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0161 Southern Tibet : vol.8
南チベット : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / 161 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000263
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DIE WESTLICHEN BARBARENVÖLKER UND DIE KUN-LUN.

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oder gar durch »gewebte Pelze» (!) übersetzt hat. Sie kommen nicht nur in der genannten Völkerreihe vor, sondern zugleich unter den Tributvölkern der Provinz Liang. Denn hier muß die Angabe, wenn wir die Schriftzeichen zu einer logischen Einheit verbinden, folgenden Wortlaut erhalten (s. oben S. 118):

Die Chilip`i, die Hsi-ch`ing I und die Yin-huan — diese kommen her, indem sie sich auf dem Ch`ien einschiffen, (zu Lande) hinüber zum Mien gehen, in das t hei -Tal eintreten und den Ho überqueren.

Wo wir die einzelnen Daten zu suchen haben, läßt uns der Name Hsz=ch`ing erkennen, den wir oben S. 125 als Gebirgskette im Quellgebiet des C 'hia-ling-chzang kennengelernt haben. Von dort werden wir auf eine wichtige Gebirgsroute verwiesen, die über den heutigen Ch`in-ling ins Wei-Tal führte, so daß wir den Ch` ien als den jetzigen Feng-hsien, einen Zufluß des Chia-ling-chiang, den Alien als den C/f ing-chien-ho anzusehen haben.

Danach dürfen wir nicht nur die   sondern auch die Yin-huan und die Chih f i
am Chia-lin'-chiang suchen, und zwar letztere mehr an der Grenze der Provinz Yuung-, da sie ja auch hier als Tributvolk bezeugt werden.

7. DAS VOLK DER KUN-LUN.

  1.  Ihre Wohnsitze. Was endlich das Barbarenvolk der Kun-lun   betrifft,
    so wird es jetzt immer deutlicher, wie verfehlt es war, ihre Sitze mit dem gleichnamigen Gebirgssystem Zentralasiens in Zusammenhang zu bringen; lediglich ihren Namen haben sie dafür hergegeben, und hierbei mußten erst nach einander verschiedene Irrtümer mitwirken, worüber weiter unten die Rede sein wird.

Als wirkliche Sitze bleiben ihnen, wenn wir damit die der anderen Grenzvölker vergleichen, die Gegenden im Norden der Provinz Yung; es ist mit anderen Worten NordSchensi und das vom Huang-ho-Bogen umgebene Gebiet der heutigen Ordos, ein Tafelland, das, wie wir sahen, nicht nur aus Steppe, sondern auch aus Wüste, dem »Fließenden Sand» des Yü-kung, besteht.

  1.  Zeugnisse der Bambus-Annalen. In trefflicher Weise wird unser Resultat durch drei merkwürdige Angaben aus dem Ende der Shang-- oder Yin-Dynastic bestätigt (12. und i i . Jahrhundert v. Chr.). Allerdings führen sie uns schon in ein Zeitalter hinauf, dessen Darstellung bei dem ersten großen Geschichtschreiber SS 6.-MA CH`IEN sagenhaften Charakter annimmt. Von größerer Glaubwürdigkeit sind hier aber immer noch die Bambus-Annalen, die eben jene drei Angaben enthalten und die als ältestes Quellenwerk zur chinesischen Geschichte uns weiter unten beschäftigen werden.

Die erste Angabe ist dem vorletzten Yin-König TI-I gewidmet 3 :

In seinem 3. Regierungsjahr (1169 v. Chr.) befahl er NAN-CHUNG rti 41I, im Westen den

Kun-Barbaren i   zu widerstehen und das Nordland zu befestigen.

Der Ausdruck »im Westen» versteht sich hier von der alten Residenz Yin im heutigen Honan, so daß dem Nordlande die Grenzmark entspricht, welche gegen die Barbaren der Ordos-Steppe errichtet war.

I Da die Zeichen für Hsi-ch` ing nicht das Prädikat »Berg» enthalten, scheint es, daß es sich ursprünglich um einen Volksnamen handelte, der erst nachträglich auf der Übersichtskarte für einen Bergnamen verwandt wurde.

2 Vgl. v. RICHTHOFEN, China, Bd. II, Berlin 1882, S. 56o ff.

3 Vgl. LEGGE, Ch. Cl. III, Proleg., S. 139, wo jedoch der Ausdruck sho fang )i fj fälschlich als Ortsname aufgefaßt ist.