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0039 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.2
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.2
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.2 / Page 39 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000040
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war die Arbeit in diesen Räumen ergiebig genug. Ganze Lagen von uighurischen und z. Th. auch manichäischen Handschriften, buddhistische Bilderreste, Reste von Fahnen und Kleinaltertümern fanden sich sowohl in den Gängen der Anlage auf dem Berge, wie in den unten liegenden Höhlen und Tempelchen

(S. 311) : „Links neb. I liegt, durch eine sehr dicke Mauer von K getrennt, ein enger Gang H, dessen Estrich um 1.90 in höher liegt als Anl. I. Dieser Gang, welcher 1,3o m breit und, was die Langw(and) betrifft, 3 m tief ist, führt um eine Ecke herum, welche vermauert ist. Die Breite der Endmauer dem Eingang gegenüber beträgt 2.06 m. Im hinteren Winkel wurden zahlreiche Reste manichäischer Bücher gefunden, besonders Blätter und Buchdeckel in Form eines indischen Buches mit interessanten Miniaturen auf dem Deckel? Sie scheinen aus der Hauptanlage, oben auf dem Plateau des Berges, zu stammen. Unmittelbar am Eingang des Ganges war ein großer Krug ohne Boden in die Erde gesetzt. Der Gang ist offenbar eine dieser Räumlichkeiten, in welchem die Mönche gebrauchte Ritualgeräte, Bücher usw. ablegen« Auf die übrigen Angaben, die Prof. Grünwedel über manichäische Bauten, manichäische Wandgemälde und manichäische Dinge überhaupt in seinem Buch Alt-Kutscha macht, ziehen wir vor, nicht einzugehen.

SCHLUCHT VON SÄNGIM

Diese von der Ebene der Turfaner Oase zu den großen Klosteranlagen von Murtuq fiibrende ausgedehnte Schlucht ergab bei den Grabungen in den zahlreichen Klöstern viele buddhistische, aber keine christlichen oder manichäischen Schriften.

Nur in einem der Stüpen, die gegenüber von Tempel Nr. ro2 nördlich auf dem rechten Bachufer liegen, wurde unter vielen Resten indischer potht-Blätter ein ziemlich wohlerhaltenes Blatt aus einem manichäischen Buche gefunden.

' Gemeint ist das auf Taf. 7, Abb. c wiedergegebene erste Blatt einer mitteltürkischen manichäischen Handschrift in indischer potht-Form. Die hölzernen Deckel dieses Buchbündels sind nicht, wie man nach Grünwedels Beschreibung glauben könnte, gefunden worden.

Einige Blätter dieser späten Handschrift sind vom Herausgeber in Manichaica III veröffentlicht worden und es liegt ihm ob, hier zu bemerken, daß durch seine Schuld ein unrichtiger Fundort für

diese Stücke in jener Publikation angegeben worden ist; sie sind, wie oben angegeben, in der dritten Anlage von Murtuq, und nicht, wie in der Akademie-Publikation geschrieben, im Wärterhäuschen auf der Stadtmauer von Chotscho gefunden worden. Der Irrtum ist durch Mißverständnisse entstanden, welche Herr Bartus, der diese Mss. selbst ausgegraben hat, richtig zu stellen im Stande war.

2 Vergl. Grünwedel, Bericht, Plan auf S. 117.