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0245 Iranische Felsreliefs : vol.1
イランの岩壁彫刻 : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / 245 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000244
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(d. i. Paß von Taq i Girrä)" mit, the arch holding the road`, indem er girra von Lps ableitet. Ich glaube

eher, es steckt in dem Namen das Wort 8;11).-, nach Vullers (s. o.) mons depress/us oder terra salebrosa, pluvia sullossa1), also eine Bezeichnung der eigenartigen und großartigen Gebirgsformation des Passes. Der erste Teil des Namens ist Taq, der Bogen, nicht etwa Takht (Thron) oder Tang (Schlucht). Bei Tomaschek finde ich2 ), daß heute noch der Name Dar-tang, das wäre „Torschlucht", also die Schlucht des (Zagros)-tores, verwendet würde. In der arabisch-persischen Literatur heißt die ganze Schlucht nach dem an ihrem oberen Ende gelegenen Dorfe Mäh Druwäspäne ). Die Ruine selbst wird in der mir bekannten Literatur aber nur zweimal erwähnt.: von dem sehr gründlichen Ibn Roste und von Yäqüt. Ibn Roste') schreibt: „Von Hulwän bis Ma(i) Druwäsban sind 4 Farsakh, auf ebenem Lande, bis zu einem Dorfe am Fuße des Aufstieges, namens Saräb. Ober das Wadi Hulwan führt eine Brücke, die man überschreitet. Und man klimmt den Aufstieg empor, bis man zu seiner mittleren Höhe gelangt. Dort steht ein Bogen, aus Quadern gebaut, mit Kalksteinen gepflastert. Vor diesem Bogen sind zwei Pistacienbäume." Yàqüt6) sagt: „Dort (in Mäh Druwäspän) ist ein gewaltiger Iwan, und zwischen seinen beiden Seiten eine gewaltige Bank (Plattform), und Spuren eines ruinierten Gartens; Bahram Gör hat ihn er-

baut. Man behauptet, der Schnee fiele auf seine nach Medien (   ) gekehrte Hälfte, aber auf seine
Hälfte nach dem `Iraq hin fiele er nie." Dieser letzte wunderliche Satz ist allein auf den Tag i Girra zu beziehen, der auf einer ganz einzigen, ausgeprägten Wettergrenze liegt. J. F. Jones, der 1844 mit Rawlinson den Paß hinaufstieg, berichtet von einem Temperaturunterschied von 25° F. innerhalb einer Stunde Anstieges. — Die Schilderung selbst paßt nicht ganz, und die Erbauung durch Bahràm Gör ist offenbar eine Vermischung mit einer am Fuße des Aufstieges, am Eingang der Schlucht gelegenen sasanidischen Palastruine.

Von modernen Forschern ist der Taq i Girrä wiederholt beschrieben und aufgenommen, so von Rawlinson6 ), von Flandin7), der ihn ausgezeichnet charakterisiert, dagegen ist die Rekonstruktion von de Morgan8) merkwürdig mißverstanden.

Der Bogen ist ein massiver Quaderbau, sehr megalith und ohne Mörtel. Die Rückseite lehnt sich an den lebenden Felsen. Bei nur 4,40 m Spannweite des Bogens haben die Widerlager die Stärke von 1,75 m, also über ein Drittel der Spannung. Der nur 3,10 m tiefe Raum ist von einem Tonnenbogen von schwacher Hufeisenform überwölbt. In der Zerstörung erscheint die Hufeisenform stärker, als ursprünglich der Fall sein konnte. Das Gewölbe ist für sich gemauert, fast ohne Verklinkung der Quadern mit dem überlagernden Mauerwerk. Seine Front ist eine Archivolte. Die Widerlagsmauern haben antenartig ein Kopf- und Sockelprofil, das sich innen bis zur Rückwand fortsetzt, außen aber mit der ersten Quader abschneidet. Das Ganze steht auf einem Sockel mit oberem Sockelgesims. Der obere Abschluß ist nicht mehr erhalten; wenn einige am Boden liegende Quadern, wie anzunehmen ist, von oben heruntergestürzt sind, so war oben ein wagerechter Abschluß durch ein Simaprofil. Vor dem Bogen sieht man auf dem Boden noch Reste der antiken Pflasterstraße. Der moderne Weg führt einige Meter tiefer daran vorbei.

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J,J yfo,, Die Bezeichnung 1,,,J1 kommt bei Ibn Batüta II, 42 als Name der Wasserscheide zwischen Zayende-riid

und Kurend-db (Tigris) bei Isfahan vor (vgl. Tomaschek, pag. 171) oli 1s41- • Vielleicht äußert sich ein Philologe

dazu. — Ob nicht irgendeine Verderbnis des alten Namens der „Zagrostore" darin steckt?

2) Tomaschek, Zur histor. Topogr. v. Persien, S. B. W. A. 1882, pag. 15o.

2) Nach der guten Emendation Marquarts, Unters. II, pag. 24, Anm.

') 1. c. pag. 166.

6) Mû djam, s. v.

°) I. R. G. S. IX, pag. 34.

') Voyage en Perse, te ter, pag. 465. — Tafelband IV, pI. 215.

8) Mission Scientifique en Perse, IV. Recherches archéologiques, II, pag. 335 ss. Fig. 204.

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