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0178 Iranische Felsreliefs : vol.1
イランの岩壁彫刻 : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / 178 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000244
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TAFEL XXIX

Pasargadae, Grab des Kyros

Die Tafel XXIX ist bei weitem die beste aller vorhandenen Abbildungen von Meshhed i mäder i Sulêimän. Wie keine gibt sie die wahre Erscheinung und den ästhetischen Eindruck des merkwürdigen Monumentes wieder. Die Ruine ist schon oft in der abendländischen Literatur erwähnt, beschrieben und dargestellt worden. Schon im 16. Jahrhundert spricht Giosafa Barbaro, der Gesandte der Republik Venedig bei Uzun Hasan, dem Fürsten der Aq-qoyunlu, von ihm ; um 1638 beschreibt Mandelslo die Ruine, wie sie noch heute aussieht ; C. de Bruyn, der große Reisende, spricht um 1708 von ihr, verwundert über den Namen: Grab der Mutter Salomonis' ). Bei keinem der späteren Erforscher von Persepolis und Pasargadae fehlt das Meshhed. Zu unserer Tafel vergleiche man besonders Tafel 128 und 129 bei Stolze, von denen die letztere auch die westliche und die beiden nördlichen Türgewände der umgebenden Anlage deutlich erkennen läßt. Trotzdem also die Ruine lange und gut bekannt ist, ist sie doch bis heute Gegenstand wissenschaftlicher Kontroverse geblieben.

Das Material des eigentlichen Grabbaues ist ein sehr feiner Kalkstein, den man vielleicht schon als Marmor bezeichnen darf ; in der Verwitterung hat er eine schöne goldgelbe Farbe angenommen, die wohl von Eisenbeimengungen herrührt. Der Bau ist in virtuoser Quadertechnik ausgeführt, deren megalither Charakter sehr auffällt. An der Cella finden sich winkel- und selbst U-förmige Blöcke. Die Fugen sind aufs sorgfältigste und engste schließend, an der Cella sind die Stoßfugen holzmäßig verschränkt. Das sind technische Sonderheiten, die dem Denkmal einen ganz individuellen Charakter geben, und wie sie nur unter den ungewöhnlichsten Bedingungen vorkommen. Die Blöcke waren mit Metallklammern verbunden ; diese sind die Ursache der zahlreichen Löcher, welche man innen und außen wahrnimmt. Zum Teil mögen molekulare und chemische Veränderungen Steinsplitter herausgesprengt und die Klammern aufgedeckt haben, zum Teil sind seit alter Zeit die wertvollen Metallklammern von Menschen, die sie verwerten wollten, gesucht worden. Die Wirkung des Regenwassers und des Frostes hat dann diese Löcher vergrößert, so daß ganze Kanäle entstanden sind. Rich sah 1821 noch zwei solcher Klammern und bemerkt (pag. 242): "two of the cramps nevertheless are left: they are of iron, fastened with lead." Ebenso berichtet Jackson noch 1906, pag. 289: "iron clamps were employed in uniting the masonry, as I learned from Mr. J. R. Preece, Brit. Consul at Isfahan, who informed me, that some years ago a friend of his actually found in situ an the east side of the tomb, one of these great clasps binding two blocks together." Das Vorkommen des Eisens, in jener Zeit wohl immer noch eines wertvollen Metalles, wo sonst Bronze verwandt wird, ist sehr beachtenswert. Auf Sizilien tritt es im 6. Jahrhundert ebenfalls in bautechnischer Verwendung auf.

Nach seiner Gestalt kann man zwei Teile des Baues trennen, den Unterbau und die Cella. Der Unterbau ist ein massiver Stereobat, von sechs Stufen ungleicher Höhe und Ausladung; die Stufen sind

1) Vgl. die Einleitung zu meiner Dissertation, Klio 1908, I, z.