国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Aus Siberien : vol.1 | |
シベリアより : vol.1 |
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(wie die Chinesen), sondern sie ziehen mit ihren Heerden von Ort zu Ort, dorthin wo Wasser und Gras in nöthiger Menge sich vorfinden. In ihren Sitten gleichen sie sehr den Hong-nu. Sie halten viele Pferde, und reiche Leute haben deren 4000-5000 Stück. Das Volk ist roh (d. h. ihm ist die Höflichkeit der Chinesen unbekannt), habgierig, falsch und liebt zu rauben. Oestlich reicht ihr Gebiet bis zu den Hing - nu, nordwestlich bis zu den Kan-goi." Da die Chinesen hofften, die U-ssun gegen die Hong-nu benutzen zu können, so suchten sie mit ihnen in ein näheres Verhältniss zu treten und schickten ihnen mehrmals reiche Geschenke. Im Jahre 107 v. Chr. schickte der Kuen-mo 1000 Pferde an den chinesischen Hof, um eine Prinzessin aus dem chinesischen Kaiserhause zur Gemahlin zu erhalten, und der Himmelssohn sandte ihm die Prinzessin Si-gün. Man stattete sie prächtig aus, gab ihr einen Gala-Wagen, Kleidung und kaiserliche Insignien, dazu einige hundert Hofbeamte, Eunuchen und Diener. Trotzdem machte der Kuen-mo sie nur zu seiner jüngeren Gemahlin, da ihm der Herrscher der Hong-nu inzwischen auch eine Tochter zur Gemahlin gegeben hatte, die er schon früher als ältere Gemahlin eingesetzt hatte (dies zeigt deutlich, wie sich sowohl die Chinesen wie auch die Hong-nu um die Freundschaft der U-ssun bemühen, und wie die U-ssun, den Sitten der Nomaden gemäss, sich bald auf den einen, bald auf den anderen der mächtigen Nachbarn stutzen). In drei Monaten sah die chinesische Prinzessin den Kuen-mo nur ein einziges Mal. Damals wurde ihr ein grosses Gastmahl zugerichtet und sie erhielt reiche Geschenke. Da aber der Kuen-mo alt war und nicht Chinesisch verstand, so lebte die Prinzessin in Trauer und Einsamkeit und sehnte sich nach ihrer schönen Hei-math und einem gebildeten Umgange. In ihrer Einsamkeit soll sie, den chinesischen Annalen nach, folgendes Gedicht verfasst haben:
Zur Gemahlin gaben mich Verwandte In dies weite, öde Land,
Gaben in ein fremdes Reich mich, Diesem Fürsten der U-ssun.
Lebe hier in runder Hütte,
Die mit dünnem Filz bedeckt nur, Fleisch ist meine einz'ge Nahrung, Milch allein dient mir zum Trunke. Wenn der Heimath ich gedenke, Bricht das Herz vor Sehnen mir,
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