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0123 Iranische Felsreliefs : vol.1
イランの岩壁彫刻 : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / 123 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000244
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TAFELN XVI—XIX

Persepolis. Portal des Xerxes, von Süden gesehen,

westlicher Teil, östlicher Eingang und westlicher Eingang

Steigt man die große Freitreppe des Dareios hinauf, so steht man vor dem großen Tore der Festung, welches laut Inschrift erst von Xerxes erbaut wurde. Es ist das eigentliche Festungstor von Persepolis. Es liegt so weit zurück, daß einst die Mauern einen noch außerhalb der Fortifikation liegenden Vorplatz freiließen. (Abb. 46 und 47.)

Was den Aufbau des Tores betrifft, so ist zunächst die Chipiezsche Rekonstruktion bei Perrot (Bd. V) durchaus phantastisch und inkorrekt. Sie ist so leichtfertig gemacht, daß z. B. die Säulen, welche im Grundriß richtig in der Linie der Torkolosse mit einem Axenabstande von 8 m stehen, in der perspektivischen Rekonstruktion den ungeheuerlichen Axenabstand von etwa 18 m besitzen; ohne dies hätte Chipiez unmöglich die Halle seitlich offen gestalten können. Das Torgebäude war natürlich seitlich geschlossen, und auf den dicken Lehmmauern lag das Gebälk auf, das sich über die Säulen streckte.

Nach assyrisch-babylonischen Analogien wird man vermuten können, daß die eigentliche Türe (Tafel XIX) seitlich von zwei flach vorspringenden Türmen flankiert war. Das ganze Torgebäude und diese Türme dürften die übrige Festungsmauer an Höhe überragt haben. Tafel XIX läßt, rechts zwischen den beiden Menschen, gerade noch erkennen, daß außer den steinernen Portalen auch noch der untere Rand der Mauerwände durch eine Steinschicht gebildet war. Auch der Flandinsche Plan notiert Reste von Orthostaten. Daß auch das Innere Orthostaten besaß, läßt Tafel XVII links neben der rechten Säule erkennen. Sonst ist die Bauweise mit Orthostaten in Persepolis nicht eigentlich üblich.

Von den Säulen stehen nur zwei aufrecht, ein Bruchstück vom Schaft einer dritten sieht man auf Tafel XVII und Abb. 47. Wie ein Vergleich der Sockel der Torkolosse auf Tafel XVIII und XIX zeigt, ist die nach O. hin zunehmende Verschüttung gar nicht unbeträchtlich, sondern beträgt etwa 1,5o m, wie es der Stolzesche Plan ebenfalls angibt. Unter diesem lehmigen Schutt sind Reste der Säulenbasen, der Orthostaten, vielleicht des Pflasters und auch der Mauern von einer vorsichtigen und kundigen Schürfung noch zu erwarten. Grabungen, wie sie bisher in Persepolis durch Mu`tamid aldaula Farhäd Mirza oder Sultan Uwais Mirza ausgeführt sind, zerstören wohl mehr, als sie an Kenntnis bereichern.

Tafel XVIII läßt auf der linken Kante der inneren Türumrahmung Einarbeitungen erkennen (ebenso Abb. 48, zur Rechten), welche von einer dort ansetzenden Holzkonstruktion herrühren. Diese Konstruktion befand sich nur an dieser südlichen Seite des Torgebäudes, sie fehlt gegenüber, und ich vermute, daß es sich bei diesem einseitigen hölzernen Einbau, mit einem ausgebildeten Gebälk, um eine hölzerne Treppe handelt, ohne die genauere Konstruktion aus der Spur deuten zu können.

Die gewaltigen Torkolosse, Stiere, deren Köpfe leider von fanatischen Menschen zerstört sind, auf der äußeren, Stiermenschen auf der Innenseite, zeigen die persische Skulptur auf ihrem Höhepunkt.