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0025 Die Chinesische Steinplastik : vol.1
Die Chinesische Steinplastik : vol.1 / Page 25 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000251
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wiederholen. Da auch die Begleiter wieder Symbolträger werden, kann jeder Be. wegungsakt unterbleiben und schon im Gegenstand jene aktionslose Ruhe in Er% scheinung treten, die buddhistisch und zugleich chinesisch ist.

Erst die Tang.Zeit ändert die machtvolle Symbolsetzung. Schon das Ein, strömen zauberhafter (tantristischer) Tendenzen etwa vom Beginn des sechsten Jahrhunderts ab, bereitet einen Wandel vor durch Personifikation „methaphysi. scher Kategorien, ethischer Qualitäten und persönlicher Titel".' Mit dem Beginn der Tang.Zeit fällt die Schaffung von Kraftverkörperungen der Lehre zusammen, sodaß im Mittelpunkt der skulpturalen Leistung dieser Epoche der Bodhisattva steht. Die äußere Erhöhung der Hauptfiguren über das Beiwerk wird jetzt ge• mildert. Auch der ablesbaren Handlung kommt eine neue Bedeutung zu, im Übergang fand sie sich meist nur in der Darstellung der im Buddhismus immer betriebenen Reliquienverehrung. Die Vermutung ist nicht von der Hand zu weisen, daß ein Neuauftauchen des reinen Reliefstils in der Tang.Zeit einer tieferen Ver• wandtschaft mit dem Han.Schaffen entspringt. Doch mahnt die Lückenhaftigkeit der Denkmäler zur Vorsicht bei so weitgehenden Schlüssen. Die Bevorzugung der Heilsbringer hängt jedenfalls eng mit deren Differenzierung zusammen, auch die besonderen Formen wie Kuan yin und Wen shu erfahren auf chinesischem Boden ihre eigentliche Ausbildung, die allerdings bereits im vierten Jahrhundert einsetzt. Die Verdeutlichung wird natürlich auf die ganze Bevölkerung des buddhi. stischen Weltkomplexes ausgedehnt. Verglichen mit Indien und Gandhara ist ein Wechsel in der ikonographischen Auswahl eingetreten.

Im weiteren Verlauf der Entwicklung konnte die Plastik ihr eigentliches Stoff% gebiet nicht wesentlich erweitern. Trotzdem läßt sich für die Sung• und die aus% gesprochen buddhistische Yüan.Periode eine bezeichnende Gruppe aufweisen, die Mönche. Statt eines Symbols zeigen diese den Menschen, der berufen ist, den Er% lösungsgedanken zu verbreiten. Allerdings bleiben die Mönche im kirchlichen Aufbau den Heilsbringern untergeordnet, verdanken sie doch ihre Würde der Kraft ihres Wissens, nicht der Heiligkeit ihres Lebens.' Nur durch die sichtbare Zu% sammenfassung der im Mönchsideal wirksamen Seelenkräfte konnte ein Kultbild entstehen. Sehr bald tritt jedoch an Stelle der Konzentration Häufung, die Reihe. Ein Abnehmen der religiösen Intensität ist in den Denkmälern nach der Tang.Zeit unverkennbar. Bereits unter den Ming wirkt die Plastik als eine Zurschaustellung, die sehr wohl kirchlich religiöser Bindung entraten kann.

VIII.

FORM

Soweit unser Wissen um Han.Plastik reicht, tritt die menschliche Gestalt erst im Relief bestimmend und handelnd auf. Das versenkte Relief steht am Anfang. Nach der durch Chavannes erbrachten Datierung gehören seine wichtigsten Denke mäler in die Zeit um 130 n. Chr.' Der Versuch örtlicher Festlegung muß freilich noch als verfrüht abgewiesen werden, zumal die Hauptstätte des plastische n

1 Waddell a. a. O. S. 175.

  • M. W. de Visser: „The Arhats in China and Japan". O. Z. VII, 1-2.

  • Chay. a, a. O. Text.Bd. 1.

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