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0174 China : vol.1
中国 : vol.1
China : vol.1 / 174 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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III. CAPITEL. BILDUNG UND UMBILDUNG DER SALZSTEPPEN.

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keineswegs erforderlich ist, hier die vormalige Existenz eines Sees von derselben Tiefe anzunehmen , indem eine den gewaltigen Gebirgsfaltungen verbundene Zerspaltung hingereicht haben würde, um dem in den tieferen Theilen des Löss selbst befindlichen Wasser den Weg zu öffnen, das Nachstürzen des Bodens und die Bildung des Stromsytems aber nachher in der dargestellten Weise erfolgen konnten. Manches andere jener Phänomene , wo in Lössgegenden ein Fluss sich nach der Seite, auf welcher sein Becken durch ein hohes Gebirge begrenzt ist, einen Weg bahnt, anstatt seinen Lauf inh offeneren Land fortzusetzen , dürfte in ähnlicher Weise zu er-

klären sein.

Wo die Vorbedingungen zur Ausbildung eines solchen S) stems des Abflusses durch Spalten nicht existiren, sind zweierlei Fälle möglich. Dort wo die Steppenbecken nur Theile eines vormals entwickelt gewesenen Stromsystems sind , wie es mit den Lösssteppen des Hwang-ho-Gebietes, als sie noch abflusslos waren, der Fall gewesen ist, und wo daher manche scheidende Anschwellung selbst auch nur aus Löss besteht, wird der in einem tieferen Becken bereits stattfindende Abfluss nach aussen seine Schluchtensysteme durch die Anschwellung hindurch nach dem nächst höheren Becken treiben, und dadurch auch dieses zum Glied eines Stromgebietes machen, ohne dass der darin befindliche Salzsee ein besonders grosses Niveau eingenommen hat. Der zweite Fall tritt ein, wenn ein Becken von Gebirgen umgeben ist, in denen eine Aufspaltung nicht stattgefunden hat. Dann kann ein Abfluss nur dadurch entstehen, dass der Salzsee durch vermehrten Niederschlag anwächst und den Rand an der niedersten Stelle überfliesst. Dass dies aber nur selten geschehen ist, wird dadurch erwiesen, dass man fast gar nicht in den Fall kommt , geschichtete Gebilde auf Löss gelagert zu finden, wie sie sich gegenwärtig beispielsweise in den Becken des Issyk-kul und des Khukhu-nor niederschlagen müssen.

Die nothwendigste und wesentlichste Folge der Herstellung des Abflusses, mag diese auf die eine oder die andere Art entstehen, ist die Auslaugung der Salze aus der ganzen über dem Niveau des Abzugscanals befindlichen Lössmasse. Am langsamsten geschieht sie im Seelöss , da er das Wasser schwer durchlässt ; und unter dem Niveau des hergestellten Abflusses bleiben natürlich die Salze im Boden, soweit sie nicht als Efflorescenzen aus demselben hervorgelockt werden. So entwickelt sich in Formen und Bodenverhältnissen der Charakter peripherischer aus dem der centralen Gebiete. Die Vegetation ändert sich, und mit ihr die Thierwelt. Der Mensch findet geschützte Stätten ; die räumliche Abgeschlossenheit, die Schwie-

rigkeit des Wanderns, die Fruchtbarkeit des Bodens laden ihn zur Ansiedelung ein. Er gründet Städte und Staaten. Daher sind die Chinesen an den Quellflüssen des Hwang-ho, des Pei-ho und des Lwan-ho mit ihrem Pflug überall bis zur Grenze des Abflusses nach dem Meer vorgedrungen. Allmalig musste der unstete Mongole mit seinen Heerden sich vor den andringenden Bebauern des Bodens zurückziehen, und die Dörfer und Handelsplätze, welche letztere gegründet haben, reichen bis dahin wo der letzte Wassertropfen die seewärts gerichteten Flüsse speist. Das jenseits gelegene tsau-ti (Grasland , d. i. das salzige Steppenland, überlassen sie