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China : vol.1 | |
中国 : vol.1 |
TSHANG-TSHUN'S REISE NACH DEM WESTEN. 589
wird scharf gezeichnet, indem in kurzen prägnanten Sätzen Alles zusammengefasst wird, worin sie von China und den Chinesen abwichen.
Einen anderen Bericht erhalten wir von YE-LÜ-TSHU-TSAI, einem Nachkommen des Khitan-Kaiserhauses LIAU, welchen TSHINGIS-Khan als Kriegsgefangenen aus China mitgenommen hatte und , da er Gefallen an ihm fand , als seinen Minister bei dem Feldzug nach Persien (I2I9—I22}) mit sich führte. Derselbe verfasste bei seiner Rückkehr ein Buch unter dem Titel Hsi yi-l1/ oder »Beschreibung der 'Westländer«, das wenigstens im Auszug erhalten ist. Wir erfahren daraus nur, dass der Mongolenfürst von Karakorum wahrscheinlich über Kobdo , auf einem nicht genau zu bestimmenden Weg nach Bishbalik Urumtsi)‘ ging und dann der jetzigen Hauptstrasse, am Sairam-See vorüber und über die Talki-Kette, nach Almalik, der Türkenstadt in der Nähe des jetzigen Kuldja, folgte , um dann dem Nordfuss des Gebirges entlang nach Talas , und über Samarkand und Balkh nach Persien zu ziehen. Ungleich werthvoller ist der umständliche Bericht über die Reise von TSHANG-TSHUN, einem Tau-Priester aus Shantung, der in dem Ruf hoher Weisheit und heiligen Lebens stand, und welchen TSHINGIS-Khan einladen liess, zu ihm zu kommen, um zu erfahren, ob es ein Mittel für die Unsterblichkeit gebe , und sich die Doctrinen der Tau-Religion erklären zu lassen 1) . Die Reise wurde von 1220 bis 1224 ausgeführt. Die von einem Schüler des Gelehrten niedergeschriebene Erzählung reiht sich durch die Nüchternheit der Beobachtung, die Treue der Wiedergabe des Erlebten und die zahlreichen geographischen Aufschlüsse dem Bericht von HSÜÉN-TSANG (s. oben S. 539 ff.) an, wenn sie sich auch auf weit weniger ausgedehnte Länderstrecken bezieht. TSHANG-TSHUN ging über Peking nach dem See Puir-nor in der nordöstlichen Mongolei , dann westlich entlang dem Kerulun und über die Gebirge nach dem Hoflager einer Gemahlin von TSHINGIS-Khan, dessen Lage nicht sicher festzustellen ist. In lebhafter Weise , aber wegen unsrer geringen Kenntniss der dortigen Länder nicht genau zu verfolgen, wird dann der weite Weg geschildert, der über den Ektag - Altai nach dem Uliungur , dann 200 li nach dem Rand der Sandwüste und i oo li durch diese selbst führte. Schon von ihrem Nordrand zeigte sich der Yin-span (Tiën-shan) »wie die silberfarbene Morgendämmerung.« Der erste grössere Ort am Nordfuss des Gebirges war BM-sze -nia (Urumtsi, das Bishbalik der Mongolen; . Von hier folgte TSHANG-TSHUN bis Samarkand demselben Weg, welchen der Mongolenfürst genommen hatte, und zog dann über das eiserne Thor und Balkh nach dem Lager des Letzteren am Hindukush. Auf dem Rückweg schlug er dieselbe Strasse ein, ging aber aus der Gegend von Uliassutai direct nach dem jetzigen Kwéi-hwa-tshöng, und dann über Peking nach seiner Heimath. Es würde uns zu weit führen, auf die Details dieser ausserordentlich interessanten Darstellung einzugehen. Der Commentar von BRETSCHNEIDER gehört zu den Werthvollsten , was wir über die historische Geographie der von dem Reisenden berührten Gegenden besitzen.
I) Schon PAUTHIER hatte diesen Bericht übersetzt (le _voyage de Tclr a,ag - t c lr rc n, Journ. Asiat. 1867); doch bringt BRETSCHNEIDER begründete Angriffe gegen die Genauigkeit dieser. Version.
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