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0192 Alt-Kutscha : vol.1
Ancient Kucha : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / Page 192 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000192
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II,58

58. Unter der jetzigen Ausmalung der beiden Gewölbehälften war ein anderes Bild. Bemerkungen: 9 der stilisierte Baum über dem „Pilzbaum" kommt deutlich aus einer unteren Schicht durch (auf• Fig. 44 weggelassen als störend), ebenso in 13, wo ein ebensolcher Baum geradezu rezipiert ist. In 21 stößt blaues Wasser an einen blauen Berg, was unerhört ist. Das Blau dient als dichteste Farbe dazu, um etwas Darunterliegendes zu decken. Durch Waschen ergibt sich, daß unter dem Wasser des Teiches Hieroglyphen sind. Es liegt hier also etwas Ungewöhnliches vor; andere Spuren im Wasser von 13 sind nicht zu erkennen, aber Spuren sehr großer menschlicher Hände auf der gegenüberliegenden Seite sind deutlich. Weitere Spuren finden sich in 16 und besonders 10; auch hier diente wieder die blaue Farbe mit Erfolg als Deckung für ein älteres, ganz anders stilisiertes Bild.

II,58

dieselbe braune Farbe zeigen, wie die Berge usw. Dies Hochrot ist anderweitig auch als solches erhalten, so besonders in Kiris.

Auch hier ist wieder auffällig, daß die Flammen und der Berg dieselbe Farbe haben, was doch sonst so strenge vermieden wird. Dies Rot und das sehr dichte Hellblau wurden eben als Deckfarben gerade da verwendet, wo etwas Untenliegendes gedeckt werden mußte. Was in 16 da war, ist nicht mehr festzustellen, wenn auch Spuren da sind.

Es geht also aus der ungewöhnlich breiten Verwendung der blauen, wie anderer dunkler Farben (weiß ist ganz vermieden) zur Ausfüllung der Bergsilhouetten, die sogar ganz unregelmäßige Formen darstellen, hervor, daß durch die Deckkraft dieser Farben Unten-liegendes, das bestimmte Felder mit derben Linien bedeckte, verschwinden gemacht werden mußte. Die dunkle Farbe Blau oder Schwarz

23   24   25   26   27

rot   grau

rot

grau   rot

blau

17

18 grün

blau

19

20 grün

blau

21

22 grün

12   13   14   15   16

rot   grau

rot

grau   rot

6
blau

7
grün

8
blau

9
grün

10
blau

11
grün

1   2   3   4   5

rot   grau

rot

grau   rot

Schema von Fig. 41. Vgl. Fig. 43, 45.

Besonders in den unteren Feldern, unter den jetzt kastanienbraunen, früher roten Feldern sind deutliche Spuren viel größerer Figuren, Gewandränder, Füße und Hände. Sie sind noch deutlich zu sehen, wenn man die bez. Felder mit Sprit oder selbst mit Wasser tränkt. Daß diese heute so harmonisch wirkende braune Farbe aber ursprünglich hochrot gewesen ist, geht deutlich daraus hervor, daß die Flammen des Waldbrandes in 16, ebenso wie die Schulterflammen der Pratyekabuddhas

(einmal in einer anderen Höhle) gehört, wie sich aus den Vergleichen ergab, eigentlich nur der einzigen Nachtszene (A§uketu) zu; aber die Symmetriegesetze fordern nicht nur Entsprechungen der beiden Gewölbehälften, die einander entgegenstehen, so daß also dieselben Gesetze beachtet worden sind, wie bez. der Bilder auf den Seitenwänden, sondern auch die bunten Bergmuster jeder einzelnen Gewölbehälfte müssen gewisse Kompensationen haben. Man wählt zu den dunklen Bergszenen