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0013 Die Chinesische Steinplastik : vol.1
Die Chinesische Steinplastik : vol.1 / Page 13 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000251
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Seite 25 unten Relief. Höhe 73 cm.

Das Viereck umfaßt als zusammenhängende Darstellung den Empfang in einem Palast.' Der Aufbau erfolgt in drei wagerechten Zonen, deren unterste räumlich vorgerückt zu denken ist. In ihrer Mitte befindet sich ein Wagen mit zwei Personen, zu diesen beugen sich zwei Reiter, denen an der Seite zwei sich verneigende Männer folgen, die ihr Pferd führen. Die beiden oberen Streifen umschließt eine leichte Architektur von Affen und Vögeln belebt. In der Mitte thront der Fürst, dem sich von beiden Seiten Würdenträger zur Huldigung nahen. Hinter ihm steht ein Stabträger. Den Dachstock füllt eine Reihe von Zuschauern, zwei Kinder stehen außen.

Der Wechsel der Stellungen ist gering, der Bildhauer verfügt nur über Profil und Voll» ansicht und hat bei den Außenpferden des vierspännigen Wagens Schwierigkeiten bei der Über» Leitung. Das Ziegelprofil der Dächer ist an den beiden Traufen verschieden gerichtet. Obwohl im Gegenstand nicht streng durchgeführt, beherrscht den Stein eine völlige Symmetrie, bewirkt durch das ausgeglichene Spiel der geraden und geschwungenen Linien, die sich sämtlich nach der Mitte orientieren. Keiner der Körper verfügt über ein Eigenleben, alle sind durch den Umriß des weiten Gewandes verdeckt, der auch die Bewegungsfunktion der Glieder ausdrückt.

Seite 26. Reliefbruchstück. Höhe 60 cm.

Die drei Streifen zeigen ein häufiges Schema des Han»Steins.' Der Stoff ist dem alltäglichen Leben entnommen. Unten sieht man ein Küchenbild, ein Mann kniet vor einem Herd, ein anderer hält kniend eine Schüssel mit einem Fisch, zwei hantieren in einem Trog. Darüber bearbeiten Tänzer eine in ein Gestell eingelassene Trommel, dieses ist unten als Tiger ausgedeutet; an der Seite betätigen sich Exzentriks, oben musiziert eine Kapelle. In allen bekannten Fällen ist die Erfassung der schwierigen Bewegungen eine völlig gleiche. Bestimmte, einmal gefundene Formen werden im Han»Relief nicht wieder aufgegeben.

Seite 27. Relief. Sehr zerstört, daher nach dem Abklatsch aufgenommen. Höhe 63 cm.

Kenntlich ist rechts der von Vögeln belebte Baum, unter ihm ein Pferd und ein Wagen, links unten eine Person mit einem Fähnchen, oben auf dem Dach eine Eule und ein Pfauenpaar mit Perlschnur im Schnabel. Technisch bedeutet der Stein den größten Gegensatz zu den vor» hergehenden Tafeln; der gerauhte Grund tritt zurück, während die durch Innenzeichnung belebte Darstellung geglättet ist und erhöht liegt. Diese Abart sei das plastische Relief genannt.

Seite 28-29. Vier Aufnahmen eines Säulenstumpfes. Höhe 70 cm.

Der eigentliche Säulenkörper ruht auf einem Untersatz und wird durch einen Wulst und Löwenköpfe in diesen überführt. Der Gegenstand der beiden skulptierten Streifen ist nicht leicht zu enträtseln. Unten thront, an der Tracht kenntlich,3 Si Wang Mu, die Königin»Mutter des Westens, eine der beliebtesten Gestalten des taoistischen Märchens. Vor ihr knien zwei Dienerinnen, während den Rest des Säulenschaftes phantastische Tiere in verwirrenden Verschlingungen um» geben. Man sieht Drachen, Menschen mit Schlangenleibern, Kröten, Bären, Vögel. Alle Körper runden sich fast vollplastisch, denn der Grund ist sehr tief weggenommen, aber die Gliedmassen berühren sich, keine Figur steht frei. Gerade durch das Aneinandergefügtsein, durch das Weiters schwingen der Kurven wird auf der Säule der gleiche Rhythmus erhalten wie im Relief.

Seite 30. Relief, datiert 167 n. Chr. Höhe 47 cm. Reste alter Bemalung.

In der Mitte sitzt nach indischer Art eine menschliche Gestalt, beiderseits von stehenden Begleitern gerahmt. Zu Seiten des Kopfes versinnbildlichen zwei durch Ritzungen gegliederte Scheiben Sonne und Mond, freilich ohne die in der Han»Zeit üblichen mythologischen Tiere. An der Spitze verschlingt sich ein Drachenpaar. Unter dem Sitz erscheint ein berittener Mann, hinter dem ein Diener mit Schirm sichtbar wird.

Daß es sich bereits um ein buddhistisches Denkmal handelt, beweist die Anwendung der nur dieser Lehre eigentümlichen kanonischen Merkmale. Der Mittelfigur fehlen zum Buddha weder die Ausbuchtung des Schädels noch die Verlängerung der Ohren. Das Symbol der rechten Hand dürfte die Lotosknospe sein, und die rechte Begleitfigur steht bereits auf dem Lotosthron.

Chav. a. a. O.

Abb. 45,

46, 150,

170.

' Chav. a. a. O. ' Chav. a a. O.

149,   151,

Abb. 75.

158, 160,

163.

2 S a l m o n y: Die chinesische Steinplastik   9