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Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3 | |
中央アジアの仏教古代後期 : vol.3 |
gewebten Perlenmedaillon besetzt und der weiße Stoff des Rockes zeigt, in Braun, ein Rautenmuster. In der Mitte jeder Raute und an den Stellen, wo die die Rauten bildenden Linien sich kreuzen, ist ein blauer Fleck aufgemalt. Vielleicht soll ein dort aufgenähter Türkis dargestellt werden.
Unter der Jacke scheint ein grünes Unterkleid getragen zu werden.
Wenn es nicht möglich ist, die Beinkleider der männlichen Figur zu beschreiben, da sie durch die langen Rockschöße verdeckt sind, so kann bei der Frau deutlich ein sehr weiter Frauenrock erkannt werden. Er ist von grüner Farbe, mit Reihen weißer Sternblumen gemustert und mit vier (?) breiten braunen Borten derselben Art, wie sie an der Jacke beschrieben worden sind, besetzt. Eine der Borten läuft vorn in der Mitte, eine andere, unsichtbare hinten, und je eine r. und 1. zu den Seiten in senkrechter Richtung über das Gewand.
Merkwürdig ist der Kopfputz. Uber dem in einzelnen Löckchen nach vorn gekämmten Stirnhaar erhebt sich ein kunstvoller Aufbau aus weißem Stoff, dessen Mitte eine Schleife mit seltsamen Aufsatz einnimmt. Er besteht anscheinend aus einer kurzen Röhre oder Säule mit daraufgesetztem Knopf. Die Hauptmasse des Haupthaares ist nach hinten gekämmt und fällt in einem Zopf über den Rücken herab.
Die r. Hand hängt, bei leicht gebeugtem Vorderarm, nachlässig herab; die Linke trägt eine braune, weißumrandete Blume in der kokett mit gespreizten Fingern dargestellten Hand. Beim ersten Anblick dieses Gemäldes mußten wir an gewisse Miniaturen aus der Mogulzeit Indiens denken, wo die dargestellte Person eine Blume hält, aber an ihr vorbei ins Weite blickt.
Der Hintergrund des oberen Bildes ist ultramarinblau, der des unteren braun. Die verwendeten Farben beschränken sich in dieser Höhle auf braun, blau, grün, weiß, schwarz, und rötlichbraun für die Schattierungen.
Die Kleider der Personen der unteren Reihe ähneln den bereits geschilderten, sind aber einfacher und entbehren der großen Kragenklappen. Das ganze Bild, das nur durch eine schmale Schmuckleiste vom Fußboden getrennt war, hat viele seiner Farben eingebüßt.
Der erste Ritter hat weißes Haar, einen blauen Rock mit braunen Borten; die Dame hinter ihm eine weiße Jacke mit blauer Borte. Der dann folgende Ritter trägt einen grünen Rock mit braunem Besatz, die letzte Dame endlich eine weiße (früher blaue?) Jacke mit braunem Besatz.
Alle Stifter, mit Ausnahme der Mönche, tragen Ohrringe indischer Art.
TAFEL 2
Bruchstück einer Wandmalerei; Kopf des Maháka yapa
Kat. No. I B 8373a. * Größe: 44 x 68 cm. * Fundort: Qyzil. * Alter: vor 700 n. Chr. (?)
Hoch oberhalb der merkwürdigen Höhle mit dem sassanidischen Entenfries, die wir der Bequemlichkeit halber als „größte Höhle" bezeichnet haben', trägt die Bergwand einen kleinen Höhlentempel, der nur von Herrn Bartus, als alter Seemann einem geübten Kletterer, besucht werden konnte.
Es war ein Tempelchen des gewöhnlichen Typs, (Cella vor dem mit Wandelgängen umgebenen viereckigen Stüpa), dessen Gemälde fast ganz zerstört waren. Nur an der hinteren Wand des Ganges hinter dem Stüpa waren zwei unbeschädigte Köpfe erhalten, die herausgeschnitten wurden.
Es sind die zwei Köpfe, die auf Taf. 2 und 3 wiedergegeben werden; sie standen einander gegenüber an den beiden äußeren Enden der hinteren Korridorwand, und zwar ganz links der Kopf des Kä§yapa; die ganze zwischen ihnen liegende Bildfläche war so zerstört, daß sich der Gegenstand der Darstellung nicht erkennen ließ.
Wir wissen jedoch, daß das zerstörte Bild die Begrüßung der Füße des toten Buddha durch Mahäkä§yapa darstellte, denn in einer anderen kleinen Höhle, dem zweiten Tempel östlich von der zweiten, kleineren Bachschlucht, fanden wir eine Replica, die herausgeschnitten wurde.
Dargestellt ist dort die unter den wunderbarer Weise zur Unzeit blühenden sála-Bäumen ruhende Leiche des Buddha, über deren Füße der knieende Mahäkä§yapa in andachtsvoller Trauer sein Haupt herabneigt. Die Photographie (Taf. a, b) dieser Replica läßt durch den Korridor 1. vom Stüpa den knieenden Heiligen erblicken, wie er die Füße des Toten mit beiden Händen
1 Vergl. Grünwedel, Kultstätten, S. 77ff. Diese Höhle ist keineswegs größere, die aber erst später, nachdem der Name verliehen worden
die größte der Tempelhöhlen von Qyzil, es gibt deren vielmehr war, bearbeitet wurden.
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