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0444 China : vol.1
中国 : vol.1
China : vol.1 / 444 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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IX. CAPITEL. ENTWICKELUNG DER LANDESKENNTNISS IN CHINA.

d. i. der erste Kaiser. Zum ersten Male war das Reich vollkommen centralisirt. Aber die TS`IN-Dynastie erlosch bald. Der grosse Kaiser starb im Jahr 210, und sein Sohn wurde fünf Jahre später getödtet. Noch einmal erhoben sich die Familien der früheren Lehnsfürsten. Unter ihnen schwang sich schnell LIU—PANG zur höchsten Macht empor und gründete die glorreiche HAN-Dynastie.

Diese flüchtige Skizze der Decentralisation, welche ungefähr vom Jahr 90o bis 245 v. Chr. stetig fortwuchs , wird hinreichen, um es begreiflich zu machen, wie wenig die Vorschriften des Herzogs von TSHÓU für die in dem Codex des Tslzózz-li so sorgfältig geplante und angeordnete Verfertigung von Karten und das geographische Studium des Landes durch besondere kaiserliche Beamte zur Geltung kommen konnten , und es ist nichts auf uns gelangt, woraus wir eine Uebersicht des Standes der geographischen Kenntniss damaliger Zeit und der Ausbildung der Methoden zu entnehmen im Stande wären. Allerdings hatte die Zersplitterung den Vortheil , dass historische Aufzeichnungen in besonders grosser Anzahl angefertigt wurden. Denn an jedem Fürstenhof waren die Aufzeichner (Sz') ebenso beschäftigt, die Reden und Ereignisse niederzulegen, wie an dem des Kaisers ; zugleich schrieben sie alle Nachrichten auf, die von anderen Theilen des Reiches eingingen 1) . Man nannte die dadurch entstehenden Bücher Tslzón-tsiu (wörtlich »Frühling und Herbst«, d. i. Annalen) , und einGeschichtsschreiber erwähnt, er habe solche Tslzun-tsiu von hundert Staaten gesehen ; einige von ihnen führt er auf 2) . Es sind uns jedoch nur die Tshu-slzu oder Bambusbücher (s. oben S. 28o und der 7slzun-tsiu des Staates Lu _ auf bewahrt, letzterer desshalb weil er als ein Vermächtniss von CONFUCIUS verehrt wird. Sonst hätte er gewiss das Schicksal aller anderen Bücher derselben Classe gehabt. In den genannten Werken wird die Geographie des Landes als bekannt vorausgesetzt. Es lässt sich aber doch recht viel daraus entnehmen. Von besonderem Interesse sind die, Notizen über die nicht-chinesischen Volksstämme , welche theils jenseits des Reiches wohnten, theils in den Gebirgsgegenden zwischen den ebenen Landstrichen sich noch in einer merkwürdigen Weise erhalten hatten. Ich kann hier auf LEGGE'S vortreffliche Zusammenstellung in den Prolegonzena zu seiner Ausgabe des Tsliu;l-tsiu verweisen , will aber doch einige Thatsachen mit Hinzuziehung anderer Quellen erwähnen.

Schon oben (S. 374) sahen wir, dass im Tslzóu-li eine Anzahl wilder Stämme im Allgemeinen aufgeführt sind. Auch erwähnte ich bereits (S. 366), dass im Slut-king V, 2) acht Stämme des Südens und Südwestens genannt sind, welche in der Schlacht von Mi Kriegsdienste leisteten und den Tsiióu zum Kaiserthron verhalfen. Alle diese Stämme sind zur Zeit, in der der Ts/izin-tsiu beginnt, noch nicht unterworfen. Sie werden unter vier Klassen gebracht, Djung, Ti, I und Man.

I. Die Djung gelten als die Westbarbaren. Es ist sehr merkwürdig, dass ein Zweig von ihnen noch in der Gegend des jetzigen T s a u -11 s i ë n 'Tsau-tshóu-fu.

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i ) LEGGE, Chuntsëw proleg. p. 8. 2 LEGGE a. a. O. p. I22 ff.