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China : vol.1 | |
中国 : vol.1 |
I 98 VI. CAPITEL. DAS GEBIRGS—GERÜST VON CENTRAL—ASIEN. i . DER TIEN-SHAN.
shan-Ketten haben wir in ihren Grundzügen darzulegen , da das Faltungssystem, dem sie angehören, noch in den Meridianen des chinésischen Reiches, wiewol erst jenseits seiner Grenzen , zur Geltung zu kommen scheint. Die Tibetischen Hochsteppen und Gebirgsländer müssen wir eingehender betrachten, da sie .in engstem Verband mit dem Bau von China stehen ; das wichtigste centralasiatische Gebirge für das Verständniss dieses Landes ist der Kwen-lun.
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Der T i ë n - s h a n , das »Himmelsgebirge(( der Chinesen, hat eine Gestalt, welche ihn unter allen Gebirgen auszeichnet. Schmal und mit vollständiger Zuspitzung im Osten beginnend, wächst er nach Westen an Breite, indem er sich durch das Ausstrahlen verschiedener Ketten gleichsam öffnet ; und je weiter man ihn nach derselben Richtung verfolgt, desto mehr zertheilt er sich in spitzwinklig divergi-rende Höhenzüge, die sich so weit von einander entfernen , dass schliesslich die Oeffnung des Fächers mit der Längenerstreckung seiner Axe fast gleiche Ausdehnung hat. Zwischen den westlichen Enden der einzelnen Strahlen ziehen sich von der aralokaspischen Niederung Abzweigungen herein, deren jede, breit beginnend und sich allmälig verschmälernd , zwischen je zwei Gebirgsausläufern spitzwinklig endigt. Auf den ersten Blick ist man geneigt, dies als eine in der That fächerförmige Structur des Gebirges aufzufassen 1ì ; allein -eine wirkliche Radialstructur ist in der Anordnung grosser Gebirgssysteme, mit Ausnahme der rein vulcanischen, zu denen der Tiën-shan nicht gehört, unbekannt und würde eine geologische Abnormität sein. In der That verschwindet bei näherer Betrachtung der Resultate der bisherigen Forschungen die eigentliche Fächergestalt ; und wie die Gebirge allmälig aus ihren ungewissen Formen heraustreten und bestimmtere Gestalt annehmen, ergibt es sich mehr und mehr , dass zwei Systeme von Parallelketten, welche sich spitzwinklig aneinanderschaaren, durch ihr Vorwalten die eigenthümliche Bauart bewirken. Das erste hat im Mittel die Streichrichtung WzSOzN ; zu ihm gehören die Hauptketten des eigentlichen Tiën-shan , wie der Al a i , der Terek-tagh, der transilische Alatau, und andere dominirende Längserhebungen. Das zweite gibt sich am deutlichsten in der am weitesten nach Westen vorspringenden Kette des Kar a t a u , mit der Richtung WNW — OSO, zu erkennen ; andere parallele Glieder sind z. B. der T a r b a g a t a i und die Kette des
N u r a t a u Beide zusammen schliessen in Folge der Divergenz Winkel von 3o bis
4o0 ein. Sämmtliche Ketten der ersteren Richtung gehören dem T i ë n - s h an-
I) So bei WENYUKOW in seinem vortrefflichen Werk : Die rassisch-asiatischen Grenzlande; aus dem Russischen von KRAHMER, Leipzig 1874, S. 334 und 342.
2.) Es wäre wünschenswerth , für die Gebirge des Gouvernements Turkestan und des Tiën - shan überhaupt , so weit er bekannt ist , eine auf streng geographischen Principien beruhende Vereinfachung der Namen einzuführen , wie sie WENYUKOW bereits angebahnt hat. Die russischen Karten wiederholen noch die vielen Localnamen einzelner Theile von Gebirgsketten , was zwar für die Anfänge der geographischen Kenntniss einer Gegend zweckmässig ist , aber die Lebersicht ausserordentlich erschwert. Der N u r a t a u ist diejenige Kette, in welcher, in einer Lücke, die wichtige Festung D j i z a k liegt. Oestlich von dieser führt sie den Namen M a l g u s a r.
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