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0140 Aus Siberien : vol.2
シベリアより : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / 140 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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habe, schon früher ausgeraubt waren. Besonders ist das bei sôlchen Gräbern der Fall, die sich irgendwie durch ihre Grösse auszeichnen. Was ich aber von den ganz unbedeutend kleinen Gräbern dieser Gegenden geöffnet habe, zeigt Alles einerlei Einrichtung, wie ich sie eben bei den Gräbern bei Barnaul und bei denen der Barabinzischen Steppe geschildert habe. Ob diese Gräber von demselben Volke herrührеn, wie das grosse Grab der Kulunda, das ich vorher beschrieben habe, vermag ich nicht zu behaupten. Letzteres hat Aehnlichkeit mit der Einrichtung der Schüttgräber des nördlichen Altai, die übrigen Gräber hingegen können eben-sowohl von einem anderen Volke hinterlassen sein, vielleicht von den Nachkommen der Jenissejer des Bronze-Zeitalters. Jedenfalls sind hier Waffen seltener als in den südlichen Gräbern.

Gehen wir jetzt zu den Gräbern der jüngeren Eisenepoche über, die wiederum eine ganz bestimmte, sehr charakteristische Einrichtung zeigen.

Gräber der neueren Epoche des Eisen - Zeitalters am Abakan.

Zu den Gräbern dieser Epoche rechne ich alle die kleinen Schüttgräber, die sich auf den Grabfeldern des Mittelgebirges der Abakan-Steppe gefunden haben und welche die Volkssage als kirgisische Gräber bezeichnet.

Diese Grabhügel haben meist nur 11/2 Faden im Durchmesser und liegen dicht zusammengedrängt in Haufen von 60-80 Gräbern. Man kann deutlich unterscheiden, dass die kleinen Grabhügel meist paarweise zusammen liegen, und zwar ist stets einer dieser Hügel kreisförmig, während der andere von ovaler Form ist. Ich habe derartige Grabfelder nur am mittleren Abakan gesehen, die Eingeborenen aber versichern, dass sie sich überall in den Ufergebirgen des Abakan und Jenissei in grossen Mengen vorfinden. Die Kleinheit dieser Gräber, ihr geringer Reichthum an edlen Metallen, ihre weite Entfernung vom Flusse und ihre versteckte Lage sind wohl daran schuld, dass die Einwohner jener Gegenden sich wenig um dieselben bekümmert haben, und dass nur ein ganz geringer Bruchtheil unter ihnen Spuren fxüherer Oeffnung zeigt. Unter den Koibalen, so berichtete mir nämlich einer meiner Begleiter, ist die Ansicht verbreitet, dies seien Schlachtfelder der einst so wilden Kirgisen, die ihre Todten hier beerdigt hätten. Die Oeffnung einer