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0186 Atlas der Alterthümer der Mongolei : vol.1
Atlas der Alterthümer der Mongolei : vol.1 / Page 186 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000220
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auf meinem Abklatsche (Taf. LXXIX fig. 2 c.) mit Zeichen 69 - I und endigt mit 144 —148 - A ). Der Ort, wo sich die Inschriften 6, 7, 8, 9 finden, ist mir unbekannt. 10) entspricht der von mir mit der Hand copirten Zeichnung Taf. LXXX fig. 6.

An runenartigen Inschriften sehr reich ist die Gegend um den Fluss Tschakul, Dsaknl oder Dsagol (wie er auf mehreren Karten der Mongolei genannt wird). Dieses Flüsschen fliesst von links in den Ulu-Kem ungefähr 20 Werst aufwärts von der Mündung des Kemtschik. Etwa vier Werst aufwärts von der Mündung des Tschakul finden sich am Ufer des Ulu-Kem zwei Niederlagen russischer Kaufleute. Die erste gehört dem russischen Kaufmann Schar yp S a d y-k o f f und die zweite noch 3 Werst weiter gehört dem Bauern P a s c h i n. Noch drei Werst aufwärts etwa 300 Faden von dem am Ulu-Kem aufwärts führenden Wege befinden sich vier Steine mit Inschriften. Alle vier bestehen aus mit Sprüngen bedecktem und verwittertem Thonschiefer. Die Schrift dieser Steine ist äusserst grob und ungeschickt ausgeführt, obgleich die Buchstaben sehr gross sind.

12 11.

Taf T.XXTX fig. 3 a, b, c. (U. Taah. I a, b, c).

Der erste dieser Steine, wenn man vom Wege d. h. von Norden nach Süden kommt. Er ist an drei Seiten mit Inschriften bedeckt, an der östlichen, südlichen und nördlichen. Seine Höhe beträgt 4 Fuss 6 Zoll. Die Abklatsche der Inschriften dieses Steines muss ich als vollkommen misslungen bezeichnen. Unser Vorrath von Gummi arabicum war ausgegangen und das Festklopfen des feuchten oder mit Zuckerwasser durchtränkten Kattuns lieferte auch bei dem besten Steine (7fi 11) ein jämmerliches Resultat.

Zweimal bedeckte sich der festgeschlagene Kattun nach dem Überziehen mit Farbe nur mit undeutlichen schwarzen Flecken. Nur die dritten Abklatsche gelangen etwas besser und diese habe ich hier beigefügt. Sie entsprechen den Inschriften der Inscriptions de l'Jénisséi Jfl VIIl Ouloukem Tschakoul und zwar der Abklatsch der Inschrift auf der nördlichen Seite (LXXIX fig. 3 a. U. Tsch. I a.) entspricht der ersten Zeile, der Abklatsch der südlichen Seite (Taf. LXXIX fig. 3 b. U. Tsch. I b.) entspricht der dritten Zeile und der Abklatsch der oberen Hälfte der östlichen Seite (Taf. LXXIX fig. 3 c. U. Tech. I c.) entspricht der zweiten Zeile von 31-37.

Ausser den vorhererwahnten Steinen fand die finnische Expedition noch vier Steine à environ 15 verstes en amont du confluent du Tschakoul et à 5 verstes du grand onions SoTote, situé sur la rive droite de cet affluent (vrgl. Inscriptions pg. 14 u. 15). Ich babe diese Steine nicht gesehen und Niemand hat mir aber sie Nachricht gegeben, ich suchte daher aufs Geradewohl in der Steppe umher und entdeckte dabei in dieser an alten Denkmälern so reichen Gegend eine, wie mir scheint, in dem Atlas der finnischen Expedition nicht veröffentlichte Inschrift. Sie ist wahrscheinlich, so viel ich aus den Mittheilungen schliessen kann, später von Dr. A k s e 1 Heikel copirt worden. Genaueres vermag ich darüber nicht anzugeben.

\^ 12.

Taf. T.XXTX fig. 5 (U. Tsch. II).

