国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0024 Iranische Felsreliefs : vol.1
イランの岩壁彫刻 : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / 24 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000244
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

I2

Ihm entspricht das altassyrische Haus' ). Am assyrischen Wohnhause der jüngeren und späten Zeit dagegen ist eine sehr bedeutungsvolle Erscheinung zu konstatieren: Wohl ist es im Prinzip das alte Hofhaus, doch sind die herumgruppierten Räume ein oder mehrere Systeme des hettitischen Hauses, unter Fortlassung der säulengetragenen Vorhalle, aber unter Beibehaltung einiger Einzelheiten, deren Bedeutung und Zweck noch nicht aufgeklärt ista).

Überblicken wir noch einmal dies ganze Material aus Persien, Armenien, Kleinasien, Nordsyrien und den Ebenen des Euphrat und Tigris, so sehen wir wohl verwandte Formen, aber nirgends die Hausform selbst, die den Grabtürmen von Naqsh i Rustam und Pasargadae zum Vorbild diente, und erhalten damit einen negativen Beweis dafür, daß dieses Haus eben in der Persis selbst gebräuchlich gewesen sein muß.

Was das Awesta und die persische Sprache über das Wohnen des Volkes erschließen lassen, paßt durchaus zu dem Befunde der Denkmäler, gibt uns darin recht, die modernen Hausformen als aus dem hohen Altertume stammend anzusehen, und bestätigt, was sich für das Material des den Grabtürmen zugrunde liegenden Hauses ergeben hat. Bei der Größe und Verschiedenartigkeit des Landes ist von vornherein eine Mannigfaltigkeit von Häusern zu erwarten, doch darf man einen gewissen gemeinsamen, auf der ethnischen Zusammengehörigkeit beruhenden Grundtypus vermuten.

Die Wurzel, von welcher ein Teil der Worte für ,Haus` abgeleitet wird, ist aind. khan, ap. und aw.

kan graben. Davon leitet sich das mp. khan, khänak, np. khan, khäna   ,0b) ab, welches allgemein
„Haus" bedeutet. Die ursprüngliche Spirans verloren hat das Wort kanda, sc) S oder kandak e60-∎-<", arabisiert khandaq L.0.1, Graben, Festungsgraben. In erweiterter Bedeutung erscheint das Wort, ,kan`, als Dorf, Stadt, in Eigennamen, z. B. in der Inschrift Bh. III 59 Käpisha-kani, in Arakhosien3); in dem Hauptort der Landschaft Tôs, Nauqan, d. i. Nb-kan Neustadt, Neuhaus, bei Jaq`ubi1). Eine andere Bildung derselben Wurzel ist aw. kata, Haus, eig. das Gegrabene; np. kadha, in ostpers. Dialekten-kat, -kath,- kand, besonders in Städtenamen, wie Samarkands). Davon leitet sich kadkhada, ketkhoda der Hausherr, Dorfschulze, und kadbanii die Hausfrau ab. In Städtenamen erscheint es z. B. als katha, älterer Name von Iazd, auf der Tabula Peutingeriana Cet-rora6). Die Ableitung dieser verbreitetesten Wörter von der Wurzel „Graben" weist auf die Verbreitung der halbeingegrabenen Hausform auf persischem Boden hin.

Ein anderes Wort für Haus begegnet uns in aw. nmana „Haus, Wohnung", vielleicht oft gleich Zelt (es wird „errichtet"), np. khan u man, entsprechend deutschem Haus und Hof (vLoo vom). Als Teile dieses Hauses werden genannt die vier Eckpfosten, stüna oder mit, die durch Boden- und Oberschwelle verbunden sind. Eine Versteifung mit anderen Pfosten findet statt. Daß es sich um schräge Strebepfosten handelt, scheint mir nicht erwiesen. Die Tür, dvara, bewegt sich in den beiden hölzernen Pfosten, äithya, und den wagerechten Teilen des Rahmens. Der Name der Türpfosten hat ein besonderes Interesse: Das Wort ist dem ai. äta, aus *anta gleich, latein. anta, altnord. önd Vorzimmer. Im Mihir-Jasht 28 heißt es'): „Mithra, den über weite Triften herrschenden, welcher die Pfosten (çtunao) des hochgebauten Hauses (nmanahê) hält, die festen Türpfeiler (äithyao) verfertigt." Auch Fenster raoöana (von ruö

') Mitt. d. D. O. G. No. 28. 1905. pag. 4ss.

') dass. No. 31, 1906, pag. 38 ss., mit Abbildungen.

*) Scheint noch von Ptolemaios als Kxreaa in Arakhosien gekannt zu sein. —

Ja`gUbi, Kitäb al-buldân. Bibl. Geogr. Arab. de Goeje VII. Leiden 1892, 277.20 u. 278, 12.

  1. vgl. mazandar. kata, u. in einer Erzählung über Afridün bei Ibn Faqih, B. G. A. de Goeje V. 276, 15 kata-bit.

*) vgl. dazu Spiegel, Eranische Altertumskunde III. pag. 675/6. — W. Geiger, Ostiranische Kultur im Altertum, Erlangen 1882, pag. 217/8. — Fr. Müller. W. Z. K. M. VI. 1982. pag. 351 ss. — J. E. Pollak, Persien, das Land und seine Bewohner, Leipzig 1865. I.63.

  1. Heinr. Zimmern, Altindisches Leben, Berlin 1879. pag. 153.