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0532 China : vol.1
中国 : vol.1
China : vol.1 / 532 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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468 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 58—I 5o n. Chr.

ergebenes Volk waren. Wenn man diese Andeutungen eines frühen Verkehrs mit den späteren wiederholten Nachrichten über eine zwischen Yarkand und Khotan sich nach Südost abzweigende, nach Tibet und Ladāk führende Strasse vergleicht, so ist es wahrscheinlich , dass sie fortdauernd bestanden hat , wenn sie auch nicht in das Netz der von den Chinesen selbst benutzten Handelsstrassen gehörte.

Verfall der auswärtigen Macht der HAN-Dynastie. — Das TarymBecken ist für die Chinesen ein schwer zu haltender Besitz. Um ihn zu wahren, müssen sie nicht nur Frieden im Reich haben, sondern auch im Stande sein , die Steppenvölker von Einfällen aus dem Shamo-Becken nach der Gegend des Lop-nor oder der Yü-mönn-Passage abzuhalten. Unruhen im Westen können durch die dort gehaltenen Garnisonen oder durch ein hingesandtes Heer gedämpft werden. Die Gefahr liegt stets an der Eingangsstelle. HSIA-WU-TI's Nachfolger waren noch im Stande, den Bestand seines grossen Werkes zu erhalten. Um die Mitte des ersten Jahrhunderts v. Chr. ereigneten sich vorübergehende Unruhen. Eine abermalige Besiegung der Hiungnu durch die vereinigte Macht der Chinesen , Ta-wan und Usun machten ihnen ein Ende, und der Handel erlitt unter den Kaisern YUEN-TI (48-33) und TSHING-TI (32-7) nur zeitweilige Störungen. Aber die Chinesen übten nicht mehr eine so directe Herrschaft wie vorher, und während der kurzen Regierungen von AI-TI und PING-TI (6 v. Chr. bis 9 n. Chr.) war das Tarym-Becken unter 55 kleine Staaten getheilt, die indess alle die Oberhoheit von China noch anerkannten. Unter dem Usurpator WANG- MANG (9 — 23) jedoch entstanden im Reich selbst Kämpfe mit dem berechtigten Kronprätendenten. Die nördlichen Steppenvölker benutzten die Gelegenheit und fielen in China ein. Damit war der Westen losgelöst. Die Länder des Tarym-Beckens schüttelten das chinesische Joch ab, und die Carawanenzüge mussten eingestellt werden. Als mit KWANG-WU (25-57) die rechtmässige Familie wieder zur Herrschaft kam , dauerten die Bürgerkriege fort , und nach deren Beendigung musste das Heer gegen Tong-king verwandt werden. Erst MING-TI (58-75) vermochte wieder die Waffen nach Westen zu tragen , nachdem die Verbindung durch 56 Jahre unterbrochen gewesen war.

             
             
             
             
             
             
             
             
             
   

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2. Zweite Machtperiode der HAN-Dynastie von der Thronbesteigung von MING-TI (58 n. Chr.) bis zum Jahr i 50.

Abermalige Einfälle der Hiungnu gaben die Veranlassung zu MING - TI'S Feldzügen nach dem Westen. Jenes unruhige Volk war durch lange Zeit im Zaum gehalten worden, als die Chinesen noch mit der Mehrzahl der Völker zwischen Kwenlun und Tiën-shan , sowie mit den Usun und Ta-wan , ein Bündniss gegen sie

             
             
             

keiner Weise der Bedeutung des Issedonen-Reiches , von dem es allerdings zeitweise einen untergeordneten Bestandtheil bildete. LASSEN selbst glaubt (II, p. 609) dass unter dem Namen Araxes , jenseits dessen, nach HERODOT, die Issedonen wohnten, in diesem Fall der Oxus zu verstehen sei. Es folgt aber auf das Quellgebiet dieses Flusses der ganze Westrand des Tarym-Beckens , an welchem Yarkand und Khotan von rein geographischem Gesichtspunkt eine gleiche, in Hinsicht auf ihre damalige Grösse aber eine weit höhere Berechtigung haben, als die Ilauptsitze des Issedonen-Reiches angenommen zu werden.