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0120 Alt-Kutscha : vol.1
Ancient Kucha : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / Page 120 (Grayscale High Resolution Image)

Captions

[Figure] Fig. 18. Buddha's seven steps, beside him Brahmâ with the Lotâ, Indra (Śakra) with the thunder. Jof Ind. Art VIII, 1900, No. 69, p. 76. Fig. 6; from J. Burgess still its English translation of my hand book inserted p. 75, 40. The original from Svât.Buddhas sieben Schritte, neben ihm Brahmâ mit dem Lotâ, Indra (Śakra) mit dem Donnerkeil. Jof Ind. Art VIII, 1900, Nr. 69, S. 76. Fig. 6; von J. Burgeß d. engl. Ügers. d. Handbuchs beigefügt S. 75, 40. Original aus Svât.
[Figure] Fig. 19. Baptism of Chirst the presence of a bearded angel, from H. Graeven, Frühchristl. u. mittelalterl. Elfenbeinwerke in phot. Nachbild. Serie 7. (England), Rom 1898.Taufe Christi in Gegenwart eines bärtigen Engels nach H. Graeven, Frühchristl. u. mittelalterl. Elfenbeinwerke in phot. Nachbild. Serie 7. (England), Rom 1898.

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doi: 10.20676/00000192
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Fußspuren hinzugezählt werden. Wir haben also eine sehr abgekürzte Darstellung einer sonst sehr beliebten Komposition vor uns, die

Fig. 18. Buddhas sieben Schritte, neben ihm Brahmâ mit dem Lotâ, Indra (Sakra) mit dem Donnerkeil. Jof Ind. Art VIII, 1900, Nr. 69, S. 76, Fig. 6; von J. Burgeß d. engl. Obers. d. Handbuchs beigefügt S. 75, 40. Original aus Svât.

auch in Gandhâra häufig ist, vgl. Fig. 18, und zugleich eine der merkwürdigen Proben von Zusammenrückungen zweier Kompositionen mit den zur Darstellung allernötigsten Personen auf ein Bildfeld. Folgen wir nun den oben gegebenen Andeutungen, so können wir uns der Beobachtung nicht verschließen, daß im vorliegenden Falle Sujets vorliegen, die auch anderen in Betracht kommenden, mit demselben Kunstapparat darstellenden Religionsgenossenschaften nahelagen. Die wunderbare Geburt des Religionsstifters und die unmittelbar darauffolgenden Ereignisse sind auch die auffallendsten Parallelen zwischen der Christus-Legende und der Legende Gautama Buddhas. Schon in meinem „Handbuche" habe ich bei der Darstellung einer Geburt Buddhas darauf hingewiesen, daß auf einem Seitenpfeiler des bezüglichen Reliefs ein Kriophoros-Typus dargestellt war, aus dem ja auch die Komposition des guten Hirten hervorging, und die Möglichkeit christlicher Einflüsse erwähnen können. Jetzt, wo wir vor uns sehen, wie die mittelasiatische Kunst ganz ungeniert mit allem nur einigermaßen verwendbaren Formgut wirtschaftet, können wir die Frage schärfer ins Auge fassen. Die Kindheit Christi ist der Teil seiner Legende, die am ehesten in Buddhismus Parallelen hat;

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ohne daß wir uns die eventuelle Abhängigkeit der letzteren von der ersteren oder, was mir unwahrscheinlich scheint, der ersteren von der letzteren als Aufgabe stellen wollen, beharren wir unserer rein archäologischen Aufgabe getreu, nur bei der künstlerischen Darstellung. So ist die Parallele der Taufe Christi mit dem Bade, das der junge Bodhisattva erhält, auch in der beiderseitig beliebten Darstellung zu auffallend, um nicht auch für unsere Aufgabe der Erwähnung zu bedürfen. Graeven hat in seiner Sammlung von Elfenbeinwerken eine Taufe Christi wiedergegeben, die in ihrer Anlage den Udânaszenen und dem vorhergehenden Bade durch die Nâgarâjas nahe verwandt ist. Besonders beachtenswert ist auf dem christlichen Relief, das unter

Fig. 19. Taufe Christi in Gegenwart eines bärtigen Engels nach H. Graeven. Friihchristl. u. mittelalterl. Elfenbeinwerke in phot. Nachbild. Serie 7. (England), Rom 1898.

Fig. 19 hier beigegeben ist, der Wasserstrom, der aus einem Tierkopf auf das stehende Christuskind herabfließt. Das Relief enthält auch sonst mancherlei Sonderbares: ich erwähne nur den bärtigen Engel. Vergleicht man nun das Bad des Bodhisattva, so wird man sehen, wie die Nâga-Häupter genau so Wasserströme herabgießen. Es ist unabweisbar, daß in beiden Fällen mit denselben Mitteln gearbeitet wurde, aber auch, daß das christliche Relief Dinge zeigt, denen wir sonst da nicht begegnen. Es liegt also mindestens auch hier ein Fall vor, wo ein Elfenbeinwerk schon aus der Werkstatt Dinge an sich hat, die auf das Ursprungsland des Materials hinweisen.