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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0283 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
私の中央アジア旅行における豊富な地理学的知見、1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / 283 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000262
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T. Das nördliche Tibet.

Reise durch das llochland des nördlichen Tibet.

Um die Eigenschaften der Landschaft deutlich zur Geltung kommen zu lassen, werde ich auch jetzt die Erfahrungen jedes Tagemarsches für sich beschreiben und schliefslich einen zusammenfassenden Überblick über diesen Teil von Nordtibet geben.

Am 30. Juli 1896 verliefs ich mit einer grofsen Karawane von Pferden, Kamelen und Eseln Kapa, um mich in OSO-Richtung nach Dalai•kurgan zu begeben. Über Julgun-tjapp und Kara-tasch erreichen wir am grofsen Tograk-tjapp den Punkt, wo der Weg über Attlasch links nach Tjertjen zu abzweigt. Unser Pfad kreuzt mehrere Ausläufer des Gebirges, die aber nur ,,jumuschag-tag" sind, d. h. weiches Gebirge, Schuttkegel oder Konglomerathügel ohne festes Gestein. Der Boden ist überall mit schwarzen Schieferstücken bedeckt. Von Däppsang-saj ab, in dessen oberem Teil ein „kan" (Goldgrube) liegt, entfernt sich der Pfad allmählich vom Gebirge, welches endlich für eine Weile, und zwar wegen der staubgesättigten Luft , unsichtbar ist. Arka -saj, „das hintere steinige Bett", ist breit und hat am linken Ufer eine Konglomeratterrasse; am Oberlauf dieses Bettes soll auch Gold vorkommen; dann folgt eine schwach bewachsene Steppe mit wenig Schutt. Pramalik-tjapp ist zwischen senkrechte Konglomeratwände eingeschlossen; in der rechten befindet sich eine natürliche Grotte, welche im Winter Hirten bewohnen.

Der Flufs Mitt hat sich ein tiefes, scharf markiertes Bett im Boden eingegraben ; wenig oberhalb unseres Weges tritt er aus dem Gebirge wie durch einen sehr engen Korridor heraus, um aber dann, von senkrechten, hohen Konglomeraten eingeschlossen, sich zu einigen Hundert Meter Breite zu erweitern. Von der Felsenmündung aus breitet sich die jetzt vorhandene ziemlich grofse Wassermenge in mehrere Arme und Rinnsale aus, die fächerförmig durch das steinige Bett strömten. Hier besteht das Gebirge aus Granit, und zwar aus einem mittelkörnigen Biotitgranit von grauer Farbe und ziemlich unverändertem Aussehen 1); die Konglomeratablagerungen fangen am Fufse des festen Gebirges an. Am linken Ufer führt der Pfad im Zickzack sehr steil in das Mitt-Bett hinab, an der rechten

Seite ist es aber unmöglich , die Wand zu erklimmen ; hier mündet aber der Nebenbach Jakka-tjapp aus , der sich ebenso tief und canonähnlich eingegraben hat. Durch diesen „tjapp" fiihrt der Pfad hinauf, immer von senkrechten Konglomeratwänden begrenzt. Je höher wir steigen, desto enger wird der Korridor, aber die relative Höhe der Wände nimmt ab. Hier gab es jetzt keinen Tropfen Wasser. Endlich können wir auf die Oberfläche

1) Die Diagnosen der Gesteinsproben verdanke ich Herrn Privatdozenten Dr. Helge Bäckstr im an der Hochschule in Stockholm, der in einem besonderen Aufsatz auf die mikroskopischen Präparate eingehen wird. Leider ist ein nicht unbedeutender Teil der Gesteinsproben auf der Reise verloren gegangen.