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0122 China : vol.1
中国 : vol.1
China : vol.1 / 122 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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70   I CAPITEL. lIE LöSS-LANDSCHAFTEN IM NÖRDLICHEN CHINA.

Saaten bestellt. Im nlitilichen Shattii ist der Feldbau auf 2000 Meter Höhe ausgedehnt, und erreicht sporadisch diejenige von 2400 Meter. Weiter westlich sind wahrscheinlich die Regionen , wo er zu so bedeutenden Erhebungen ansteigt, weit allgemeiner. Und doch ist dort das Klima sehr kalt, und die Regenvertheilung

tin-günstig. Eine agrarische Karte jener Gegenden würde, mit der geologischen verglichen, erweisen, dass der Ackerbau gleiche Ausdehnung mit der Verbreitung des Löss hat. Wohin dieser sich erstreckt, dahin geht der Mensch mit seinen Ansiedelungen und seiner Cultur; wo er fehlt , da fehlt auch in der Regel der Feldbau, natürlich mit Ausnahme jener Stellen , wo Alluvionen , grossentheils aus abgeschwemmtem Löss gebildet, die Thäler ausfüllen. In ihrem vollen Umfang lässt sich die Bedeutung des Löss für die Bodencultu ZrAkennen, wenn man einen Umstand in Betracht zieht , der sich der Beobachturig;Aes Reisenden in überraschender Weise aufdrängt. Während nämlich im südlichen China kein Feld ohne reiche Düngung Erträge gibt, werden in den nördlickn Provinzen Ernten mit sehr geringer Düngung und grossentheils ganz ohnrclieselbe gewonnen. Und doch ist dort die Landwirthschaft wahrscheinlich weit später eingeführt worden als hier , wo sie seit grauer Vorzeit bestanden hat. In dem von der Stadt Si-ngan-fu beherrschten Thal des W6i-Flusses, wo sich die früheste Geschichte der Chinesen abspielt, bestand vor 400o Jahren ein wesentlich auf den Ackerbau begründeter Staat. Damals war dies der productivste Theil von China , und durch alle nachfolgenden Zeiten hat Shensi den Ruf einer Kornkammer bewahrt. Im Liten Jahrhundert nennt sie der Mönch O d o r i c h das zweitbeste Land der Welt , wo es Lebensmittel in Ueberfluss gebe.1). Als ich im Jahr 1872 hindurchreiste, gewahrte ich mit Verwunderung, wie, trotz der Reduction der Bevölkerung auf einen geringen Bruchtheil ihres•früheren Bestandes in Folge der verheerenden mohamedanischen Rebellion, der Boden fast in seiner ganzen Ausdehnung wieder angebaut war. Der Düngstoff hatte in gleichem Maass mit der Volkszahl abgenommen, und nach meinen Erfahrungen in den südlichen Provinzen erwartete ich, nur einen seiner Quantität entsprechenden Theil des Landes bestellt zu sehen. Dennoch bedeckten die Saaten den Boden so weit das Auge reichte. Für einzelne werthvollere Feldfrüchte, insbesondere für den Mohn, war Dünger angewendet; aber der weit überwiegende Theil der Felder war nicht gedüngt, und die Bewohner versicherten mir, dass dies nicht erforderlich sei, mid die wesentlichste Bedingung einer reichen Ernte in dem Fall einer hinreichenden Regenmenge liege. Der Grund für die Erscheinung, dass ein mehrere Jahrtausende umfassender Anbau den Boden nicht erschöpft hat, muss also in diesem selbst liegen ; der Löss muss eine gewisse Fähigkeit der Selbst d ti ngung besitzen, welche dem fetten Boden des südlichen China und auch den Alluvien der nördlichen Provinzen nicht eigen ist. Bedarf auch der Gegenstand eingehenderer Untersuchungen um vollkommen erklärt zu werden, so rechtfertigt doch die Natur des Löss Vermuthungen über die Vorgänge , welche hier eine Selbstdüngung be-

0%0) HENRY WEE, Cathay and the way thither p. 148.

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