
ホッチョ(高昌) : vol.1 |
元の大きさ:約60 x 30 センチ。Natürliche Größe: ca. 60 x 30 cm. | |
遺跡Kの主要建築略図。中央は「断食広間」;左は大きな丸天井の建築;上は「死体広間」;右は「図書館」。Schema der Hauptanlage von Ruine K. Im Zentrum die „Fastenhallen"; links der große Kuppelbau; oben die „Leichenhallen"; rechts die „Bibliothek". |
Außer diesen Gegenständen fanden sich nur noch Fragmente von Blättern eines, auf starkem blauen Papier sehr schön in Gold und Silber geschriebenen, tibetischen Buches.
Der enge (ältere) Raum südlich von der (neuen) Mauer wurde zunächst untersucht. Auf der Ostwand sah man noch deutlich im Verputz, zwischen der ursprünglichen und der neuen Südmauer des Kuppelraumes den Ausschnitt (Tafel 70, d),derfriher den von PrOf.GRON W EDEL geborgenen Teil der Darstellung des ,Paradies des Amitäbha° (Idikutschari S.40) enthalten haue. Diese Darstellung bedeckte die ganze alte Südwand und, wie wir beim Abbruch der Ost- und West- Enden der neuen Mauer feststellen konnten, auch die von diesen neuen Mauerteilen eingenommenen Flächen der ganzen Ostwand und eines Teiles der Westwand.
Der von der Mauer verdeckte Teil der Ostwand zeigte nach deren Entfernung, nördlich von dem erwähnten Ausschnitt, die Darstellung eines chinesischen Hauses, vor dem zwei Bodhisattvafiguren noch deutlich zu erkennen waren. An diese Darstellung schloß sich nach Norden hin die Darstellung von Geländern aus Balkenwerk an. Die Nordseite der alten Südwand trug folgende Darstellungen: in der Mitte die Reste eines blau und roten Aureols, das den Kopf einer vor einem chinesischen Hause auf einem roten Lotuskelch sitzenden, blau gekleideten kleinen Buddha-Figur umgab; das ganze Bild war in sehr zerstörtem Zustande, der ein genaues Studium nicht zuließ. Nach Osten hin folgte ein zweiter vor einem chinesischen Hause sitzender Buddha, mit zwei verehrenden Bodhisattvas (cf. Plan bei e); noch weiter nach Osten waren die Bilder durch eine neben der Tür sekundär angebrachte Wandnische unterbrochen, an deren Westseite nur noch die schöne Darstellung eines Bodhisattva oder einer weiblichen Gottheit (Tafel 9) erhalten war. Westlich wieder von der den Mittelpunkt der Wand bildenden Buddhafigur befand sich eine Gruppe von zwei Bodhisattvas.
Bei der Entfernung dieser Gruppe wurde ein dem Gang auf der Ostseite entsprechender, aber vermauerter, gewölbter Durchgang bloßgelegt t. Die Ecke westlich von diesem Gang wurde wieder durch ein chinesisches Haus mit zwei davorsitzenden wohlerhaltenen Bodhisattva-Figuren ausgefüllt. (cf. Tafel 8.) Die Westwand endlich trug in der südlichen Ecke ebenfalls ein (schrägstehendes) chinesisches Haus mit einer sitzenden Bodhisattvafigur vor dem herabgelassenen, aus schmalen Latten hergestellten Sonnenvorhang des Fensters auf der breiten Seitenansicht des Hauses; die schmale Seite ist schräg gegen den Beschauer gekehrt und zeigt eine ähnliche Darstellung. Diese war bereits zum Teil hinter dem Ansatz der neuen Mauer verborgen, sie war aber gut erhalten. Die nächste Gruppe war dagegen großenteils zerstört, und nur der Teil nach Norden zu, der wieder aus einem Buddha mit einem Adoranten bestand, war erhalten. Beim Herausschneiden dieser Gruppe zeigte sich, daß sie eine ältere Tür maskierte die auf einen Gang führte, der durch die Anlage der Strebemauer auf der Westseite unbenutzbar geworden war. Alle Bilder an den Wänden des Tempels scheinen daher jünger als der Tempel selbst zu sein, wenn man nicht etwa annehmen will, daß die mangelhafte Konstruktion der Kuppel schon gleich bei der Errichtung des Baues die Sorge der alten Baumeister erregt, und die Anlage der Strebe schon vor der Ausführung der Wandmalereien veranlaßt habe. Das Vorkommen gewisser Relief-Ornamente an der untersten Kurve der Kuppel scheint aber zu beweisen, daß der Tempel früher in einem ganz andersartigen Stil dekoriert gewesen ist.
