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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0167 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
私の中央アジア旅行における豊富な地理学的知見、1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / 167 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000262
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Fine chinesische Beschreibung des Lop-nor.   155

namen, auf, dafs das Anhängsel ,i` so oft fehlt. Genau genommen mufs man , denke ich, sagen Zeitin-burnu (Ölbaum-Vorgebirge), wenn man auch sagen kann Kum-burun (Sand-Vorgebirge), weil diese Anhöhe wirklich oder scheinbar aus Sand bestehen kann. 4) Auf der sonst mangelhaften Karte des I-thung-tschi sehe ich an dem betreffenden See (Khas-omo, oder seinem westlichen Doppelgänger) neben Kha-ssé noch tschao-ha, welches = mongol. , dsookha `, Grube, sein könnte (Khas ist vielleicht auch = , khaghas `, halb). 5) Das , sir ` in Ha-liu-a-tsi r-ha-si r östlich vom Bostan - köl(i) der Wu - thschang - Karte könnte vielleicht Ihr , sil `, liberschwemmung, sein? 6) Thai , chines. Stufenturm, an dem die Stufen auswärts sind, während 1ôu ein oberes Stockwerk oder einen hohlen Turm bedeutet, wird kurz für p'ao-thai, Turm oder Schanze mit p'ao, Geschützen , oder kiln - thai, Heerturm, Truppenturm, gebraucht. 7) , Hu `, See &c. Es ist wohl darauf aufmerksam zu machen, dafs Mehrzahlendungen fehlen, ,hu` also ebenso gut mehrere Seen bezeichnen könnte."

So weit die hochinteressante Mitteilung des Herrn Himly, zu welcher ich einige kurze Bemerkungen hinzufügen will. Zuerst möchte ich erwähnen, dafs P. K. Koslow in seiner oben citierten Abhandlung „Lop - nor" den Teil der Übersetzung Uspenskijs eingefügt hat, welcher vom Lop - nor handelt. Koslow verwendet die chinesische Beschreibung , um zu beweisen, dafs der Lop-nor eine permanente Lage hat. Allein , wie oben erwähnt worden ist, und wie aus einem Vergleich zwischen Uspenskijs (s. Zeitschr. d. Ges. f. Erdk. zu Berlin XXXI, S. 354-55) und Himlys Übersetzung aus dem Si-yü-schuei-tao-ki hervorgeht, ist die erstere abgekürzt, wobei viele von den für uns interessantesten Mitteilungen ausgeschlossen worden sind. Herr Himly hat eben jetzt (März) seine sorgfältige Ûbersetzung aus dem in der Bibliothek der Morgenländischen Gesellschaft zu Halle befindlichen Exemplar des chinesischen Urtextes des Si - yü - schuei-tao-ki ausgeführt. Da inzwischen Koslow der einzige Europäer ist, welcher die Gebirge zwischen Turfan und dem Lop-nor gekreuzt hat, ist folgende Anmerkung (S. 7 seiner Abhandlung) von Wichtigkeit. Er sagt über den Weg, den die im chinesischen Text erwähnten Steuereinnehmer benutzten:

„Dieser Weg läuft ein wenig westlicher als der jetzige ; beide diese Wege, sowohl den alten wie den jetzigen, habe ich topographisch aufgenommen. Aus dem auf der grofsen Strafse zwischen Turfan und Karaschahr gelegenen Piket Usme - djan geht der alte Weg fast eine halbe Tagereise und kreuzt — nördlich der Kette Kara-kisil — das salzige Thal von Kumuschin-tuse mit seinen ausgezeichnet gut aufbewahrten Spuren eines grofsen Sees, in dessen Nähe, am Rande eines hohen Sandabhanges, die Ruinen einer alten Stadt gelegen sind. Nachdem wir ferner eine Reihe von Ketten und Thälern gekreuzt hatten, und zwar über die Stationen: Tensokholo , Podschunsa , Kant-bulak , Asgan-bulak und Jardan-bulak , erreichten wir den südlichen Rand der Gebirge. Dann marschierten wir gegen Süden drei Tage auf ebener Sandwüste , wo niemand lebt, und erreichten das Nordufer eines kleinen Sees. Die erwähnte Linie von 450 Werst, oder, wie von den Chinesen angegeben worden ist, mehr als 900 li, pafst mit dem Südpunkte des Lop-nor, welchen Sven Hedin Prschewalskijs Lop-nor nennt."

Dies ist die einzige Prüfung, welcher Koslow die Übersetzung des chinesischen Textes durch Uspenskij unterworfen hat. Der „kleine See", welcher nach dem chinesischen Text nur einige li breit ist (1 Werst = etwa 3 li), sollte also , wenn seine Lage überhaupt zu identifizieren möglich wäre, noch heute existieren — eine Vermutung, die ganz absurd ist. Dafs die Entfernung 450 Werst beträgt, steht, bei den genauen Messungen Koslows, aufser jedem Zweifel, aber ob sie mit den 900 li identisch sei, ist eine andere Frage.

Um ein bequemes Mafs zu bekommen, berechneten die Jesuiten einen Grad des Äquators zu 200 li ; 900 li sollten nach diesem Wert 470 Werst gleichkommen. Wenn es aber nötig ist , die li für eine präcise Entfernungsberechnung zu benutzen, so genügt es keineswegs, einen konventionellen Mittelwert zu verwenden, denn die li sind in verschiedenen Dynastien und Provinzen des chinesischen Reiches grofsen Schwankungen unterworfen. Siè wechseln nach v. Richthofen von 180 bis 315 auf einen Äquatorgrad. Die chinesischen Entfernungsberechnungen sind auch , wie ich mehrmals gefunden und wie ich oben (S. 13) bei den ostturkestanischen „potajs" (p`ao-thai), von denen die gröfsten 900 m länger als die kleinsten waren, erwähnt habe, in hohem Grad von den Terrainverhältnissen abhängig. Wenn von zwei Wegestrecken , die in der That genau dieselbe Länge haben , die eine durch Gebirge oder wasserlose Wüste führt, die andere durch ebene, bewohnte Gegenden, so wird diese letztere immer für kürzer gehalten ; die aufgegebene Länge des Weges verhält sich also gewissermafsen proportional zu den Entbehrungen und Schwierigkeiten , mit welchen die Reise verbunden ist. Mir scheint es aber, dafs wir in dem chinesischen Text selbst das sicherste Mittel zu einer Berechnung finden , denn im grofsen und ganzen sind wohl bier immer dieselben Entfernungen für den li gemeint.

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