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0016 Die Chinesische Steinplastik : vol.1
Die Chinesische Steinplastik : vol.1 / Page 16 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000251
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Seite 37. Votivstele, datiert 579. Höhe 1,34 m.

Die Mitte zeigt das gleiche Schema wie die Stele von 556, während der Oberteil besonders reich ausgestaltet ist. Die von der drachenumschlungenen Pagode ausgehenden Perlschnüre schließen eine Trinität ein, während den Rand Devas füllen, deren letztes Paar übermütig durch den Raum purzelt. In der Beseitigung des Hintergrundes zwecks Gewinnung vollrunder Plastik geht dieser Stein bis an die Grenze des Möglichen. Offenbar umgibt der leere Raum den tiefenführenden Block am leichtesten mit jenem Spiel von Hell und Dunkel, das — vom Auge abgetastet — Wucht und Formhäufung mitteilt. Das Gliederungsmittel bleibt der symmetrisch angewandte Schrägschnitt.

Seite 38. Rückseite.

Das Relief der Rückseite richtet sich geschickt nach den Durchbrechungen. Bei dem Buddha des Mittelpfeilers sprechen durch riesige Ausmaße nur Kopf und Hände, diese in den Haltungen der Furchtlosigkeit (Abhaya Mudra) und des Schenkens (Vara Mudra). Über den Begleitern der Seitenpfeiler beginnt ein pflanzenhaftes Gefüge von Bodhisattvas, Göttinnen und betenden Mönchen in ausnahmsweise asymmetrischer Anordnung. Drei der abwärts bewegten Wesen ähneln in Schmucklosigkeit und Haartracht denen auf den oberen Schmalseiten der Front.

Seite 39. Wange des Sockels.

Die beiden Seitenflächen sind völlig gleichgebildet. Auf jeder erscheint der Bodhisattva mit zwei Begleitern. Die versenkte Einfügung in die Steinplatte gelingt bereits mühelos.

Seite 40. Teil der Vorderseite.

Die seltsamsten Gestalten in dem vielfältigen Gefüge lösen sich oben aus den Schmale seiten der Spitze, vier Wesen ohne ein göttliches Abzeichen. Die beiden obersten heben sich mit halbem Körper aus dem Stein und scheinen nur mit Mühe an die Oberfläche zu dringen. Das ganz vom Block befreite Paar tastet sich mit ängstlicher Langsamkeit abwärts. Die Bedeutung dieser Gestalten ist unklar. Vielleicht handelt es sich um kindliche Genien, die manchmal in religiösen Kompositionen ihr Spiel treiben.'

Seite 41. Sockel.

Ein berittenes Stifterpaar naht sich, Knospen in Händen, einem Bodhisattva, der mit eine dringlicher Gebärde eine heilige Schrift entrollt. Zwei kleine fliegende Gottheiten erheben betend die Hände. Während die Schwerfälligkeit der Bildung allen menschlichen Körpern Würde vere leiht, hemmt sie die Verdeutlichung der Schrittstellung bei den Pferden.

Seite 42. Votivstele, datiert 581. Höhe 77 cm.

Wieder thront Kuan yin in weltentrückter Schauung zwischen den Bodhisattvas. Aber auf den Drachen reiten jetzt betende Gestalten, vier Genien umfliegen die perlschnurdurchflochtene Schmuckscheibe. In der Bekrönung erscheint die Pfauenkönigin. Sie schützt vor Schlangenbiß; mit dem vertilgenden Vogel verbindet die Vorstellung den rettenden Geist. Ihr Erscheinen beweist die volkstümliche und zauberhafte Durchdringung des Buddhismus, der also dem Schicksal aller tief im Leben ihrer Menschheit verwurzelten Religionen nicht entging.

Am Sockel ist eine Höhlung ausgehauen, vielleicht zur Darbringung von Gaben, umspielt von drei hütenden Löwen, die ihre Glieder mit der gleichen Freiheit bewegen wie die Apsaras.

Seite 43. Rückseite.

Während auf dem Mittelpfeiler ein Bodhisattva der Vorderseite antwortet, erfüllt den Rest das Relief zweier Bäume und ihrer Astverschlingungen, vermutlich Weisheitse (Bodhi) Bäume, unter denen jeder Buddha der letzten Erkenntnis teilhaftig wird.

Seite 44. Votivstele, datiert 588. Höhe 77 cm.

Von dem alten Kompositionsschema der Stelen sind nur der Buddha mit seinem Bodhisattva' paar und zwei fliegende Devas übrig geblieben. Die Drachen stützen diesmal einen weit geöffneten

A. v. Le Coq „Chotscho", Tafel 40b und Kwanjuji,Gehänge, Japanese temples and their treasures. Tafel 217. 2 M. W. de Visser „Die Pfauenkönigin", Ostasiatische Zeitschrift (hinfort einfach O. Z.), VIII. und L. A. Waddell „The Dharani Cult in Buddhism, its Origin, deified Literature and Images, O. Z. I. 2.

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