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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0323 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
私の中央アジア旅行における豊富な地理学的知見、1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / 323 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000262
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Reise durch das Hochland des nördlichen Tibet.   311

Wasser. Jedoch war der Bach sehr trübe, obgleich der. See blau und klar ist und die Rolle eines Klärungsbeckens spielen sollte , allein er empfängt wohl auch von den Seiten Nebenbäche, die vielleicht zufälligerweise durch Niederschlag trüber gemacht worden waren. Wo wir ihn kreuzten, war er in zwei Arme geteilt mit einer mittleren Stromgeschwindigkeit von 0,7 cm in der Sekunde und einer Wassermenge von 2,7 cbm. Das Bett ist mächtig, mit scharf markierten Uferterrassen, und in der Hochwasserperiode mufs die Wassermenge beträchtlich sein, Der Verlauf des Baches scheint folgendermafsen zu sein : er beginnt an den nördlichen Abhängen des Q1-Massivs des Arka-tag, strömt dann parallel mit dem Thale, welchem wir vom Passe gefolgt waren , ergiefst sich dann in den See, der wohl auch mehrere andere Bäche von den Gebirgen, im W und NW davon gelegen, empfängt, kreuzt dann das Muldenthal und bricht nach 0 und NO durch die Gebirgsketten , die hier das Muldenthal begrenzen. Wir erreichten später nochmals diesen Bach, der allmählich zu flufsähnlichen Dimensionen wächst und ein Quellarm des Naidschi-muren, der in den Tsajdam ausmündet, ist.

Anstatt ihm zu folgen, setzten wir unsern Weg nach NO und NNO fort, um das Gebirge zu kreuzen, denn hier fanden wir die Spuren eines Pfades. Die Steigung ist nicht steil , der Pafs selbst, an dessen Kulminationspunkt ein von Menschen aufgeführter Steinhaufen errichtet war, bequem ; die Abhänge sind mit Gras bewachsen, Jaks , Kulane, Arkaris und Orongas in der Gegend allgemein ; von Vögeln sahen wir nur Raben. Am Passe steht Schiefer, und eine Verwerfung ist eben hier deutlich : an seiner Südseite ist die Fallrichtung 12° nach S 240° W, an der Nordseite 77° nach N 40° 0, welche dann ziemlich konstant vorherrscht.

Jenseits des Passes sehen wir ein neues, ausgedehntes Muldenthal, an allen Seiten von Gebirgskämmen umgeben ; nur in seinem SO-Teil öffnet sich ein Durchbruchsthal , in dem der Hauptbach des Thales, nachdem er mehrere Nebenbäche von den Seiten empfangen hat, durchbricht, um sich, zweifellos wenig weiter unten, mit dem vom See Nr. 23 kommenden Arm zu vereinigen. Über sanfte Abhänge näherten wir uns dem Hauptbach ; der mittlere Teil des Thales scheint fast eben zu sein. Die Weideplätze sind viel besser, als wir bis jetzt gesehen batten, und Kulane waren aufserordentlich allgemein, hier in Herden von bis 200 Individuen vorkommend. Der Boden war überall reich an Spuren von Kulanen und Wildjaks. Die Tiere schienen hier ein wirkliches Eldorado zu haben. Auch sahen wir ganz frische Spuren von Menschen und Kamelen. Vom Bache gingen wir nach NNO, wo, wie wir glaubten , ein Pafs sei , fanden aber bald , dafs hier das Übersteigen der Kette schwierig war, und kehrten deshalb nach SSO und SO um, bis wir einen leichten Übergang fanden. In der Nähe und zwar auf der Westseite des kleinen Passes, wo wir in 4457 m Höhe lagerten (XXXVI) , erhob sich eine bis 6 und 8 m hohe Sanddüne , an deren Basis einige kleine Quellen zu Tage traten.

Am 30. September gingen wir nach OSO auf den Pafs hinauf, der nur wenig höher als das Lager Nr. XXXVI ist (4522 in). Dichter Nebel breitete sich überall aus, und herrlicher Reif hatte sich gebildet ; in der Morgensonne verschwanden aber beide Erscheinungen. Der Pafs ist sehr flach und bequem , im S und N von mächtigen Klippen begrenzt, die ebenfalls die beiden vom Passe nach WNW und OSO laufenden Thäler begrenzen. Nur die Nordabhänge der südlichen Kette waren nach dem Schneefall des vorigen Tages schnee bedeckt. Mehrere Sanddünen waren an der Westseite des Passes abgelagert, an der Ostseite dagegen keine Spur von Sand. Es ist ein in Zentralasien, z. B. in der Pamir und im Astun - tag (Kum - davan = Sandpafs) oft wiederkehrendes Phänomen , dafs solche Sandanhäufungen eben auf den flachen Pässen abgelagert sind , eine Erscheinung , die natürlich mit den vorherrschenden Windrichtungen in enger Verbindung stehen mufs.

Vom Passe fällt ein breites und von einem Bach durchströmtes Thal langsam nach OSO; von rechts mündet ein Nebenbach aus; an der linken Seite ist die Kette durch einen

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