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0149 China : vol.1
中国 : vol.1
China : vol.1 / 149 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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FRUCHTBRINGENDER EINFLUSS DER STAUBSTÜRME.

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Folge ; und bei mancher Befestigungsmauer im nördlichen China ist das Funda-

für Central-Asien, und noch mehr für die Lössgegenden, charakteristische Staubatmosphäre. Selbst bei fast vollkommener Windstille ist oft durch mehrere "Tage die Luft gelb und undurchsichtig. Die Aussicht ist ringsum verhüllt , die Sonne erscheint nur noch als eine matte bläuliche Scheibe. Am meisten haben diese Eigenschaft die eigentlichen Staub s t ü r m e , welche jedem Besucher von Tiën -tsin und Peking, und mehr noch demjenigen , welcher im Inneren der nordwestlichen Provinzen von China reiste, wohl bekannt sind. Der Wind weht dann von Central-Asien her. Wenn er sich beruhigt, bedeckt sich Alles mit einer feinen gelblichen Staubschicht. In Shensi , wo die Luft núr selten klar und durchsichtig ist , hat die ganze Landschaft einen gelben Ton. Strasse , Häuser , Bäume und Saaten, selbst der Reisende dem man auf der Strasse begegnet, und die Luft, sind einförmig gelb gefärbt. Gelb Ist dem Chinesen die heilige Farbe , das Symbol der Erde, und ein Attribut der kaiserlichen Macht über Alles was auf der Erde ist ; denn es ist die Farbe des Löss und der Lössländer , in welchen dieses Volk sich zuerst entwickelte. Aber wenn auch wegen der sehr vermehrten Entblössungen die Löss-Atmosphäre , und daher auch die erdigen Niederschläge aus ihr , im nördlichen China noch charakteristischer sind als in Central-Asien , so sind sie doch auch hier eine gewöhnliche Erscheinung. Die Stärke des Steppenwindes kommt hier zu Hülfe, um auch bei geringerer Blosslegung der Erde denselben Zustand herbeizuführen ; und häufig begegnen wir den Klagen der Reisenden über Verdüsterung der Aussicht wegen der gelbgefärbten Luft. Einen Beleg hierfür sowol, als für die ökonomische Bedeutung des Staubes im Aufbau des Bodens, gibt JoHNSoN in seiner Beschreibung des Landes Khotan : »Der Boden dieser Gegend ist meist sandig tJ und ganz frei von Steinen. Er ist sehr fruchtbar und verdankt dies dem Umstand, dass der feine Staub durch die Luftsröme von der Wüste herbeigeführt und auf den Ebenen abgelagert wird. Ich beobachtete diese Erscheinung zu wiederholten Malen während meines Aufenthaltes in Iltshi. Auch wenn kein Wind wehte, war doch die ganze Atmosphäre so dick mit Staub erfüllt , dass ich um Mittag Licht anzünden musste um grossen Druck zti lesen. Der niederfallende Staub war von ausserordentlich feiner Beschaffenheit, von heller Farbe, und gleich zu Pulver zerriebenem Thon. Die Bewohner erklären , dass diese Ablagerung für den Boden so gut ist als Dünger. und dass ohne sie keine Vegetation gedeihen würde «2) . Aehnliche Beschreibungen, wiewol ohne den bedeutungsvollen letzteren

i) Dem Löss wird von manchen das wenig passende Eigenschaftswort »sandig« beigelegt, und er wird in seinen grossartigsten Entblössungen von WILLIAMSON »Sand« genannt. Es geht sowol aus der hohen Fruchtbarkeit als auch aus der weiteren Beschreibung und aus der Analogie der Ver iltnisse mit den weiter westlich von STOLICZKA beschriebenen (s. u. S 1[23) hervor, dass der Boden bei Khotan Löss ist.

2) JOHNSON, ` ourney to Ilchi, the Capital of Khotan. 7ourn. R. geogr. Soc. XXXVII. (1867) p. 5. Es entspricht diese Erfahrung dem oben (S. 7) erwähnten Gebrauch der Chinesen , Löss als Dünger auf

die Felder zu führen.

v. Richthofen, China. I.   7

ment blossgelegt, indem die

in die es eingesenkt war, als Staub in die Luft

gegangen ist. Alle diese und

dere ähnlich wirkende Ursachen veranlassen die