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0182 Iranische Felsreliefs : vol.1
イランの岩壁彫刻 : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / 182 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000244
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Dieser Hof, in dem das Grab exzentrisch liegt, ist als Peribolos von 8 x 8 Säulen, die Ecksäulen doppelt gerechnet, ausgebildet. Die Halle ist ca. 5 m tief, der Sockel der Lehmwände war mit grauen Kalksteinorthostaten bekleidet. Von den glattschäftigen Säulen ragen die meisten noch aus dem Schutt auf. Ihre Axenweiten variieren nicht unbeträchtlich, dieser Umbau ist also nicht mit der großen Sorgfalt ausgeführt, wie das Grab selbst. Eine der Säulen liegt jetzt an der N.-Ecke des Grabsockels. Sie hat eine angearbeitete Basis in Gestalt eines runden, aber nicht genau kreisförmigen Torus. (Abb. 8z. ) Dieser ist durch neun Kannelurenstreifen gegliedert ; die Streifen bilden scharfe Grate und lassen nicht, wie es im Ionischen ausnahmslos der Fall ist, schmale Stege zwischen sich. )ber diesem dicken Torus liegt noch ein schmaler glatter Rundstab. Diese Basis wird, wie die Darstellung solcher Basen auf den Grabreliefs lehrt, auf einer oder zwei Plinthen, nicht auf dem Fußboden unmittelbar, gestanden haben. Reste von Kapitellen sind an der Oberfläche nicht zu finden. Eine Grabung müßte über die Basen sicher, über die Kapitelle vermutlich auch noch Aufschlüsse geben, ist aber, da die ganze Umgebung des Grabes ein Friedhof ist, kaum jemals ausführbar. — Der Peribolos hat auch an seiner West- und Ostwand Außentüren, so daß mit einiger Sicherheit behauptet werden darf, daß der ganze kleine Temenos in einem größeren geschlossenen Bezirke lag. An der Südwand ist keine Tür mehr wahrzunehmen. Rohrbach1) hat, was mir leider entgangen ist, noch deutlich verschiedene Bassinreste in der Umgebung des Grabes gesehen. Auch in Qasr i Shirin sieht man die riesigen Bassins neben den Umfassungsmauern als letzte Zeugen der einstigen Paradiese.

Auf Grund seiner Stileigentümlichkeiten kann man das Grab nur allgemein als zu den anderen Bauten von Pasargadae gehörig erweisen. Die Bildung der Tür ist dabei ein sehr wichtiges Kriterium. Die Verblendung der Lehmmauern mit Orthostaten besagt in diesem Falle, wo nicht wie bei den Palästen ein unmittelbares Vergleichsobjekt in Persepolis vorliegt, nicht viel. Da aber die Orthostatentechnik in sich den Charakter des höheren Altertums trägt, wie ich bei der Besprechung der folgenden Tafeln zeigen werde, so hat dieser Punkt auch hier seine Bedeutung.

1) In Persien, PreuB. Jahrbücher. 19o1. Heft II, pag. 337. „Von dem großen Park, der die Anlage damals umgeben haben soll, sind noch deutlich verschiedene Bassinreste erhalten."

Anmerkung: Da diese Nachricht ganz unbeachtet geblieben ist, möchte ich hier auf einen sehr interessanten Fund aufmerksam machen, der im Schutte des Grabes gemacht und von Baron de Bode, Travels I, pag. 89ss. beschrieben ist:

"I must not here omit a much more important discovery which was made a few years ago by the catholic

missionary of the Propaganda, Padre Giovanni of Isfahan, of some hieroglyphics among the marble slabs on the

tomb of Cyrus     a rough sketch of the Padre, drawn from memory .... according to the Padres de-
scription and the drawing: upper part of the stone has a long figure in a reclining posture with some ornaments on the head, amongst which is the head of a bird with a hooked back. At the feet is another figure, standing erect with extended arms, long legs and a dog's muzzle, or a hog's snout, with a long tube projecting from its mouth to the feet of the couching figure. May it not present the Harami or Siriosh, the evil spirit (div.) who, according to the cosmogony of the ancient Parsi comes to torment the dead? Behind it are two small figures, one quite unintelligible and the other a little fourlegged animal springing into the air. — On the other side of the same stone is a group of 6 figures in a row, the three first from left to right are quadrupeds, but it is difficult to guess of what species. The first is represented in a running attitude; over the second is a long serpent with its head just above the head of the animal, which is drawn only with its fore-feet, the third may possibly be a horse on which a thick clumsy figure is seated astride ; the fourth resembles somewhat the figure mentioned with a dog's muzzle or hog's snout and a robe descending to to ancles. It has a long pole in its hand held in a horizontal position. All the four figures have their faces turned to the right. It is impossible to say what the meaning of the fifth figure mag be, perhaps the bust of a human being down to to waist. The sixth and last of the group is another quadruped, with the hand turned towards the figure first described; but both head and legs are mutilated, whilst the tail is curled up over the back."

Aus der sehr kuriosen Beschreibung geht klar hervor, daß der merkwürdige Stein ein babylonischer Kudurru mit seinen symbolischen Figuren war, von denen auch in Susa so sehr viele importierte Beispiele gefunden sind. Ich bin nicht in der Lage festzustellen, wohin dieser Stein gekommen ist; die Vermutung liegt nicht ganz fern, daß er ins Vatikanische Museum gewandert sei.

Tt