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China : vol.1 | |
中国 : vol.1 |
VLKERSTRöMUNGEN VON OSTEN NACH WESTEN.
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drängte, so nahm doch dieses selbst indisches Wesen an. In Central-Asien aber ist den Mongolen von Osten her keine andere verheerende Völkerfluth gefolgt, und seit jener Zeit sind sie fast im Alleinbesitz des abflusslosen Steppengebietes geblieben. Der periodische Wechsel der beherrschenden Namen hörte allerdings noch nicht auf, aber es sind nur diejenigen mongolischer Stämme , welche sich in die Rolle theilten. Nach und nach jedoch mussten sie die Oberhoheit und theils die directe Herrschaft an die Chinesen abgeben. Mit Ausnahme der Randgegenden des TarymBeckens, wo sie mit den letzten Resten verschiedener türkischer Stämme und mohamedanisch gewordenen Chinesen den Stamm der Bevölkerung bilden, und kleinerer Gebiete im abflusslosen Theil des Hochlandes von Tibet, verbreiten sie sich über ganz Central-Asien, und zwar an der Seite der Dsungarei und an der Grenze von China zu Linien , welche beinahe genau den Rand der abflusslosen Gebiete bilden, während sie im ,Nordosten bedeutend in die Uebergangslandschaften übergreifen. Sie nehmen jetzt in seiner vollen Ausdehnung dasselbe Land ein , welches vorn 5. bis I I. Jahrhundert das Eigenthum der Türkischen Stämme war. Diese aber breiten sich, wenn man von den am Amur, an der Lena und am oberen Yenisei zurückgebliebenen Stämmen absieht , jetzt über ein Gebiet aus , welches an der Westgrenze von Central-Asien beginnt und bis über den Bosporus reicht. Wenige Theile desselben occupiren sie allein. Eranische , semitische , slavische Völker , und einzelne nach Westen versprengte Horden der Mongolen , sowie andere Stämme von bis jetzt nicht bekanntem Ursprung wohnen unter und zwischen ihnen. Gerade dieses bunte Mosaik, gegenüber der ethnologischen Einheit Central-Asiens, wo nur an den Rändern des Tarym-Beckens verschiedene Stämme nebeneinander wohnen, gibt den aralokaspischen Ländern, insbesondere ihrem südlichen und östlichen Rand, auch vorn ethnographischen Standpunkt den peripherischen Charakter, welchen sie in physischer Hinsicht besitzen. Hier hat sich eine Metamorphose der ehemaligen Steppenvölker nicht nur dadurch vollzogen , dass sie Cultur angenommen haben , sondern auch dadurch , dass sie sich mit den Bewohnern , welche sie vorfanden, vermischten. Die mit eranischem, semitischem und slavischem Blut versetzten Osmanen weichen von dem Typus, den ihre Vorfahren im Nordosten von Central-Asien hatten, gewiss ebensoweit ab als ihre in ähnlicher Weise bereicherte Sprache von den türkischen Urdialecten. Dass im letzten Jahrhundert keine neue Völkerfluth in Central-Asien stattgefunden hat, dürfte zum Theil der Politik der Chinesen zuzuschreiben sein, welche durch das System des Lamaismus das Anwachsen der Bevölkerung und damit den ersten Anlass der grossen Erhebungen niederzuhalten
gewusst haben.
So ordnet sich das Wogen der Völker in Central-Asien nach grossen waltenden Gesetzen. Dunkel bleibt ihre gemeinsame Wiege im Nordosten, wie die Ursachen, welche stets neue Schaaren aus diesen von der Natur so wenig begünstigten Gegenden kommen liessen. Die Ungebundenheit der Bewegung, welche das Shamo-Becken mit seinen Umgebungen bis über die Grenzen der Abflusslosigkeit hinaus gestattet, bestimmte diese Gegend in jedem einzelnen Fall zum Schauplatz , auf dem sich
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