Die Gemälde an den Wänden des durch Errichtung der inneren Stützmauer entstandenen jüngeren Tempels sind im Stil gänzlich verschieden von den Darstellungen von ,Amitäbha's Paradies°, die wiraisan den Wänden hinterderinneren Stützmauer befindlich beschrieben haben; letztere scheinen uns einer älteren Zeit anzugehören: wir weisen sie dem ersten Viertel des B. Jahrhunderts zu (cf. Text, Taf. 9).
Die Kuppel erhebt sich auf der etwa 2,20 m hohen Mauer des quadratischen Baues; die Ansatzlinie ist verdeckt durch einen nur aus Lehmverputz hergestellten, mit einem stark verwischten Rankenornament verzierten Sims. Die Ecken, die beim Aufsetzen der kreisförmigen Kuppel bei der quadratischen Gestalt des Baues offen geblieben waren, waren durch besondere,
halbkugelige, kleinere Gewölbe mit der Kuppel verbunden. Diese Eckgewölbe waren in der Südost- und in der Südwestecke gut erhalten — in den beiden Ecken der Nordwand waren ihre Ansätze noch vollkommen erkennbar. (Die Dekken des Torgebäudes scheinen Tonnengewölbe gewesen zu sein).
Wie schon erwähnt, hatte die Stützmauer den Einsturz des sad lichen Viertels der Kuppel verhindert; auf diesem Teil der Kuppel befand sich, oberhalb der Mitte der alten Südwand, die Darstellung einer leicht nach rechts gewendeten, auf einem Lotuskelch sitzenden Hodhisattvafigur. Rechts und links davon die Bilder von je zwei, nach dem Mittelbild schauenden ähnlichen Gottheiten. Über diesen Figuren endlich befand sich eine Reihe kleiner Buddhafiguren auf ihren Lotussitzen. Die Kleider und Sitze sind in roter Farbe, die Gliederung etc. in schwarz weiß und braun ausgeführt.
Eine ganz verschiedene Art der Dekoration hat sich nur an einer einzigen Stelle erhalten, nämlich auf der Westwand des Baues, dort, wo die neue Mauer mit ihrer äußersten nordwestlichen Ecke auf diese Westwand stieß. Hier fand sich nach Abbruch der Mauer ein in flachem Relief
' Dieser Durchgang ist nicht auf dem Plan verzeichnet.
aus rötlich gefärbtem Ton geformtes Abbild eines langbeinigen, langhalsigen, doppelköpfigen Vogels (Tafel 70, e) zwischen steil aufsteigenden, ebenfalls in Relief geformten, rankenartigen Pflanzenornamenten. Diese kleine Gruppe zeigt ihren eigenen Stil; ob sie ein Teil der ursprünglichen Dekoration der Kuppel ist, wofür ihr Fundort zu sprechen scheint, oder ob der ganze, den neuen Tempel deckende Teil der Kuppel diese Art der Verzierung zeigte, was uns unwahrscheinlich dünkt, lassen wir dahingestellt.
Photographien des Baues finden sich auf Tafel 70.
RUINE K.
Der ausgedehnte Komplex von Ruinen, der auf GRONWEDELS Stadtplan mit diesem Buchstaben bezeichnet Ist, hat dadurch, daß wir in ihm nunmehr ein ursprünglich dem manichäischen Kultus gewidmetes Gebäude sehen dürfen, so an Wichtigkeit gewonnen, daß wir genötigt sind, die nicht zur Veröffentlichung, sondern zu unserer Orientierung und zum Vermerk der Funde aufgenommene Planskizze trotz ihrer Anspruchslosigkeit der Öffentlichkeit zu übergeben.'
