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0734 China : vol.1
中国 : vol.1
China : vol.1 / 734 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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664 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 1517-1800.

quo singulavi die Zugeständnisse von MEZZABARBA als schwere Irrlehren verdammte und die Bulle Ex illa die vollständig erneuerte und bekräftigte. Die Jesuiten mussten sich endlich fügen. Aber sie thaten es nicht ohne Gegenleistung ; denn derselbe Papst gab ihnen im Jahr 1745 nach Peking einen Bischof ihres Ordens, was früher nie geschehen war. Damit blieben sie dort souverän. Inzwischen hatten sich die Verhältnisse gebessert. Denn Kaiser KIEN-LUNG , ( 1736-1796), ein würdiger Nachfolger seines Grossvaters KANG-IISI, liess den Missionaren wieder grössere

Freiheit.

Die weitere Missionsgeschichte bietet keine Momente von hervorragendem Interesse. Wir werden sehen , dass die wissenschaftliche Thätigkeit , die stets ein Monopol der Jesuiten blieb , allmälig erschlaffte. Um so Mehr wurde , oft unter grossen Gefahren und Entbehrungen, für die Seelsorge in den Gemeinden und das Bekehrungswerk gethan. Die Regierung zog zeitweise die Zügel straffer an ; zeitweise zeigte sie sich nachsichtiger. Eine so heftige Verfolgung wie unter .YUNGTSHING trat nicht mehr ein ; aber vorsichtiges, stilles und emsiges Wirken in Zurückgezogenheit und Bescheidenheit wurde mehr und mehr das Merkmal der katholischen Missionen und ist es geblieben, bis die Errungenschaften von 186o es ihnen ermöglichten, den Behörden freier gegenüberzutreten. Grosse Erfolge haben sie erreicht, und sie berechnen jetzt die Zahl der katholischen Christen in China auf 600, oeo. Die Päpste führten im Lauf der Zeit eine Organisation ein, wodurch die Zahl der Bisthiimer und Vicariate vermehrt und der Wirkungskreis der einzelnen Congregationen geographisch beschränkt wurde. Der Rivalität wurde damit der Boden genommen. Die Erinnerung an den einstigen Conflict lebt fort, und seine Geschichte bildet, nach einem in lateinischer Sprache in Rom geschriebenen Buch, einen der Lehrgegenstände in den Seminaren für die Heranbildung einheimischer Priester. Wie aber einst der Erzbischof von Sultania klagte , dass nur die Feindschaft der Nestorianer daran Schuld sei, wenn nicht ganz China für das Christenthum gewonnen werde l)‘, so sind sich die Jesuiten noch heute wohl bewusst, welche unendliche Beschränkung ihre durch RICci mit so grossartigem Erfolg eingeleitete Thätigkeit durch den Kirchenstreit erlitten hat, und wie die begonnene Bekehrung hoher Kreise, die einen Massenübertritt der niederen Bevölkerung zur Folge gehabt haben wurde, dadurch den Todesstoss erhielt, so dass selbst die grosse Anzahl der Christen in China nur als ein Bruchtheil derjenigen erscheint, welche der katholischen Kirche hätte zugeführt werden können. Aber auf dem Boden der Thatsachen und Verordnungen, und in den den Einzelnen zugewiesenen Kreisen, findet ein reger Wetteifer statt , der, wie wir unten sehen werden, wieder beginnt, über das Gebiet der geistlichen Functionen hinaus in das der wissenschaftlichen Thätigkeit über-

zugreifen 1) .

1) S. oben S. 617.

i) Es gibt jetzt in China, ausser dem Bisthum Macao und der Präfectur Hongkong, i8 Missionsprovinzen, welche der politischen Eintheilung entsprechen , und 21 apostolische Vicariate. Die letztere Zahl ist von der ersteren verschieden, weil manche Provinz mehrere Vicariate enthält (so hat z. B. Sz'-