国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Aus Siberien : vol.1 | |
シベリアより : vol.1 |
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Sitte, ihr Schlaf ist fest, ihre Haut mit Schmutz bedeckt und übelriechend. Sie reicht den Leuten gebranntes Korn als Speise; wird der Ehrenplatz beschmutzt, so bringt sie den Schmutz zum. Feuer. Zur Waschkanne dient ihr ein Napf, sie schöpft aus demselben mit der Hand beim Waschen, ihr Aeusseres, ihr Kopf sind schmutzig. Ihr Kopftuch hängt flatternd herab, ihre Hosenbeine schlottern über den Stiefeln, ihre Stirnhaare flattern im Winde und ihre Brüste hängen herab. Sie schämt sich nicht vor den Menschen, hält ihre Habe nicht zusammen und kennt nicht einmal ihr Vieh.
Ganz anders klingt das Brautlied, das die Mädchen der aus der väterlichen Jurte scheidenden Braut zurufen. Es wird nicht ohne Interesse sein, auch aus einem dieser Lieder einige Strophen mitzutheilen, die die Ansicht der Mädchen über die Heirath charakterisiren.
Sieh', ein Schimmel ist dein Reitpferd, Und dein Bräutigam ist ein Knabe, Auch Propheten gaben ihre Töchter, Dies ist eine alte Sitte.
Schön gestickt ist die Schabracke,
Dshar, dshar! sing' ich, jamm're nicht,
Gutes Kind, die vierzig Pferde, Der Kalym, ist schuld an Allem!
Sieh, dein Reitpferd ist ein Fuchs, Er steht ruhig, bis du aufsteigst, Du wirst jetzt vernünftig werden, Auch das Füllen wird 'ге Stute.
Eure Hochzeit ist am Mittwoch, Sausend fliehen dann die Schafe, Härmen wird sich deine Rutter, Doch sie wird sich endlich trösten.
Wenn die Brems' zum Himmel auffliegt,
Lässt sie sich im Schatten nieder,
Bleibt im Hause keine Schwester,
Wird's die Mutter schwer empfinden.
Ist ein' Schecke ja, dein Reitpferd,
Hier sind deine Spielgenossen,
Steig' zu Pferde, wein' nicht, Mädchen, Herbst und Frühling kommst ja heim du.
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