N.
Schema der Hauptanlage von Ruine K. Im Zcntrum die ,Fastenhallen°; links der grote Kuppelbau;
oben die ,Leichenhallen"; rechts die ,Bibliothek".
Diese Skizze umfaßt nur den nördlichen und westlichen Teil des Komplexes ; nach Osten hin schließen sich noch ausgedehnte, aber furchtbar zerstörte Ruinen an, deren Zugehörigkeit zu diesem System uns unzweifelhaft erscheint; eine an Stellen noch erhaltene, sehr starke Mauer schien die Gruppe nach Osten hin abzuschließen. Auch im Süden schlossen sich einige Ruinen an das System an, hier aber schien uns die Mauer, deren Südwestecke auf unserer Skizze erscheint, der Abschluß der Gebäude-Gruppe nach dieser Richtung hin zu sein, Zur genaueren Angabe der Lage der Ruine möge die folgende Beschreibung dienen.
Von der NW-Ecke der Gruppe kleiner Kuppelbauten (Nordseite), der Ruine K mit der photographischen Kamera nach Westen visierend, erhält man einen Ausblick auf die lange Reihe kleiner Stüpentempel, an deren Westende der schöne Pfeiler des Stüpentempels y sich erhebt (cf. Tafel 67e). Visiert man von dort nach Osten, so erhält man den Blick auf den großen Terrassenbau Y (cf. Tafel 67d). Visiert man von der Cella des Haupttempels von Ruine x auf den Komplex K, so liegt links im Vordergrund der kleine Bau (nur eine Ecke der Mauer ist sichtbar», aus dem wir die ältesten Bilder unserer Sammlung (Tafel 10) entnahmen; im Mittelpunkt des Bildes liegt der große viereckige Kuppelbau von K und links davon in der Ferne erhebt sich die Ruine Y (cf. Tafel 69 a). Von der Westkante von Ruine s' aufgenommen, erhalten wir das auf Tafel 67f dargestellte Bild der Ruine K.
Der ganze Bau, soweit wir Ihn hier schildern, zerfällt in vier Teile, nämlich in die Gruppe von kleinen Kuppelbauten im Norden, die Bibliothek-Gruppe Im Osten, die großen Hallen im Zentrum und den großen Kuppelbau im Westen.
Die Gruppe von vier Kuppelbauten (Tafel 69d) steht auf einer Bodenerhebung unregelmäßiger Form und Höhe, so daß die verschiedenen Räume auf verschiedene Niveaus gelegt werden mußten. Im wesentlichen bestand die Anlage aus einem breiten zentralen Gang, der von Norden nach Süden verlaufend, augenscheinlich nach Osten und Westen Eingänge in die paarweise auf seiner West- und Ostseite angelegten Kuppelräume besaß. Da die Mauern auf seiner Ostseite sehr stark zerstört (etwa durch ein Erdbeben zerrissen), die auf der Westseite aber sekundär verbaut waren, muß diese Angabe als Hypothese betrachtet werden. Diese Verbauung
t Da Professor Gxesweoet. die archiologiscben Arbeiten selbst auszuführen wünschte, habe ich auch sonst nur Planskizzen der von mir untersuchten Tempel angefertigt. Ms die dritte Expedition aber Turfan besuchte, war so viele andere Arbeit zu leisten, daß man nicht daran denken konnte, in Chotscho und in Singim die Pline der Tempel aufzunehmen. Ich gebe daher auch meine übrigen Planskizzen, die ich als Schemata dereinzelnen Tempel. ptine betrachtet wissen will.
Natürliche Grdße: ca. 60 X 30 cm.
7
|
Copyright (C) 2003-2019
National Institute of Informatics(国立情報学研究所)
and
The Toyo Bunko(東洋文庫). All Rights Reserved.
本ウェブサイトに掲載するデジタル文化資源の無断転載は固くお断りいたします。