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0296 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
私の中央アジア旅行における豊富な地理学的知見、1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / 296 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000262
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284   Hedin, Reisen in Zentralasien.

Jenseits dieser Schwelle erweitert sich die Landschaft und ähnelt einer nach NO sanft abfallenden Ebene. In derselben Richtung strömt jetzt das Wasser und sammelt sich allmählich zu einem „saj", der, wie die des vorigen Tages, die links stehende Gebirgskette in einem Querthal durchbricht. Diesen „saj" verlassen wir linker Hand und gehen in einem Nebenthal nach OSO. An beiden Seiten erheben sich hier mächtige Gebirgsarme ; der rechte, südliche, wird von mehreren Nebenthälern mit Bächen durchbrochen. Der Bach des Hauptthales schmiegt sich dicht an den Fufs der Gebirgskette, welche wir linker Hand haben, und wo deshalb die Erosionsarbeit das Gestein entblöfst hat. Es ist grüner Schiefer mit Einfallen 35° nach N 45° 0; das ganze Gebirgsmassiv hat eine hellgrüne Farbe, wie auch jetzt im allgemeinen der Boden, der von den feinen Verwitterungsprodukten desselben Gesteins bestreut ist. Das Gebirge ist bier stellenweise senkrecht; an der linken, also SSW-Thalseite, fällt dagegen vom Gebirgsfufs der Boden sanft zum Hauptbett und ist immer von einer Reihe kleiner Nebenbäche durchschnitten, die in das Hauptbett ausmünden.

In diesem Hauptbett stiegen wir langsam aufwärts ; die Wassermenge war nur etwa 1 cbm. Rechter Hand erhebt sich ein dominierender Gipfel, von welchem mehrere kleine „tjapps" ausgehen ; an einem war der grüne Schiefer entblöfst und fiel 13° nach S 200° W; im allgemeinen ist das Gestein stark gefaltet. Der Haupt-„saj” macht dann eine scharfe Biegung in fast einem rechten Winkel und empfängt auch von der rechten Seite, wo ein mächtiger Kamm sich erhebt, mehrere Nebenbäche. Die Hauptmasse des Wassers dieses „saj" kommt von SW, ein anderer Arm aus SO, welchem wir folgen; in ihren oberen Regionen erbeben sich mächtige Gipfel. Hier erreichten wir bald wieder eine Wasserscheide, welche wie die frühere die Bäche zwischen W und 0 scheidet. Die Längsthäler des Gebietes enthalten also mehrere Wasserscheiden ; zwischen je zwei Wasserscheiden strömt das Wasser zu einem S —N gerichteten Querthal.

Wir steigen von der Wasserscheide wieder hinab und lassen rechts noch ein Querthal, welches das Wasser der Umgebung aufsammelt. Hier steht grüner gefalteter Schiefer, hauptsächlich mit Einfallen 30° nach S 210° W. Dann folgen wir einem Nebenthal nach Osten und geben in dem nächsten Querthal rechts hinauf in der Hoffnung, hier endlich den Arka-tag kreuzen zu können. An der Mündung dieses Thales ist der Boden aufserordentlich weich , das Material besteht aus fein pulverisiertem Verwitterungsstaub , und alles ist feucht wegen der kleinen Rinnsale, die von den nächsten Gebirgen herabströmen, und welche keine bestimmten Betten haben ; die Tiere sanken hier fufstief ein.

In dem kleinen, engen Querthale steigt der Boden schnell bis zur Pafshöhe, wo wir

durch Hagel, Schnee und Nebel gezwungen wurden , Lager VII aufzuschlagen, da eine Orientierung in dieser verwickelten Gebirgsgegend ganz unmöglich war. Die absolute Pafshöhe betrug 5302 m. Nur abends wurde das Wetter für eine kurze Weile klar, so dafs man die Umgebung beobachten konnte, Im S und SW erstreckte sich der Hauptkamm des Arka-tag, unübersteiglich, zackig, scharf, teilweise mit ewigen Schneefeldern bedeckt, sonst gewöhnlich rötlich leuchtend. Wir hatten also nur einen sekundären Pafs erreicht, und die Mühe, ihn zu besteigen , war ganz vergebens gewesen. An der Südseite des Passes war auch ein „jilga" eingeschnitten, der weiter unterhalb eine Menge ähnlicher Betten auf-

nahm, die dann nach W und NW strömen, um in das Hauptbett des letzten Tagemarsches auszumünden. Gegen 0 schien sich ein mächtiges Längsthal zu erstrecken , und in dieser Richtung hatte der Arka-tag eine Einsenkung in seinem Kamm.

Von diesem hohen Aussichtspunkt aus gesehen , waren wir von einem Gewirr

von Kämmen und Gipfeln umgeben , die sich relativ nur wenig über unseren Standpunkt erhoben; sie waren schwarz, grün oder ziegelrot, die höchsten mit ewigen Schneefeldern bedeckt ; bier und da erhebt sich ein spitzer Gipfel über dieses Meer von Gebirgen. Von unserem Pafs fällt auch nach Osten ein wenig tief eingeschnittenes