Dieser Stein befindet sich etwa 8 Werst aufwärts am Tschakul am linken Ufer des Flusses, er ist aus feinkörnigem, rothbraunem Sandstein gefertigt und 6 Fuss hoch, und jede Seite 9 Zoll breit. Die Inschrift befindet sich auf der südlichen Seite des Steines. Neben diesem Denksteine liegt ein zerbrochenes sehr roh gearbeitetes Steinbild mit einem Arme (Taf. LXXI fig. 5) aus hellem Sandstein. Hätte der Chef der finnischen Expedition Prof. A s p e 1 i n diesen Stein gesehen. so würde er, wie er stets genau in seinen Beschreibungen ist, unbedingt des Umstandes erwähnt haben, dass neben dem mit Inschrift bedeckten Steine ein umgestürztes Steinbild sich befindet, Die Schrift auf diesem Steine ist nachlässig eingegraben, die Buchstaben sind nur klein und nicht tief eingehauen. Trotzdem ist der Abklatsch dank der Eigenschaft des Sandsteins, viel besser ausgefallen als die Abklatsche von Inschriften aus Schiefergesteinen.

N2 13.

Taf. T.XXTX fig. 5 (U. Ku.)

8 Werst oberhalb der Mündung des Tschakul fliesst von rechts in den Ulu-Kem das Flüsschen Kulikem. Wenn man dieses Flüsschen überschritten und das steile Ufergebirge erstiegen hat, so stösst man etwa 8 Werst aufwärts von der Kulikem-Mündung rechts von dem am Uln-Kem aufwärts fahrenden Wege auf einen aus Steingeröll aufgeschütteten Grabhügel. In der Nähe desselben befinden sich zwei Steinpfeiler, der eine aus rothem Sandstein nur 2'4 Fuss hoch, der andere aus grünem Schiefer mit Quarz-Adern 4 Fuss '7 Zoll hoch. Letzterer Steinpfeiler ist auf der südlichen Seite mit grossen, aber durch die Querspalten des,Schiefers äusserst verdorbenen Runenbuchstaben bedeckt. Im Atlas der Inscriptions de l'Jénisséi ist diese Inschrift als Jfi VII Oulou-Kem-Koulikem bezeichnet. Auf meinem Abklatsch sind nur die Zeichen 17-25 zu sehen. Der übrige Theil der Inschrift liess sich nicht wiedergeben.

Indem ich hiermit das Verzeichniss der von mir gesammelten Abklatsche schliesse, halte ich es für meine Pflicht, zu erwähnen, dass ausser den fehlenden Inschriften vom Tschakul, den unvollständigen Abdrücken des Felsens Kaja-Bashy und dem misslungenen Abklatsche der Inschrift vom Ulukem-Kulikem meine Sammlung von Inschriften noch andere Lücken aufweist. Es fehlen Abklatsche der Inschrift des Steines mit Hirschen vom Ujuk-Arschan, im Atlas der Inscriptions de l'Jénisséi J6 H. Ebenso konnten wir die Inschrift Ulukem Ottoh-tasch (Ottyk-Tasch) J1E VI nicht auffinden. Die Inschrift des Steines am Dschedan, einem linken Nebenflusse des Kemtschik, von dem ich von Dr. H e i k e 1 gehört hatte, der sich aber noch nicht im Atlas der Inscriptions de l'JénisséY findet, konnte nicht copirt werden, da man den Stein ins Wasser geworfen hat. Ausserdem müssen einige Steine, die den früheren Forschern bekannt waren, als verlorengegangen bezeichnet werden z. B. die Inschrift auf dem Bitschikti-Kaja an der Quelle des Kemtschik, in der Steppe in der Nähe von Barlyk. Sie haben A d r i an o f f und B o g o l j u b s k i gesehen und copirt, ich habe nach ihnen noch in den Jahren 1885 u. 1887 vergeblich geforscht; ebenso gelang es weder Herrn As p e 1 i n noch Herrn Heike 1, dieselben aufzufinden.

Kein Europäischer Forscher hat bis jetzt die Inschrift am Madsalyk, der in den Schurman, einen Nebenfluss des Chakam fliesst, untersucht. Herr A s p e 1 i n erwähnt des Gerüchtes von Steinen bei den Quellen des Ujuk, die er aber nicht gesehen hat. Die Flussläufe des Elegesch, Tschakyl, Dschirgak und der Obere Theil des Kemtschik sind bis jetzt nicht nach Alterthümern durchforscht; mir ist aber bekannt, dass Steinbilder und Statuen sich dort nicht selten vorfinden.

Irkutsk, den 5. Mirz 1892.

D Klemenz.

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