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0186 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
私の中央アジア旅行における豊富な地理学的知見、1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / 186 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000262
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174   Hedin, Reisen in Zentralasien.

zurückgeblieben. Bakhtemet-sattmasi ist auch eine verlassene Hütte. Hier hatte sich an einer scharfen Biegung des Flusses ein kleiner Ufersee gebildet, dessen Wasser offenbar wie am unteren Tarim vom Wind hineingetrieben worden ist; es war ganz klar und von reichen Kamischfeldern. umgeben. Rechter Hand haben wir oft die Sandwüste ganz in der Nähe.

Das „Lenger" oder Stationshaus von Ak-ilek ist im guten Stande; es ist erst vor drei Jahren auf Befehl des Ambans von Kerija aufgebaut worden — wie auch mehrere andere Stationen am südlichen Wege. Es liegt dicht am Ufer des Flusses, der hier sehr breit und seicht ist. Der Wald ist nirgends so dicht und mächtig, wie am Kerija-darja, Khotandarja oder Ugen-darja, doch gibt es hier und da wieder ziemlich mächtige und alte Bäume; „köttek" kommt vor , ist aber nicht allgemein. Der jetzige Lauf des Tjertjen-darja ist jedenfalls älter als der meridionale Lauf des unteren Tarim , wo wir nur dreifsigjäbiige Pappeln gesehen hatten. In der Zeit von Jakub Bek sollen hier im Walde Schafhirten gewohnt haben , jetzt gibt es aber keine; nur die verlassenen „sattmas" verraten ihre frühere Existenz. Im unteren Teile des Laufes halten sich nur die Hirten auf, welche von Tjarkhlik kommen, und weiter oben, in der Nähe von Tatran, solche, die in Tjertjen wohnen, sonst gibt es am ganzen Laufe keine.

Der Weg läuft dann bis nach Tjertjen am linken Ufer, wenn man es überhaupt einen Weg nennen will — er verschwindet lange Strecken im Sande. Der Wald ist oft sehr dünn und sporadisch und wechselt mit Kamischfeldern und Tamariskenkegeln ab; auf der ersten Strecke von Ak-ilek nach Südwesten reicht sogar die Sandwüste bis an den Flufs, nach welchem die Dünen steil abfallen. Doch haben die verschiedenen Gebiete ihre besondere Namen , so nacheinander: Basch-utak, Buguluk-atta, Ajak-kum-tjakkma, Kara-dung, Köuruk-tokaj und Kallasste; hier verlieren wir für eine Weile den Flufs aus dem Auge und reiten über lauter Sanddünen mit schwacher Vegetation. Bei Devin - tokaj erreichen wir wieder den Flufs; die Dünen haben hier 12m Höhe. Auch am rechten Ufer ist der Sand hoch. Hier und da haben sich kleine Inseln im Flufsbette gebildet. Ungeachtet des andringenden Sandes ist das Flufsbett jedoch immer breit und ausgeprägt. Dafs wir am linken, nördlichen Ufer hohen Sand haben müssen, ist natürlich, denn hier breitet sich die grofse Wüste aus , deren Dünen von den östlichen und nordöstlichen Winden bis in die unmittelbare Nähe des Flusses getrieben werden; merkwürdiger ist aber, dais auch am rechten, südlichen Ufer die Dünen ebenso hoch und nahe stehen. Die Frage liegt da nahe auf der Hand : ist es möglich, dafs der Treibsand über den Flufs mit seinem Vegetationsgürtel getrieben sein konnte? Dies ist nicht wahrscheinlich, denn der Flufs und der Wald müssen dem Sande und dem Vorwärtsrücken der Dünen ein mächtiges Hindernis in den Weg gesetzt haben. In meinem Tagebuche stellte ich (4. Mai) die Frage auf, ob es also möglich sei, dafs die Wüste älter sein könne als der Flufs, aber gab sogleich die Antwort, dafs eine solche Voraussetzung haltlos wäre, und dafs die einzige Erklärung die ist, dafs der Flufs in einer Zeit, als schon längst die Wüste da war und sich bis in die Nähe des Astun-tag ausbreitete, sein Bett geändert haben mufs. Eine Bestätigung der Richtigkeit dieser Voraussetzung erhielt ich nach Rückkehr von meiner Reise und zwar durch die Karte Roborowskijs ; schon oben habe ich erwähnt, dafs also der Tjertjen - darja sich wie der Lop-nor gegen Süden geschoben haben. Das Flufsbett mit seinem Vegetationsgürtel hat nicht weniger als 2 km Breite, aber im allgemeinen 5 bis 6 km, und wäre die südliche Wüste nicht schon da gewesen, als der Flufs seinen Lauf geändert hat, so hätten sich gewifs der Wald mit seiner bindenden Kraft und das fliefsende Wasser mit seiner wegspülenden Fähigkeit zusammengethan, um eine weitere Verbreitung des Sandes zu verhindern.

Die Gegenden von Tusluk-dung und Tjevval-agil sind sehr reich an Dünen und Kegeln, die dem Vorwärtskommen sehr hinderlich sind; dann zieht sich der Sand zurück, und der Wald wird recht dicht; hier liegt ein „örtäng", Sarik - buja genannt. Am rechten Ufer