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0026 Iranische Felsreliefs : vol.1
イランの岩壁彫刻 : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / 26 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000244
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TAFEL II u. III

Naksch i Rustem, Achaemenidisches Königsgrab am

östlichen Teile der Felswand, und oberer Teil desselben

Bevor die Keilschrift entziffert war, kannte man die Grabinschrift des Dareios nur, wie sie Onesikritos (bei Strabon XV. 3, 8) überliefert : „cpi2oç hv vote 02o4' barxEiç xal ro54riig âtcozoç 4yerennv, xvv>jycôv Ixp~crovv' xécvra noiEty i,övvh,uiiv." So hörte Onesikritos erzählen. Mir scheint, daß der im Gegensatz zu dem ruhmredigen und brutalen Inschriften der Assyrerkönige so wohltuende Charakter der Grabinschrift des Dareios in diesen Worten, bis auf die religiöse Farbe, gar nicht schlecht wiedergegeben ist. Man möchte Anklänge an einzelne Worte der Inschrift finden: „Welcher Mensch ein Freund war, den habe ich reich belohnt." Mit dem Bogen in der Hand ist der König dargestellt. Und : „Das, was getan worden ist, das alles tat ich nach dem Willen Auramazdas." Es war gewiß ein Perser, welcher nicht selbst der Keilschrift kundig, doch wie alle von dem Inhalt der großen Inschriften gehört hatte, der dem Onesikritos ihren Inhalt erzählte. In gleichem Sinne zutreffend ist, wie Onesikritos die Inschrift des Kyrosgrabes wiedergibt.

Unsere Tafel II stellt das Grab IV von Naqsh i Rustam dar, Tafel III die obere Zone dieses Grabes, welches, wie ich im folgenden Kapitel zeigen werde, dem Xerxes zuzuschreiben ist. Es ist bis auf hier ganz irrelevante Abweichungen dem Dareiosgrabe kongruent, so daß hier mit Recht diese Bilder als Unterlage für eine Untersuchung über das Dareiosgrab dienen dürfen, wozu sie schon Andreas in seinem auf dem XIII. Orientalisten-Kongreß in Hamburg') gehaltenen Vortrage benutzt hat.

Die obere Zone der Gräber stellt übereinstimmend eine religiöse Zeremonie dar, deren einzelne Teile in epischer Weise zusammenhängend aus dem Ganzen zu interpretieren sind. Auf einem eigenartigen Möbel, das in der Inschrift als gathu (np. st ) Thron bezeichnet wird, und daher von uns auch Thron genannt werden muß, ohne daß man darunter einen Thronsessel verstehen dürfte, steht der König, auf einem Podest von drei Stufen, bekleidet mit dem weiten medischen Gewande, mit Schuhen, der Kidaris auf dem Haupte, mit dem langen Königsbarte, dem Bogen in der Linken. Die Rechte ist flach und offen erhoben. Das ist der uralte orientalische Adorationsgestus, das nîg kâti (Handerhebung) der Babylonier. Der Bogen in der Hand des Königs erinnert an die Bedeutung dieser gemein-iranischen Waffe, und an die Sagengestalt des Erekhsha2), des „besten der arischen Pfeilschützen", die schon im Awesta wie später begegnet. — Vor dem Könige steht auch auf drei Stufen der Feueraltar mit loderndem Feuer3). Die Götter sind gegenwärtig : oben schwebt das Symbol Auramazdas, und die Mondsichel auf der vollen Mondscheibe. Beide Symbole scheinen aus assyrischen entwickelt, besonders das Assursymbol sind wir, wie das des Auramazda, gewohnt überall über dem Könige schweben zu sehen. In letzter Linie geht es auf die ägyptische geflügelte Sonnenscheibe zurück. Für den Weg, den diese Form genommen, ist aber zu beachten, daß die hettitischen Symbole und die armenischen, sirenenartigen Symbole einer weiblichen Gottheit ihm sehr nahestehen. Das Mondzeichen ist das bekannte Sin-Symbol; auf welche persische Gottheit es bezogen ist, ist fraglich.

') Verhandlungen d. XIII. intern. Orient. Congr. Hamburg, Sept. 19oz. pag. 96ss. 2) Th. Nöldeke, Z. D. M. G. 29. 188x. pg. 445-47, ') vgl. dazu Text zu Tafel X.