国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Iranische Felsreliefs : vol.1 | |
イランの岩壁彫刻 : vol.1 |
22I
Die vier Reihen hinter dem König sind dem persischen Heere, die vor dem Herrscher befindlichen dem römischen gewidmet. Dort sehen wir persische Reiter, zu je 13 bis 17 Figuren in der Weise angeordnet, daß die in Seitenansicht gestellte Vorderhand der Pferde mit ihren Reitern sich in steter Gleichmäßigkeit wiederholt. In den beiden oberen Reihen haben die Reiter die rechte Hand in der bekannten Respektsbewegung erhoben ; in der zweiten Reihe hinter dem König wird dadurch die Monotonie etwas unterbrochen, daß einige wenige Figuren statt der kappenförmigen runden Mütze vorn spitz zulaufende Kopfbedeckungen tragen, wie sie uns von anderen Reliefs bekannt sind. Es dürfte sich hier um Angehörige des Königshauses handeln.
Von größerer Mannigfaltigkeit ist die rechte Seite des Reliefs, und hier nehmen die hinter dem knienden Valerian befindlichen Figuren besondere Aufmerksamkeit in Anspruch. Wir sehen hier zuerst eine anscheinend einen Ring oder Kranz emporhaltende Figur, dann das von einem Diener geführte Schlachtroß des besiegten Kaisers und endlich einen Elefantenreiter. Darüber sind in einem oberen Plane sechs in Togen gekleidete Römer angebracht, die den rechten Arm wie hilfeflehend ausstrecken. Die Darstellungen darunter scheinen sich anzuschließen : zwei Figuren, die nicht mehr genau zu erkennende Gefäße tragen, folgt ein Standartenträger und diesem ein von zwei Rossen gezogener Streitwagen ; hinter diesem und zum Schluß sind noch drei Geräte tragende Figuren angebracht. Flandin vermutet, wohl mit Recht, daß es sich hier um den erbeuteten Kriegsschatz des Kaisers und um seinen
Wagen handelt. In den beiden oberen Feldern findet dieser Triumphzug seine Fortsetzung; wieder sind es Figuren, die Kränze, Schalen und Vasen tragen, die wohl zur Aufnahme von gemünztem Gold dienten, und ein schwerer Geldsack soll es wohl auch sein, der an eine Stange gebunden von zwei Leuten auf der Schulter fortbewegt wird. Besonderes Interesse beanspruchen zwei an der Kette geführte Leoparden oder Löwen.
Dieses Relief nimmt unter allen Denkmälern von Shâpür eine gewisse Sonderstellung ein; denn
während die linke Seite mit ihren schematischen Wiederholungen besonders eintönig wirkt, fallen einige Gruppen der rechten Seite, z. B. die des Löwenführers und mehrere Vasenträger, durch die lebendige Bewegung und sichere Charakteristik auf. Bei der Anordnung in einzelnen übereinanderliegenden Streifen wird man unwillkürlich an die römischen Triumphsäulen und ihren bandartigen Reliefschmuck erinnert, eine Analogie, die um so näher liegt, da es sich auch hier teilweise um die Darstellung von Römern handelt.
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