National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
| |||||||||
|
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3 | |
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.3 |
Temple No.17, Bazaklik (according to Grunwedel)TEMPEL No. 17, BÄZÄKLIK. (Nach Grünwedel.) |
der Gürtel, von dem neben mehreren Riemen 1. ein Täschchen, ein Messer, ein Pfriem oder Schleifstein (?) hornartig gekrümmter Form und ein Sacktüchlein herabhängen.
Die weißen Stiefel des Knieenden sind 1. sichtbar; sie zeigen eine seltsame senkrecht verlaufende Naht.
Nicht in der Photographie zu erkennen ist die ganz r. in Höhe der Blume am Rande verzeichnete Aufschrift „bu birtäm ädgü mal ol" = dies ist Birtäm Adgü Inal.
Den Abschluß des Bildes nach unten bildet ein gelber Teppich mit rötlichem Rankenornament.
Hinter dem Fürsten steht, erheblich kleiner gezeichnet, in anbetender Haltung sein Diener; zwischen den beiden Personen ist die Namenkartusche des Fürsten angebracht, auf der die bereits angegebene Aufschrift noch einmal verzeichnet ist. Eine spätere Hand hat darunter dieselbe Aufschrift noch einmal, aber weniger orthographisch, wiederholt.
Die Tracht des Dieners ist in Farbe und Schnitt dieselbe, wie die seines Herrn, nur weniger reich. Merkwürdig ist die Haartracht; auf dem Scheitel ist ein kreisförmige Tonsur angebracht. Vorn Vorderrande der Tonsur fallen die stehengebliebenen Haare in zahlreichen sorgfältig geordneten und unten gleichmäßig abgeschnittenen kleinen Strähnen auf die Stirn herab; vor den Ohren sind größere Haarmassen zu je einer größeren breiten Strähne vereint, und der Rest des Haupthaares ist wie bei der anderen Person geordnet.
Zwei der in roter Farbe in schönen strengen uigurischen Charakteren ausgeführten Aufschriften anderer, stark zerstörter Bilder halten wir für wichtig genug, hier erwähnt zu werden.
Die erste derselben fand sich an der linken Seite eines größeren Männerbildes, von dem nur Teile der 1. Seite erhalten sind. Sie ist zu lesen : „.... qutluy arslan bilgä t(ä)ngri ilig qutï yop tutm[iJs Häng [tängridäJm körki bu ärür".
Auf der unteren Fläche des dieses Männerbildnis tragenden Verputzstückes war das nach 1. gerichtete wohlerhaltene Bild eines etwa fünfzehnjährigen Jünglings angebracht. Er trägt dieselbe Tracht wie der knieende Fürst; die merkwürdige Aufschrift auf seiner Namenstafel lautet : „t(ä)ngrikän oyul qurt qa tigin t(ä)ngrim ning t(ä)ngridäm kärki bu ärür".
An diesen Lesungen kann bei der guten Erhaltung der Aufschriften und dem klaren Ductus der Schrift nicht gezweifelt werden. Auf ihre Erklärung hoffen wir später eingehen zu können.
TAFEL 16
Bruchstücke von einer Wandmalerei; Stifterbilder
Kat. No. I B 8385. * Größe: a) 52X30 cm, b) 50X34 cm. * Fundort: Bäzäklik b. Murtuq. * Alter: 9.-12. Jhdt.
Die Höhle No. 17 der Tempelanlage von Bäzäklik ist ein schmales langes Tonnengewölbe, das früher mit ausgezeichnet schönen Wandgemälden ausgestattet war. Besonders schön war die Zeichnung der zahlreichen Bodhisattva- und Devatä-Köpfe, die merkwürdiger Weise in der Tracht der Landesbewohner dargestellt zu sein scheinen (vergl. Kultstätten Fig. 551, S. 267).
Sieben Sockel für Götterfiguren sind an den Wänden verteilt. Der größte steht vor der Rückwand, die anderen sechs befinden sich einander gegenüber zu drei und drei an jeder der Langwände.
TEMPEL Auf diesen Sockeln waren auf der Vorderseite die Stifter dargestellt und zwar immer Mann und Frau sich gegen-
No. , ßEl
Z ÁK17
LIK.
(NachGrún- Die hier abgebildeten Stifterinnen aber befanden sich angeblich auf der Rückwand, r. und 1. von dem großen wedN.)
Sockel, dem sie die Gesichter zuwendeten.
Abb. a) Uigurische Fürstinnen sind dargestellt. Sie standen in einer Reihe zwischen gerafften Vorhängen (vergl. die ältere soghdische Miniatur in Manich. Miniat. Taf. 6, d) zur R. des Buddha.
Vor jeder Gestalt ist eine längliche Tafel aufgemalt, auf der die betreffende Fürstin ihren Namen zu verzeichnen hatte. Nur die Dame zur R. hat die fromme Pflicht erfüllt; ihr seltsamer Name lautet : b[u?J t(ä)ngrikän sävinc tiginkätin (?) t(ä)rim(?) = Dies ist die göttliche Laetitia tigin kätin tärim (oder am Ende tngrim??). Die drei letzten Wörter dürften Titel sein; die Schrift ist eine uigurische Kursive.
Auf der Namenstafel der zweiten Dame zur L. sieht man den zaghaften Ansatz zum Worte „tngrikän".
Die Gewandung ist in beiden Figuren ein weit über die Füße herabreichender Rock; es sieht aus, als ob man beim Gehen den Vordersaum des Kleides mit den Füßen vorausschieben müsse, wie es bei japanischen Hofkleidern im 19. Jahrh. der Fall war. Der Rock ist vorn geschlossen und mit einem großen Klappenkragen versehen, der reich mit Rankenstickerei verziert ist.
über, durch einen weißen Streifen (das Aufschriftenband), von einander getrennt. (Nach Grünwedel).
44
|
Copyright (C) 2003-2019 National Institute of Informatics and The Toyo Bunko. All Rights Reserved.