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0737 China : vol.1
中国 : vol.1
China : vol.1 / 737 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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REISE VON BENEDICT GOES.

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Norden , weit jenseits des , wie man glaubte . erst entdeckten China und seiner grossen Mauer. Eines der Motive zur Ausführung von Landreisen durch Central- Asien war der VV unsc -1, von den Missionsstationen im nördlichen Indien aus den Seeweg nach China zu vermeiden und an seiner Stelle einen kürzeren Landweg nach dem Herzen dieses Reiches einzuschlagen ; das zweite war das Bestreben, das Land Cathay aufzufinden, oder eventuell festzusetzen, ob dasselbe mit China identisch sei. Damals blühte die Mission im nördlichen Indien , insbesondere in Agra und Lahore am Hof des Königs ArBAR, der selbst zum Christenthum neigte.

Dorthin kamen Mohamedaner aus Central-Asien, welche von dem Reich Khitai und seiner grossen Hauptstadt Cambalu erzählten (denn beide Namen waren in Central-Asien noch für Nord-China und Peking gebräuchlich) und berichteten, dass ein grosser Theil der Bewohner dieses mächtigen Landes dem christlichen Glauben angehöre, wobei sie offenbar manche Gebräuche der chinesischen Buddhisten , wie es auch früher häufig vorgekommen war , mit denen der römischen Kirche verwechselten. Ein weites Feld der Thätigkeit schien sich für die Priester zu eröffnen, und die Mission beschloss, einen der Ihrigen zur Erforschung desselben auszusenden. Der portugiesische Jesuit BENEDICT GOSS, der sich bereits durch Entschlossenheit und Geschick ausgezeichnet hatte, wurde ausersehen, diese schwierige Aufgabe zu lösen. Er verliess Agra im Jahr 1602. In Kabul hatte er das Glück, mit der Schwester des Königs von Kashgar zusammenzutreffen, welche zugleich die Mutter des Königs von Khotan war, und der eben, bei der Rückkehr von einer Pilgerfahrt nach Mekka, das Geld ausgegangen war, so dass Gots sich ihr durch ein Darlehen verpflichten konnte. Er ging in ihrer Begleitung nach Kashgar und machte von da einen Ausflug nach Khotan, wo ihm sein Darlehen in Yii-Steinen zurückgeahlt wurde , also gerade demjenigen Artikel , welchen er auf einer Reise nach China am vortheilhaftesten verwerthen konnte. Durch grosse Geschicklickeit brachte er es dahin , dass der Führer der Carawane , welche alljährlich ein Mal von Kash-gar nach Cathay zu gehen pflegte, GoËS aufforderte, sie zu begleiten. Die Cara-

wane ging Tiber Acsu (Aksu) , Cucia (Kutsha   Cialis (wahrscheinlich Kharashar; ,
wo GoES der zurückkehrenden Carawane begegnete und, indem er von ihr erfuhr, dass MATTEO RICCI in Cathay lebe, zum ersten Mal eine sichere Grundlage für die Identificirung von Cathay und China erhielt ; dann über Pucian (Pidjan) , Turplrau (Torfan), Camul (Hami) , Clziaiczzon (Kia-yü-kwan) nach Szrcieii (Su-tshóu' , wo er am Ende des Jahres 1605 anlangte. Hier erst kam er zu vollständiger Gewissheit über die Identität zwischen Cannbalu und Peking und schickte Briefe an Pater RICCI. Durch uriglückliche Verzögerungen erreichte erst im März 1607 ein Abgesandter der Pekinger Mission die Stadt Su-tshóu. GoEs war früher manchen Gefahren entronnen , die ihm von Seiten der Mohamedaner gedroht hatten. Hier aber wuchs die Feindschaft der Letzteren gegen ihn , da er stets sein Christenthum offen bekannte, und der kühne Missionar hatte eine schwere Zeit durchzumachen gehabt. Der Abgesandte der Mission fand ihn schwer leidend. GoËs erlebte mit ihrer Ankunft den Triumph , seine mühselige Mission erfüllt zu sehen. Elf Tage nachher