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0183 Atlas der Alterthümer der Mongolei : vol.1
Atlas der Alterthümer der Mongolei : vol.1 / Page 183 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000220
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Erläuterungen zu den Zeichnungen und Abklatschen Taf. LXXI—LXXIX von D. Klemenz.

.\2 1.

Taf. T.XXTTT fig. 2. (J.).

Diese Inschrift befindet sich auf einer Steintafel auf einem Grabe am Flusse Chanyn-Gol oder Chanui, einem rechten Zuflusse der Sselenga. Eine Werst oberhalb von der Mündung des Dsun-Dsur in den Chanui sind die Ruinen einer unbekannten Stadt, die jetzt von den Einwohnern Chanyn-Balgassun oder nur Kara-Balgassun genannt werden. Nicht weit nach Osten von diesen Ruinen liegt ein niedriger Bergrücken in der Richtung von SSO. nach NNW. Dieser Bergrucken zieht sich etwa 1'/, Werst lang hin und geht allmahlich in eine Ebene über. Etwa eine halbe Werst östlich von demselben befindet sich der Salzsee Ichi-Chanyn-Nor 9. Ungefhhr 200 Faden westlich vom Ufer dieses Sees, etwa 3 Werst nördlich von den Ruinen, sind zwei nicht mehr als 5 Fuss von einander entfernte Steingräber. Die Ortsbewohner nennen diese Gräber Chojir-oron (die beiden Betten). Das westliche Grab ist von Osten nach Westen etwa 8 Fuss lang und von Norden nach Süden etwa 5 Fuss breit. Es wird aus vier eng zusammenstehenden Steintafeln gebildet, von denen die sndliche und westliche sich mehr oder weniger gut erhalten haben, wahrend die nördliche und östliche nur noch wenige Zoll aus der Erde hervorstehen. Die Höhe der erhaltenen Tafeln beträgt etwa 2y, Fuss, die Länge der südlichen ist 5 Fuss und die der westlichen 4 Fuss. Die Steintafeln bestehen aus einer grauen, feinschichtigen, schieferartigen Steinart, in der feine Quarzkrystalle zu sehen sind. Auf den Aussenseiten dieser Tafeln sind horizontale Reihen von aneinanderliegenden Sechsecken als Verzierungen ausgemeisselt. Am westlichen Ende der sadlichen Tafel haben sich die Überbleibsel einer Bordure aus S-fôrmigen. in einander verschlungenen Linien erhalten. Innerhalb der Steinfliesen ist das Grab -glatt und auf demselben liegt eine Steinfigur aus feinkörnigem Granit mit an den Oberkörper gedruckten Armen. Der rechte Arm ist im Ellbogen rechtwinklig gebogen und die Hand hält ein Gebiss auf der Brust. Der linke Ellbogen ruht auf dem Knie und die rechte Hand ist gegen den Leib gedruckt. Die Höhe der Steinfigur beträgt 2 Fuss 7 Zoll. Sie ist grob gearbeitet. Das östliche Grab ist ebenso gross wie das westliche. Die Steinfliesen desselben sind nicht so gut aufgestellt, wie die des ersteren und haben sich daher nach aussen gesenkt. Spuren von Verzierungen sind an ihnen nicht erhalten, und sie sind an den Rändern so stark abgebröckelt, dass es unnütz ist, die Maasse derselben anzugeben.

Die östliche Tafel bietet folgende Eigenthamlichkeiten. In der Mitte des sehr unregelmässigen oberen Randes befindet sich eine halbrunde Vertiefung, die sich offenbar nicht zufkllig gebildet hat, sondern absichtlich ausgehauen ist. Dies beweist schon der sauber geglättete innere Rand der Aushöhlung. Wahrscheinlich war in dieser Tafel ein kreisrundes Loch gebohrt, der obere Rand dieses Loches ist aber zugleich mit dem oberen Theile der Tafel abgebröckelt, so dass nur der untere Theil übrig geblieben ist. Der Durchmesser dieser Vertiefung beträgt 7 Zoll. Rechts von diesem Loche befindet sich am nördlichen oberen Ende der Tafel eine Inschrift. (vrgl. Taf. LXXIII fig 2) aus runenartigen Buchstaben. Die Buchstabenreihe bildet eine hufeisenförmige Linie, die zuerst von oben nach unten geht und dann wieder nach oben gerichtet ist. Die Inschrift ist nicht tief eingegraben, aber in breiten Linien ausgeführt und die Ausführung derselben steht an Sauberkeit der Arbeit weit den Orchon-Inschriften und selbst den besseren Minussinskischen Inschriften nach. Die Inschrift habe ich in drei Abklatschen abgenommen. Einige Buchstaben sind dank der Ungleichheit der Steinart ausgebröckelt. (vergl. die Zeichnungen Taf. LXXI fig. 1-4).

Die folgenden Inschriften habe ich im Gebiete der Sojonen (Uranthai) nördlich vom Bergrucken Tangnu-ola angetroffen.

\_! 2.

Tat; T.XXIII fig. 3 u. Taf. LXXIV (13. E.)

Dieser Abklatsch ist von der grossen Inschrift des Steinpfeilers (Taf. LXXII fig 2) genommen, der von den finnischen Archäologen in den „Inscriptions de l'Jénisséf. Helsingfors 1::9 als Jfi V (vrgl. den Text, pag. 15) Ouloukem Elegesta bezeichnet wird.

Der Steinpfeiler steht am linken Ufer des Flusses Elegest oder vielmehr Elegesch, etwa 7 Werst von seiner Mündung und 12 Werst von der Faktorei des russischen Kaufmanns G. P. S a f i a n o f f, die sich am linken Ufer des Ulu-Kem in der Örtlichkeit Saldak befindet.

Wendet man sich von Saldak aufwärts am Elegesch, so bietet die Landschaft folgenden Charakter: Bei der Mündung des Flusses findet sich am linken Ufer ein hoher Felsen aus Sandsteinschichten, die sich nach Osten neigen. Am rechten Ufer ist ein kleiner Felsen aus einem Conglomerat und Sandstein. Vier Werst aufwärts beginnen die Berge am linken Ufer niedriger zu werden. Steigt man auf einem schmalen Pfade zur Höhe des Felsens, der dort aus grobkörnigem Sandstein besteht, so sieht man, dass der Gipfel des Felsens ein ziemlich flaches Plateau bildet, welches im Norden, Westen und Süden von Berggipfeln begrenzt ist. Alle Berge haben abgerundete Profile, nur im Suden ist ein kegelförmiger, spitzer Bergkegel. Auf diesen ritten wir ohne Weg zu, über Flachen, die mit vereinzelten Karganasträuchen bewachsen waren, und durcbschnitten drei steile, trockene Thalhöhlen. Als wir aus der dritten zur Höhe aufgestiegen waren, sahen wir einen hohen Stein vor uns stehen. Nach Nordwesten von diesem Steine befindet sich ein runder Grabhügel, der aus aufgeschütteten kleinen Steinfliesen und Geröll besteht. Südöstlich von diesem Steine steht ein anderer Stein von 3Y, Fuss Höhe aus rothem Sandstein, auf dem sich aber keinerlei Inschriften oder Abbildungen finden.

~) Von Anderen werde er mir ale Airik.Nor bezeichnet