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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0182 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
私の中央アジア旅行における豊富な地理学的知見、1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / 182 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000262
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170   Hedin, Reisen in Zentralasien.

wolle soll hier früher in Menge gebaut worden sein), Die Chinesen nennen die Stadt vorzugsweise Kara-koschun („Kala-koschun"); wie oben erwähnt worden ist, nennen sie nur das nördliche See - Gebiet Lop oder Lop - nor. Die Gegend um Tikkenlik wird von den Muselmanen Kara - köll genannt. Es ist bemerkenswert , dafs sie diesen See als ein wichtigeres geographisches Merkmal betrachten als die in der Nähe gelegenen bewohnten Orte. Lop ist sonst eine kleine Niederlassung im Delta des Tjertjen-darja.

Die Blattern sind wie in Tjertjen und anderen Orten am Südrande des Tarim-Beckens eine gewöhnliche Krankheit; im Jahre 1890 wurde durch sie die Bevölkerung in einer erschreckenden Weise decimiert.

Östliche und nordöstliche Winde sind vorherrschend. Dieses Jahr hatten die Burane schon zwei Monate gedauert. Eine gewöhnliche Erscheinung bei diesen Buranen ist, dafs sie , bevor sie aufhören, nach SO und S übergehen und endlich von einem schwachen und kurzen SW- und W-Wind gefolgt werden. Die Regenzeit ist vom Juni bis Juli. Dieses Jahr hatte es auch im Frühling ziemlich viel geregnet. Der Regen ist nicht willkommen, weil er das Salz aus dem Boden treibt und für den Weizen schädlich ist. Der Tjarkhlik-su hatte jetzt eine Frühlingsflut, die hauptsächlich durch schmelzenden Schnee auf dem Nordabhang des Astun - tag verursacht wird. Vom Mai bis Juli soll sie klein sein , im August und September wieder ziemlich viel Wasser führen, und zwar durch Regen im Astun - tag hervorgerufen. Im Winter bleibt ein Rest des Wassers gefroren. Als wir am 30. April das westlich der Stadt gelegene Bett kreuzten , war die Wassermenge wieder ganz unbedeutend , vielmehr ein kleiner Rinnsal in der Mitte des scharf ausgeprägten , breiten Bettes, dessen Grund übrigens aus Schlamm und Thon, nur zum geringen Teil aus Schutt bestand.

Der Bach sendet sowohl rechts wie links mehrere „ariken" aus. Das Dorf Tatran

(Tatjan ausgesprochen), das nur aus einigen zerstreuten Höfen besteht , hat seinen eigenen Arm. Sonst ist schon hier, wenig westlich von der Stadt, die Gegend öde ; der Boden besteht entweder aus hartem Sand oder aus Tamariskensteppe, hier und da sehen wir rechts vom Wege kleine Pappelgruppen. Khodja - mähälle wird eine Gegend genannt , in welcher hier und da einige isolierte Häuser stehen, und wo der letzte „arik” verlassen wird. Und dann treten wir wieder in öde Wüste aus grobem, dünnem Sand ein ; links sind die Berge nur mit Mühe sichtbar , rechts breitet sich Steppe aus, die oft vollkommen eben wie ein Seespiegel ist. Tjaj - tuttgan ist ein jetzt trockenes Bett , in welchem nur temporäres Regenwasser strömt. Jakub Baj-kuduk ist ein Brunnen, in welchem das Wasser nur 1 m unter der Oberfläche des Bodens steht. Dann wird die Gegend Kurruk - asgan genannt. Die letzte Strecke des Weges führt wieder durch ein Labyrinth von Tamariskenkegeln, zwischen welchen wir kreuz und quer reiten. Tattlik - bulak, die erste Station auf dem Wege nach Tjertjen , ist ein einsames Seraj , sehr provisorisch gebaut und reich an Skorpionen. Hier fliefst ein kleiner Bach vorbei, der jetzt etwas ziegelrotes Wasser führte, teils vom Schnee, teils von Quellen stammend ; nach heftigem Regen soll er sich in der Nähe von Lop mit dem Tjertjen-darja vereinigen. Das Bett bestand nur aus weichem, rotem Thon, Im oberen Laufe sollen sich Weideplätze befinden, weiter unten kommen Pappeln und Tamarisken vor, und endlich bei Tattlik-bulak ganz junge Pappeln. Der ganze Lauf ist, wie auch Tattlikbulak selbst, ganz unbewohnt.

Auf dem nächsten Tagemarsch (1. Mai) passiert man zuerst einen Salztümpel („dasch"), mit weifsen Salzkristallisationen umgeben, die den Geschmack des Wassers verraten; ringsumher wächst jedoch Kamisch. Die Stelle wird Tongusluk genannt, und in der That sollen auch hier Wildschweine allgemein sein. Sonst erheben sich überall Tamariskenkegel. Schor-Boden ist auch sehr allgemein , und weifsgraue Salzstücke liegen wie Steine zerstreut. Schillek - su ist eine jetzt trockene Regenwasserfurche, 2 m tief im Boden auserodiert und mit senkrechten Wänden versehen ; seine Quelle soll in derselben Gegend liegen , wie die