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Iranische Felsreliefs : vol.1 | |
イランの岩壁彫刻 : vol.1 |
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die meisten Gewänder ein Muster von stilisierten, in Kreise gestellten Vögeln aufweisen, zeigt die Königsfigur hier sowohl wie auf dem groBen Reiterrelief der Stirnwand den sasanidischen Drachen, den wir also gleichsam als königliches Emblem erkennen können, in seiner charakteristischen Form (Abb. 96). Ein Seidenstoff im Victoria and Albert-Museum zu London und im Louvre zu Paris (Collection Victor Gay) stimmt mit dem Gewande, wie es die Reiterfigur Khosraus trägt, vollständig überein'). Das Gewand des Königs besteht aus einem an der Hüfte gegürteten und bis zu den Knien reichenden Leibrock mit langen Ärmeln und Perlenschmuck am Halsausschnitt. Ich stehe davon ab, die Stoffe
von Tâq i bustan in diesem Zusammenhange eingehender zu behandeln, da das Material von Otto von Falke in dem Text zu der Lessingschen groBen Publikation verwertet werden soll ; ich beschränke mich darauf, abgesehen von dem Königsgewande (Abb. 96) hier noch zwei weitere Proben (Abb. 97 und 98) zu veröffentlichen, die nur einen allgemeinen Begriff von dem reichen, in den Reliefs vorhandenen Material an sasanidischen Stoffmustern geben sollen. Schon Flandin et Coste (Pl. II) und dann vor allem J. de Morgan (a. a. O. Fig. 189-197) haben Zeichnungen dieser Muster veröffentlicht, die aber auf Genauigkeit keinen Anspruch machen können, was aus einem Vergleich von Abb. 98 mit der Morganschen Fig. 197 hervorgeht.
Es mag hier zum Vergleich eine sasanidische Silberschale herangezogen werden (Abb. 99 ), die sich im Cabinet de Médailles zu Paris befindet (vgl. E. Babelon, Guide du Cabinet d. M., Paris 1900, pag. 274. Fig. 123, und J .Smirnow, ArgenterieOrientale, St. Petersburg 1909, Pl. XXXI). Die Schale gehört zu den künstlerisch besten Silbergeräten der Sasanidenzeit ; sie stammt wohl
Abb. 98. Linkes Seitenrelief von Taq i bustan. Gewandmuster eines der Elefantenreiter (nach der Aufnahme
von F. Sarre und B. Schulz).
aus derselben Zeit wie die Reliefs von Taq i bustân und ist deshalb von besonderem Interesse, weil es sich bei ihrem figürlichen Schmuck gleichfalls um eine Jagd des Königs Khosrau II. handelt. Der Fürst trägt die diesem Herrscher eigentümliche Krone. Die Königsfigur erinnert auffallend an den jagenden Herrscher auf dem rechten Seitenrelief (Taf. XXXVIII), und das Wild (Schweine, Damhirsche, Büffel oder Wildschafe ?) sind hier wie dort in den gleichen Bewegungen und mit derselben Naturwahrheit wiedergegeben.
Trotz der sorgfältigen und bis ins kleinste gehenden Ausführung sind infolge mutwilliger Zerstörung die Darstellungen des linken Seitenreliefs nicht immer klar zu erkennen; vor allem sind die Köpfe beschädigt, auch die der Königsfiguren. Der König scheint beidemal einen Vollbart zu tragen; auch die Kopfbedeckung ist nicht mehr genau zu erkennen. Bemerkenswert ist der kreisrunde
'). Vgl. Lessing: Gewebesammlung des Kgl. Kunstgewerbemuseums zu Berlin, VI; und Sarre: Islamische Tongefäße aus Mesopotamien. Jahrb. d. Kg1. Preuß. Kunstsammlungen 1905, Heft II.
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