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0245 China : vol.1
中国 : vol.1
China : vol.1 / 245 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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DER OROGRAPHISCHE GESICHTSPUNKT.

191

Der anscheinend geringfügige Umstand , dass in dem einen Fall die Producte der Zersetzung der Gesteine nach dem Meer geführt werden, in dem anderen aber im Lande selbst zurückbleiben , hat sich als bestimmend für die Oberflächenformen, den physiognomischen Charakter der Landschaft , die Existenzbedingungen der organischen Welt, die Lebensweise des Menschen, die Verbreitung der Stämme und ihre Geschichte erwiesen. Starr und öde dehnt sich das weite Central - Asien aus, kein Continent im Continent«. Lebensvoll und in unendlicher Mannigfaltigkeit der Gestaltungen lagern sich herum die peripherischen T Gebiete. Als eine nur in der unvollkommensten Weise zu überwindende Schranke scheidet jenes die Culturvölker des Ostens von denen des Westens, und diejenigen des Südens von den unwirthlichen, aber doch die feste Ansiedelung begünstigenden Landstrichen des Nordens. Insofern der Mensch, ebenso wie die Pflanze und das Thier, in den Bedingungen seines Daseins auf die Oberfläche angewiesen ist und von ihrer Beschaffenheit abhängt, muss daher die Scheidung centraler und peripherischer Gebiete mit Rücksicht auf den Asiatischen Continent eine philosophische Grundlage für die geographische und historische Betrachtung des organischen Lebens im weitesten Sinne bieten. Andererseits aber gewährt uns dieser Gesichtspunkt nur einen ganz allgemeinen Anhalt, wenn wir ihn für sich allein einseitig -auffassen. Bereits aus der im ersten Capitel gegebenen übersichtlichen Darstellung der Höhenverhältnisse in dem ausgetrockneten Mittelmeer des Han-hai und seiner Umgebungen ging es deutlich hervor, wie , trotz überall wiederkehrender gewichtiger Momente im Charakter des Landes, doch eine nicht unbeträchtliche Differenzirung in den einzelnen Theilen des Gebietes eintritt. Es zeigte sich, dass der Zustand der Abflusslosigkeit eine gewissermassen zufällige, durch die klimatischen Verhältnisse während der letzten Perioden hervorgerufene, und steten Wandelungen unterliegende Eigenthümlichkeit ist, welche nicht in unmittelbarer Beziehung, sondern nur in dem indirecten Verhältniss von Wirkung und Ursache, zu dem Grundbau des Continentes steht. Wenn man diesen in seiner Gesammtheit betrachtet, so erscheint das Steppenland Central-Asiens wie von einem über weite Flächen ausgebreiteten Schleier bedeckt, der die Formen verhüllt und nur die hochaufragenden Gebirge, gewissermassen durch Risse des Gewebes, in ihrer ganzen Gestalt hervortreten lässt. Der durch subaërische Agentien veränderte Oberflächencharakter entzieht sich daher auch bei der Erweiterung des Gesichtskreises zwar keineswegs unserer Betrachtung, aber er tritt gegen die grösseren, allgemein gestaltenden Züge zurück, und hat nur noch eine secundäre Bedeutung. Erst die Orographie und die mit ihr in nahem Zusammenhang stehende Vertheilung der einzelnen peripherischen Wasserläufe vervollständigt das Bild des Erdtheils. Sie geben uns, im Verein mit dem Klima, die Begründung der Verschiedenheit des physiognomischen Charakters, sie lehren uns die Ursachen nicht nur der auseinandergesetzten , den ganzen Continent betreffenden Gegensätze, sondern auch der Mannigfaltigkeit innerhalb des Centralgebietes, so geringfügig sie sei. Besonders aber ertheilen sie den peripherischen Ländern Leben und Gestalt. Neben dem gleichen Verhalten zu Central-Asien, das diese. bei ein-