National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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Alt-Kutscha : vol.1 | |
Ancient Kucha : vol.1 |
Holder of painting from a Roman house in Trastevere Monumenti XII, Tav. XVIII.Bildhalter aus einem römischen Hause in Trastevere Monumenti XII, Tav. XVIII. | |
Figure of the destroyed base of Buddha of the rear wall of the main building (gandhakuṭi) at the front of the collapsed central tract of the second construction Qyzyl; cf. Kultstätten 145. The head of the figure was broken, however certainly associated it.Figur von der Vorderseite des zerstörten Buddhasockels von der Rückwand der Cella (gandhakuṭi) des zerstörten Mittelbaus der zweiten Anlage Qyzyl; vgl. Kultstätten 145. Der Kopf der Figur war abgebrrochen, aberzweifellos zugehörig. |
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nennen kann: Figuren von Menschen, Vierfüßlern, Vögeln usw. werden so in die Ornamentborten eingefügt, daß Teile ihrer Körper geradezu in die Blätter, Blumen und Blumenstiele übergehen. Schon aus Gandhâra (Fig. 35) ist ein solcher Schwan (hansa) bekannt, der in der buddhistischen und brahmanischen Kunst unverwüstlich scheint und bis in das moderne Kunstgewerbe hinabreicht: ein Vergleich mit ähnlichen Formen, etwa der Regensburger Teppiche oder gewissen Wappentieren zeigt den Zusammenhang aufs deutlichste. Daneben aber erscheint eine andere geradezu barbarische Art, die uns aus sibirischen Dingen bekannt ist, und auch davon haben wir in Qyzyl spärliche Proben: es ist die Auflösung ganzer Tier- und Menschenfiguren in andere Figuren, die nun in den äußeren Kontur hineingelegt werden: eine seltsame Art, die noch die mohammedanische und dravidische Kunst pflegt.
Die Mischgestaltigen Figuren, von denen besonders groteske den Möbeln, Stühlen und Fußschemeln zu verdanken sind, verdienen eine kurze Erwähnung. Eine besonders seltsame Form ist den Gandhâraskulpturen ebenso geläufig, wie der ersten Stilperiode in Qyzyl. Ein derber Raubtierfuß, auf dem nach
Fig. 36. Bildhalter aus einem römischen Hause in Trastevere Monumenti XII, Tav. XVIII.
antiker Art der Oberkörper einer Frau aufgesetzt ist, vgl. Fig. 36, 37 ist so entartet, daß die Gewandpartie einen Elefantenkopf, die Flügel aber die Ohren des Elefanten ersetzen mußten. Hier ist offenbar ein Mißverständnis einer bestimmten eingeführten Ware Schuld gewesen; vielleicht mag diese Hybridität die indische Erotik verschuldet haben, die den Busen einer kräftigen Frau
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gerne mit den Schädelbuckeln eines Elefanten vergleicht.
Eine noch tollere Entartung aber ist die Folgende: In Indien ist sie dem Süden und Ceylon vertraut zusammen mit den Varianten, daß ganze Gruppen von Götter- und Mädchenfiguren in Rosettenform gelegt werden, so daß
Fig. 37. Figur von der Vorderseite des zerstörten Buddhasockels von der Rückwand der Cella (gandhakuti) des zerstörten Mittelbaus der zweiten Anlage Qyzyl; vgl. Kultstätten 145. Der Kopf der Figur war abgebrochen, aber zweifellos zugehörig.
viele Glieder gemeinsam sind. Als Zentrum dieser spielerischen Geschmacklosigkeit muß der Steinzaun von Ajantâ bezeichnet werden. Obwohl die angeregte Sache nicht direkt mit unseren Dingen zu tun hat, mußte sie hier kurz gestreift werden, erstens weil wir wieder gerade im Süden von Indien Dinge finden, die auf den Zusammenhang mit dem Norden Asiens weisen, zweitens, weil als Erbauer der berühmte Nâgârjuna gilt, und drittens, weil auf dem Steinzaun selbst als Adoranten eines Bodhisattva Angehörige eines nichtindischen Volkes, vielleicht sogenannte Indoskythen dargestellt sind.
In diesen Zusammenhang gehört auch eine weitere Koinzidenz: ich meine die Ähnlichkeit der christlichen Darstellungen, welche eine religiöse oder sonst ehrwürdige Persönlichkeit auf Tieren von heraldischen Formen stehend darstellen. Völlig dieselbe Auffassung begegnet uns in den Höhlen von Qyzyl und den stilverwandten von Kiris in den Darstellungen gepanzerter Lokapâlas und Ksitipatis, die auf ihren Vâhanas aufgerichtet stehen und Drachenbanner an langen Stangen halten. Nebenbei mag erwähnt werden, daß diese Banner uns aus antiken Darstellungen asiatischer Völker wohl vertraut sind. In den
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