国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.2 | |
中央アジアの仏教古代後期 : vol.2 |
innerer Kappe zu tragen; ein roter Mantel umschließt die Schultern. Den Kopf umgibt eine stumpfrötliche Aureole, in Form einer mit punktierten Blumenpetalen gegliederten Scheibe. Von seinen Rittern, die anbetend r. neben ihm stehen, sind der erste und der letzte durch grüne Aureolen ausgezeichnet; alle drei tragen ähnliche Helme, der letzte aber, scheint es, keinen Panzer. Vermutlich sind diese drei Personen königliche Prinzen. Alle vier Ritter tragen kleine Schnurrbärte und einen kleinen die Wangen leicht einrahmenden Spitzbart. Der Gesichtstypus mutet persisch an.
Zur L. des Prälaten knieen drei Personen auf einem rotgelblichen Teppich, der ein in dunklerem Gelbrot und Strohgelb ausgeführtes Blumenmuster zeigt. Die beiden Figuren r. tragen die weiße Robe der manichäischen Religiosen, in deren Falten die Hände sittegemäß achtungsvoll verborgen werden. Auch hier sind die Köpfe zerstört, nur die in der Mitte geteilten Vollbärte mit Resten von Haarlocken sind erhalten. Der erste Priester r. hatte schwarzes, der zweite braunes Haar. Ersterer hatte vielleicht (?) einen roten Nimbus.
Vermutungsweise sei hinzugefügt, daß der Prälat vielleicht den Rang eines episcopus (mp. 'ispasag), die beiden anderen Weiß-gekleideten den von (dem episcopus untergeordneten) presbyteroi (mahistagán) bekleideten.
Die letzte Person der Reihe ist ein in reiche nicht-rituelle Gewänder gekleideter Mann mit schwarzem Vollbart, goldenen Ohrgehängen und weißem Kopftuch. Er trägt einen roten Nimbus. Seine Kleidung besteht in einem grünen Obergewande und mattrötlichem, blau gegürtetem Untergewand. Die Ärmel eines Hemdes aus Goldbrokat (?) verbergen die auf der Brust zusammengelegten Arme und Hände. In dieser Figur glauben wir einen hohen Laien-Beamten erkennen zu dürfen.
Machte nun auch diese hintere Gruppe durch die „Weißgekleideten« den Eindruck des Manichäertums, den die Betrachtung der auf dieser Seite stehenden Aufschriften und der auf der Miniatur der Rückseite erscheinenden Manichäer mit ihren persischen und syro-persischen Namen noch verstärkte, so wurde dieser Eindruck abgeschwächt und selbst aufgehoben durch ein Studium der vorderen Gruppe, deren Figuren z. T. ganz unmanichäisch sind; die Auffindung grade dieser Miniatur hat daher F. W. K. Müller längere Zeit davon zurückgehalten, mit seiner Erkenntnis hervorzutreten, daß die in dem hier benutzten Alphabet geschriebenen Texte und die zugehörigen Miniaturen Reste der lange verschollenen manichäischen Literatur sein müßten.
Denn den Mittelpunkt dieser vorderen Gruppe bilden die Figuren dreier Hindu-Götter, von denen einer, Gane§a, sofort und ohne Möglichkeit eines Irrtums, erkennbar ist. Die zweite, eberköpfige Gottheit und die dritte sind schwer zu bestimmen; nach einer zeitlich weit zurückliegenden mündlichen Äußerung A. Grünwedels' dürfte man bei der letzteren vielleicht an Varuna denken. Neben den drei Hindu-Göttern kniet ganz links eine noch unbestimmbare, wahrscheinlich manichäische, Gottheit. Alle vier benutzen einen hochgelben Teppich mit in roten Linien gegliedertem Ranken- und Blumenmuster. Rechts von Ganesa knieen in derselben Stellung zwei andere, augenscheinlich iranisch-manichäische Götterfiguren auf einem ähnlichen Teppich, dessen Muster in weißen Linien auf einem Grund von zwei Schattierungen bläulich-violetter Farbe ausgeführt sind.
Unter diesen zwei Göttern erblickt man eine rundliche rotgemalte Scheibe (Aureole?), deren Bedeutung unsicher ist. Unterhalb der indischen Gottheiten ist leider das Blatt stark zerstört. Wir erkennen aber noch deutlich fünf große grüne Blumen mit roten oder rötlichen, weiß eingefaßten Fruchtböden, darunter, undeutlich, ein längliches rotes Gebilde mit goldener, durch rote konzentrische Linien gegliederter Mitte (rote Blume mit goldenem Fruchtboden?) und darunter eine Reihe von Enten; leider sind nur drei, und diese nur teilweise, erhalten. Ganz rechts nämlich der Rumpf eines solchen Vogels mit blauem Rücken, weißem, rötlich quergestreiftem Flügel, hellgrüner Seite und rötlichem Bauch (der Kopf ist zerstört, aber der Schnabel r. noch wohl zu erkennen), darauf, nach links, vor einer rötlichen Scheibe, Kopf, Brust und Teil der Seite einer anderen Ente, weiter nach links endlich der Kopf der dritten.
Es will fast erscheinen, als habe hier auf einem Untergestell in Form eines buddhistischen Lotusthrones, ein großes, mit Blumen und sich tummelnden Enten gefülltes Wasserbecken gestanden: die mit Goldblatt belegte Partie erinnert wenigstens lebhaft an die bei den Buddhisten häufigen, buntbemalten Lotusthrone.
BESCHREIBUNG DER GÖTTER. In der Mitte des Bildes kniet, als erste Figur der größeren Göttergruppe, Ganesa. Er ist fleischfarben dargestellt, die Unterseite des Rüssels am Ansatz weiß und mit schwarzen Querstrichen gegliedert. Er trägt eine weiße Kopfbinde mit goldenen, früher mit Arabesken in roter Farbe verzierten Schmuckscheiben. Goldschmuck ziert
1 Die späteren Äußerungen Grünwedels in Alt-Kutscha, S. I. 81 ff. hier faksimilierten Originalen öfters unerwartete Abweichungen in
vermag ich mir nicht zu eigen zu machen. Auch zeigt ein Vergleich ersteren.
der von ihm nachgezeichneten, dort gegebenen Abbildungen mit den
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