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0048 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.2
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.2
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.2 / Page 48 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000040
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Abb. c u. d. Zwei Bruchstücke
aus illuminierten manichäischen Büchern

Kat. No. I B 4970 * Größe: c) 4,5 x 4,2 cm. d) 5,5 x 3,3 cm * Fundort: Chotscho * Alter: 8./9. Jhdt. (?)

Das Bruchstück c bringt einen kunstvollen Titel (fragmentar) in farbig ausgeführter manichäischer Zierschrift. Die Worte sind sehr zerstört und daher schwer zu entziffern.

Unter dem Titel Reste von zwei Zeilen mittelpersischen Textes in gewöhnlicher manichäischer Schrift.

Ganz ähnlich, aber der Farben durch Abreibung beraubt, stellt sich die Rückseite dar.

Bruchstück d ist nur einseitig bemalt und beschrieben. Es enthält den Rest einer menschlichen Figur, deren Kopf besonders flott gezeichnet ist. Das volle Gesicht umrahmt ein starker Bart, der im Verein mit den großen Augen den Dargestellten als Iraner erkennen läßt. Ein Kopftuch unter einem seltsam gefältelten Turban bedeckt das Haupt; am Oberrande des Turbans erscheint die manichäische Schleife mit der Mondsichel. Spuren von roter Farbe erwecken die Vermutung, daß die Farben der Illumination abgerieben sind und nur wenig mehr als die, hier mit schwarzen Strichen ausgeführte, Vorzeichnung übrig sei.

R. vom Nimbus und der als Kreis dargestellten tief herabhängenden Ohrenscheibe sieht man abgeriebene Farbenreste. Die Kleidung besteht in einem sehr faltenreichen, weißen Gewand. Reste von Blattornamenten und von einer Zeile feiner manichäischer Schrift füllen den übrigen Raum zur R.

Abb. e.

Rest eines illuminierten manichäischen Buchblattes

Kat. No.: I B 4964 * Größe: 9,2 x 2,9 cm * Fundort: Chotscho * Alter: 8./9. Jhdt. (?)

Von einem wahrscheinlich ziemlich großen Buchblatt (man beachte die großen Lettem!) ist nur dieser kleine Rest erhalten: die halbe Figur eines stehenden manichäischen Geistlichen.

Sie zeigt hier und da Reste der Vorzeichnung in roten Strichen; die Kleidung ist der gewöhnliche weiße Ornat der Manichäer. Das leicht zurückgebogene Haupt wird von einem Nimbus aus mit Rot gegliedertem Goldblatt umgeben; das Ornament dieser Aureole besteht aus einer Reihe von Scheiben mit kleinem konzentrischen Kreis in der Mitte.

Abb. f, 1-3.

Drei Bruchstücke einer illuminierten Buchrolle

Kat. No. I B 4973 * Größe: i) 7 x 8 cm, 2) 6,2 x 4,5 crn, 3) 5,3 x 3,4 cm * Fundort: Chotscho * Alter : 9ÍX0. Jhdt.

Die drei unter dieser Nummer aufgeführten Miniaturreste nähern sich in der gröberen Ausführung den in uigurischen Buchrollen vorkommenden buddhistischen Illuminationen; auch die Farben sind gröber. Da keine Schriftreste vorhanden sind, kann nicht mit Sicherheit angegeben werden, ob die Miniaturen manichäischen oder buddhistischen Ursprungs sind; wir möchten sie der ersteren Kategorie in ihrer späteren Entwicklung zuzählen.

Das größte der drei Bruchstücke (r) zeigt auf grobem blauem Hintergrund Reste eines Bogens mit rechteckigen Ornamenten in Blau und Rot auf weißem und gelbem Grunde. Eine rote Randborte, nach 1. von einer schmalen gelben Leiste begrenzt, er-

scheint auf der r. Seite; schwarze Wellenlinien auf dem roten Grunde dürften ein Flammenornament darstellen. Nach 1. sieht

man Reste eines gelb gerandeten Nimbus mit rotem, gelb gerandetem Aufsatz. In der Mitte des Nimbus erscheint eine blaue, mit doppeltem gelbem Rand versehene Fläche, anscheinend von der Form einer in der Mitte horizontal durchgeschnittenen

kreisrunden Scheibe. Dieser Nimbus gehörte wohl zur zerstörten Hauptfigur; der Kopf zur R. ist nur der Rest einer Begleitfigur. Dieser Frauenkopf trägt ein einfaches gelbes Diadem mit rot und gelber Scheibe; an den Seiten ist ein gelbes Kopftuch mit Schleifen an dem Reif des Diadems befestigt. Der Kopfschmuck ähnelt dem Kopfputz der Damen auf der „Gandhära«-Miniatur, Taf. 6, Fig. c, ist aber einfacher.

Das Haar ist in der Mitte gescheitelt und zeigt die zwei dieser Haartracht eigenen Stirnlocken, sowie die langen Ringellocken vor dem Ohr. Gesicht und Hals sind mit Deckweiß und roten und schwarzen Linien gegliedert, die Mundwinkel durch kleine schwarze Striche anmutig hervorgehoben.

Lange, braungelbe (ursprünglich goldene?) Ohrgehänge verzieren die Ohren; um den Hals wird ein braungelbes Halsband mit großen, roten, gelblichweiß umrandeten Scheiben getragen. Das Gewand ist von grauer Farbe, aber fast ganz zerstört. Das Bruchstück 2 bringt einen Kopf derselben Art; vom Kleide dieser Frau sieht man mehr als von dem der Dame auf Fgt. r;

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