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China : vol.1 | |
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52/ X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 150-600 n. Chr.
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ihn ist Kattigara am Fluss Kottiaris das Ende der bekannten Welt. Es liegt im sinischen Meerbusen , um welchen sich im Westen , Norden und Osten das Land
der Sinae legt , und diesem schliesst sich im Osten und Süden die terra oricntalis incognita an. Das Land der Sinae soll 3000 Stadien lang und i 7 2 5o Stadien breit sein , in fünf Satrapien zerfallen , sieben grosse Städte , einen hohen Berg,
vier grosse Ströme , zwei Meerbusen und zwei Vorgebirge enthalten 1) . Während MARCIANUS die Küsten beschreibt, geht AMMIANUS auf die Länder und Völker ein und gibt ein durch die Phantasie ausgeschmücktes und in den Namen nicht ganz
getreues Spiegelbild der Zeichnungen von PTOLEMAEUS und PLINIUS. Ueber die Lage von Serica aber ist er so ungenau unterrichtet, dass er es, trotz seiner, zwar allgemein gehaltenen, aber nicht ungenauen Beschreibung 2) , für eine Provinz von Persien erklärt. Angesichts solcher Unkenntniss muss es um so mehr auffallen , dass wir bei verschiedenen Schriftstellern einer Berichtigung der Ansichten von PTOLEMAEUS nach zwei Richtungen hin begegnen , nämlich einerseits in Hinsicht auf das gegenseitige Verhältniss der Sinai und Scres , andererseits in Betreff der Existenz eines Meeres, welches Asien im Osten begrenze. Ich wende mich erst zu dem letzteren Punkt.
Es ist ein bemerkenswerther Umstand, dass PTOLEMAEUS, wenn wir von einigen Wenigen absehen , die sich , wie MARCIANUS , auch in diesem Punkt seine Anschauungen unverändert aneigneten , trotz seiner hohen Autorität der einzige Schriftsteller geblieben ist, welcher Serica im Osten an die terra incognita grenzen und das Meer in einem in das Land der Sinae eingreifenden , fern im Süden gelegenen Busen sein Ende erreichen lässt. Er hatte keine Ahnung , dass es ein Meer im Osten des Sererlandes gebe. Erst später lernte man die Fortsetzung der sinischen Küste gegen Norden kennen und fand dort , weit über Kattigära hinaus, die Seide, das bekannte Product der Serer, als ein Erzeugniss des Landes selbst, welches man erreichte. Daher konnte hinfort kein Zweifel herrschen, dass das Sererland sich bis an das Meer erstreckte. Damit schien die alte Ansicht, dass die ganze Erde vom Meer umflossen sei , wie schon I-3oMER geglaubt, HERO-DOT als die Meinung Einiger erklärt und ARISTOTEI ES angenommen hatte , eine Rechtfertigung zu finden , und diese uralte Begründung mag dazu beigetragen haben , dass die Berichtigung der Ansicht von PTOLEMAEUS sich leicht vollzog. Es lässt sich nicht genau feststellen , wann dies geschah. Als THEoDoSIUS der Grosse im 4 ten Jahrhundert Geometer ausschickte , um die östliche Welt zu erforschen , berichteten sie , dass der Serische Ocean das Ostmeer sei 3) . Ueber-
I) MARCIANUS, Periplzcs ; bei MUELLER, Geogr. Graeci minores I, p. 537, 3 8
S. oben S. 480 Anm. I.
Diese Angabe ist HAGER'S Panthéon Chinois entnommen. Man könnte zu der Vermuthung geneigt sein , dass die Annahme eines Serischen Oceans , welcher bei den lateinischen Schriftstellern vom Sten bis fiten Jahrhundert, wie PAULUS OROSIUS, JULIUS ORATOR, ISIDORUS von Se v i 11 a , erwähnt wird und einen Theil des den Erdkreis peripherisch umfliessenden Weltmeeres bildet, nur aus ihrer Unkenntniss der Schriften des PTOLEMAEUS herriihre und eine Combination des in der Radkarte zum Ausdruck gelangten Weltbildes mit den Nachrichten von PLINIUS über die Serer sei. Allein der bestimmte Name
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