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0057 Iranische Felsreliefs : vol.1
イランの岩壁彫刻 : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / 57 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000244
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den Schluß dieses Kapitels) gekleidet sind, führt zu keinem Resultat. Ihr Wechsel muß auf jeden Fall einmal unterbrochen werden, sei es zwischen 2 und 3, zwischen 16 und 3 oder zwischen 22 und 3.

Auf den richtigen Weg führt eine andere Beobachtung. Die erste Gruppe links oben trägt, wie die Reste gerade noch erkennen lassen, altpersische Tracht ; die zweite medische. Von der ganzen oberen Reihe sind nur die unteren Teile erhalten. Die erste Gruppe der zweiten wagerechten Reihe läßt gerade noch sicher wahrnehmen, daß die Figuren armenisch-kappadokische Tracht tragen. Völlig klar sind die Babylonier des rechts anschließenden Feldes. Ferner ist die zweite Gruppe der dritten wagerechten Reihe als armenisch-kappadokisch zu bestimmen, und schließlich die fünfte der ersten Reihe als ägyptisch. Weiter nach rechts folgen ostiranische Trachten. Es ist also offenbar, daß die bekannte geographische Anordnung herrscht, im Anfang die Stammlande, dann der Westen, dann der Osten. t und 2 sind Uvadja und Mäda, 3 die Armina, 4 ist in Naqsh i Rustam nicht vertreten, 5 sind Bäbirush, 6-8 fehlen in Naqsh i Rustam, 9 sind Katpatuka, to Mudraya. Die Probe für die Richtigkeit dieser Anordnung in senkrechten Reihen liefert ein Vergleich mit dem achtundzwanzigfigurigen Throne, bei dem ich in Klammern die Zahlen des Tributzuges beigefügt habe: Die beiden ersten Reihen des Thrones, von rechts nach links gelesen, sind die drei wagerechten Reihen des Tributzuges, in senkrechten Abschnitten gelesen: an Stelle der zwei skythischen Völker des Thrones, 17 und 18, steht im Tributzuge nur eines, No. 17. Der Rest, die 4 treppensteigenden Gruppen, sind eine Auswahl der dritten Reihe des Thrones in unverletzter Reihenfolge. Daraus ergibt sich übrigens, daß die bisher nie photographierte oder gezeichnete Gruppe 21 des Tributzuges mit 25 des Thrones identisch sein muß. Außerdem ist bewiesen, daß vor No. t des Tributzuges kein Volk (etwa Mäda-Uvadja-Parthava) fehlen kann; und da das rechte Ende erhalten ist, so ist die Zahl von 22 tributbringenden Völkern die ursprüngliche und vollständige').

In der Völkerliste von Bisutün finden wir ebenfalls, mit Ausnahme der Parsa, 22 Völker; auch hier ist, im Gegensatz zu der Liste von Naqsh i Rustam, nach den Stammlanden zuerst der W, dann der O behandelt. Auch hier folgen den Mäda unmittelbar die Armina. Dennoch besteht zwischen dieser Liste und dem Tributzuge gar kein Zusammenhang. Dagegen weisen diese Ähnlichkeiten auf etwas anderes hin, was die Annahme von dem persischen Ursprung der Herodoteischen Satrapienliste bestätigt : in den dupfi-ipac der Achaemeniden müssen ausführliche Satrapienlisten mit Nennung der einzelnen Völkerstämme und mit Angabe des zu liefernden Tributes und der Geschenke bestanden haben. Die drei Völkerlisten treffen eine Auswahl aus diesen Satrapienlisten, das Urbild der Herodoteischen ist eine griechische Übersetzung davon.

Ein weit engerer Zusammenhang als zwischen den Völkerlisten und diesen Listen der drOfeca muß nun zwischen der Darstellung des Tributzuges und ihnen bestanden haben. Denn die Tribute sind den Satrapien, nicht einer Anzahl von Völkern auferlegt. Die Tributzüge müssen eine unmittelbare Illustration von Tributlisten sein. Daher ist die Darstellung des Tributzuges am Apadana des Xerxes ein historisches Dokument erster Ordnung für die Zeit des Xerxes,- und eine photographische Aufnahme großen Stiles, oder besser ein Abguß ist ein großes Desiderat.

An den ersten westlichen Völkerschaften möchte ich das Problem noch etwas näher erläutern; vorauszuschicken ist, daß sich unter allen 22 Völkern keines findet, das irgendwie auf die griechischen oder graecisierten Völker des westlichen Kleinasiens, also auf Herodots Satrapien I Yaunä und II Sparda gedeutet werden könnte. Dafür mögen zwei Gründe vorliegen; entweder waren diese Gebiete gerade zur Zeit des Tributzuges unbotmäßig, oder, was wohl näher liegt, es war, wie später unter Kyros dem Jüngeren, das ganze westliche Kleinasien zu einer großen Satrapie vereinigt. Neu im Vergleiche zu Naqsh i Rustam sind unter den westlichen Völkern vier Figuren, von denen 4 und 7 identisch sind.

') Ich halte diese Übereinstimmung für einen der wichtigsten Hinweise auf die Datierung des Hundertsäulensaales und des Centralgebäudes. Dazu kommt für das Centralgebäude die Darstellung der zwei Großkönige, für den Hundertsäulensaal das Audienzrelief mit den beiden dem Aspathines und Gobryas des Dareiosgrabes identischen Figuren; vgl. darüber im Cap. XXII—XXV und Cap. XV.